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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Pagina 412 di 433
Autore: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XII, 411 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. [395] - 400
Soggetto: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Segnatura: II A-15.391
ID interno: 116246
.. :» Brindo, Leipzig 1908. Dengel, Philipp: Ihlion auf falschem Wege, Innsbruck 1919, I' ischcr, 1*. I). : Italien und die Italiener, Boriiti 1899. — — Der iti!ionische Parlamentarismus, iti ,,Süddeutsche Monatshefte', Juni 1915. !• ischer, Theobald: Das IlalbinsoHand Italien, in ,,l;user b issen von der Erde', 3. Band, 2. Toil, 1. Hälft'--, Leipzig 189.1. Die Bilanz dos italienischen Irredeiilisuius. Zeitschrift für Politik, 8. Jahrg., 191a. Gtnrlin, Hans: Chor den Tjmfang des königlichen

Veroninungsrcr.hts und das Rcrht zur \ rrliingung des Belagerungszustandes in Italien, Karlsruhe 1907. Guterbock. f* ordinand : Mussolini und der Faschismus, München 192.S. Hardt. Fred B, : Italien narli doni Kriog, Zeitschrift für Politik 1933. XII. 5. Hartmann, Ludo M.: Hundert Jahre italienischer Geschichte i8i5—ipiS. München 1916. — — Kurzgefaßt«? Gwchichto Italiens von Hamulus bis Viktor Emanuel, Gotha j 9 2 /i. liillebrandt, Philipp: Der italienische Imperialismus und sein Ende, „Deutsche Rund schau', Band

i-.'t, Januar 1918. Hofmann, Albert v.; Das Land Italien und seine Geschichte, Stuttgart 1921. Immelen, M.: Der Favismus, Zeitschrift für Politik jga.'ì, XII, f>. Itilu», Spectator: Der italienische Irredentismus, Innsbruck 191 2. Klemperer, Viktor: Die letzten Friedensmonate in Italien, 111 „Süddeutsche Monats hefte'', Juni igi5. Kölle. Kr. : Italien« Zukunft. Stuttgart 1848. Krau». Fran* Xaver: Cavour, Main?. 190a. Levi Della Vida, G iorgio: Lag« und Tendenzen (1er auswärt igen Politik Italiens, Zeit

schrift für Politik rq3;i, XII, T>. Ma*saro|[e r Joseph: Der Limgung Italiens Werdegang, Begenshurg 192:». Mavr, Michael: Der italienische Irredentismus, Innsbruck 1916. MirheW. Robert; Kl piii »nie tur Ent.«l*hiingiige*cliichte des Imperialismus in Italien, Archiv für SozUIwiMenscIiaftru, Band 3 /i , 1 fi r 3 . ■ — L Imperaiismri Italiano, Koma irji/i. — Der Aufstieg des Faschismus in Italien. Archiv für Soziahvissensch. 1 ya /j, 5a, 1. Millermaior, K.J.A.: Italienische Zustände. Heidelberg

. vt Binde, ],oip2tg 1933. Bennert, VI.: Die !■ reimaurer in Italien, in „Süddeutsche Monatshefte', .1 uni iqif». Heuj-hlm. Hermann: Geschichte 1 laben«,. !% Hände, Leipzig 18S9— j 8~3. Boumonl, Vlfre») v.: Beiträge ;ur it.ilietmehen Geschichte III, Herl in 1S j f),

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Pagina 105 di 433
Autore: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XII, 411 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. [395] - 400
Soggetto: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Segnatura: II A-15.391
ID interno: 116246
92 I. DAS VORFASCHISTISCHE ITALIEN Grundlagen des Verhältnisses zwischen England und Italien haben sich bis auf den heutigen Tag nicht verschoben. Italien hat mit dem Deutschen Reiche das gemeinsame Schicksal gleichzeitigen Werdens bewußt geteilt. Dieses war unter Bismarck die stärkste Macht des Kontinents geworden und übte die besondere An ziehung jeder Macht aus. Wie weit allerdings die Macht von Dauer sein würde, warteten alle Nachbarn ab. Österreich war der Erbfeind Italiens

gewesen, von dem man sich mit Erfolg befreit hatte. Das blieb dem Italiener tief im Bewußtsein. Es kam der imponderabile Gegensatz zwischen dem — wir gebrauchen hier die üblichen ter mini technici — Nationalstaat und dem Nationalitätenstaat hinzu.i Ferner sah das liberale Italien in der habsburgischen Monarchie eleu mächtigsten Schirmherrn der Kurie und auch der weltlichen An sprüche des Papstes. 2 Zwischen Italien und Rußland bestanden vor läufig keine unmittelbaren Beziehungen. Die ganze Zeit von bis zu Eduard VII

. wird beherrscht von dem Gegensatz Frankreichs zu Deutschland. Italien hatte zunächst keine Veranlassung, dazu Stellung zu nehmen. Erst als es auf dem Berliner Kongreß so schlecht abgeschnitten hatte, 3 suchte es An lehnung. Frankreich erschien bei realpolitischer Betrachtung nach der Besetzung von Tunis der gefährlichere und unbequemere Nach bar/ Deutschland unter Bismarck der stärkere zu sein. Auf eine Anfrage bei Bismarck wurde den Italienern die Antwort zuteil, daß der Weg nach Berlin über Wien führe

. 5 So schloß sich Italien 1882 dem Zweibunde zwischen dem Deutschen Reiche und Öster reich-Ungarn an. Die Voraussetzungen des Dreibundes für Italien waren, daß die Verbündeten die stärkste Gruppe in Europa bil deten. daß Italien durch seinen Anschluß an sie in seinen staats- und wirtschaftspolitischen Belangen gefördert, und daß das Ver hältnis zwischen Italien und England dadurch keine Einbuße er leiden würde. Ein staatspolitischer Vorteil des Bündnisses für Ita lien war die Sicherheit, nicht angegriffen

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Pagina 109 di 433
Autore: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XII, 411 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. [395] - 400
Soggetto: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Segnatura: II A-15.391
ID interno: 116246
96 I. DAS VORFASCHISTISCHE ITALIEN gewährten Gebietes konnte Österreich jedoch nicht zugestehen, weil es bei Abtretung und Räumung des Staatsgebietes mit italienischer Muttersprache just in dieser kritischen Zeit seine Existenz als Na tionalitätenstaat moralisch selbst in Frage gestellt haben würde, von militär-technischen Gegengründen ganz zu schweigen. Andererseits traute Italien Österreich und auch dem Deutschen Reiche als Ga ranten nicht, daß die Mittelmächte im Falle ihres Sieges

sich an ihr Italien gegebenes Versprechen halten würden. So schien es Italien mehr auf die Sicherheit des Gewinnes als auf die aufzubringenden Opfer und Unkosten anzukommen. Angestellte Erwägungen führ ten außerdem die italienischen Staatsmänner dazu, die Lage der Mittelmächte als die schwächere anzusehen. Man verließ die Bahn Giolittis, 1 gab dem Drängen der Westmächte nach und entschloß sich, die eigene Macht in die Wagschale zu werfen, um das ge steckte Ziel ganz zu erreichen. Auf Grund des Londoner Vertrages

vom 26. April 1915 trat Italien in den Weltkrieg ein und schloß sich damit endgültig der anderen Mächtegruppe an. Italien war der Juniorpartner in der Entente und gab keine Veran lassung, anders als ein solcher behandelt zu werden. Derselben Rolle konnte es sich auch bei den Friedensverhandlungen nicht ent ziehen. Eine deutliche Geste der Enttäuschung vermochte keinen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Es blieb Italien nichts ande res übrig, als im Kielwasser Clémenceaus, Poincarés und Lloyd Georges

weiter zu segeln, soweit überhaupt Gelegenheit für Italien zu außenpolitischer Machtentfaltung gegeben war. Italien wurde mehr oder weniger höflich behandelt, aber ein eigener Weg wurde nicht sichtbar, nur eigensinnige Zielsetzung. Das wurde auch nach Abschluß der Friedenskonferenzen nicht anders, die feierlich wäh rend des Krieges besiegelte Verträge nicht voll gewertet hatten. 2 Gelegentlich, wie in Oberschlesien, zeigte es, daß es nicht gewillt war, die französische knock-out-Politik gegen Deutschland mitzu

machen. Als es dort aber zur Entscheidung kam, knickte es doch wieder vor Frankreich zusammen. Es zeigte sein Interesse für die die bei Ausbruch des Krieges erschienen, und dazu die Veröffentlichung des K. und 3L Ministeriums des Aeufiern : Zur Vorgeschichte des Krieges mit Italien, Wien 1915. J Denkwürdigkeiten S. 222 ff. 2 Rede Mussolinis im Senat, Popolo d'Italia vom 9. Juni 1923. Vgl. dazu Wilsons Memoiren II S. 97 ff.

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Pagina 365 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
ITALIEN STEHT AM BRENNER, UM VORWÄRTS ZU MARSCHIEREN' 353 hätten, so hätten sie Italiens Macht zur Verteidigung seiner Rechte und zur Geltendmachung seines Willens jenseits der Brücke unter dem Berg Isel ausgedehnt, die Abtei der Weißen Mönche von Wil- ten abgetan und mit Erobererschritt in Erfüllung der vom Geschick zugewiesenen Bestimmung die Vormauer Deutschlands, das Kar wendel, erstiegen. So hätte die diplomatische und nichtdiplomatische Italien feindlich gestimmte Welt das deutliche

Bewußtsein erlangt, daß das neue Italien, wenn seine Alpini am Fuße Wacht halten, die Brennergrenze mit seinem Blute behüten wird und daß es sie ver teidigen und sichern will, indem es seinen moralischen Einfluß über den ganzen Alpenkamm vom Reschen-Scheideck bis Wien er streckt, Die nationale Regierung hat unzweideutige Proben abgelegt, daß sie in dieser Richtung vorgehen will. Mussolini selbst hat erklärt, daß man diesbezüglich noch am Anfang stehe,' Es wurde dann weiter ausgeführt, daß der Vorstoß

des Duce in dieser Richtung vorläufig stecken geblieben sei, weil er noch nicht den nötigen Widerhall in der Öffentlichkeit gefunden habe. Die Angriffe gegen Italien würden aber im Palazzo Chigi genau gebucht und die Ver antwortlichen jenseits des Brenner wüßten wohl, mit wem sie zu tun hätten. Als dann die Trauerkundgebung am 10. Oktober in Inns bruck doch stattfand, da unterzog dasselbe Blatt diese „viehisch ge walttätige Provokation' in echt faschistischer Sprache einer ent sprechenden Kritik

. „Vor dem Kriege war die Hauptstadt Tirols bekannt als Umschlagplatz des Mädchenhandels und als Entzün dungsherd verschiedener Epidemien. Nach dem Kriege war sie eine Art Zentrum der Ausstrahlungen englisch -französischer Intrigen gegen Italien, Im letzten Jahre aber ist sie ein reifes Geschwür ge worden — ein Geschwür, das Italien aufschneiden und heilen wird... Jetzt hat der Duce das Wort. In dieser Stunde, da die Regierung Wiedervergeltung übt und Genugtuung fordert, muß auch das Trienter Volk seine Stimme

erheben... Italien steht am Brenner, um vorwärts zu marschieren, um zu strafen und zu verteidigen. Mussolini selbst blies, wenn auch in weniger scharfen Tönen, in das gleiche Horn, und ein Angriff, den der Sozialdemokrat Ellen bogen Anfang Oktober im Österreichischen Nationalrat gegen das faschistische System in Südtirol richtete, bot ihm dazu Gelegenheit. Obschon die Wiener Regierung für die Äußerungen eines Abgeord- Herre, Südtirol 25

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Pagina 116 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
Mit tellösung gelangen könnte, und auch die Haltung einzelner italieni scher Zeitungen schien einer solchen Verständigung günstig. Die Turiner „Stampa' brachte damals einen Bericht aus Wien, der sich mit dem Vorschlage Bauers beschäftigte, mit Bedauern feststellte, daß Italien auf Grund seiner Verträge mit den Verbündeten ver hindert sei, direkte Verhandlungen zu pflegen, schließlich aber der Hoffnung Ausdruck gab, es möchte auf dieser Basis ein Abkommen zwischen Italien und Österreich zustande kommen

. Das Echo auf Tiroler Seite blieb nicht aus : in der öffentlichen Erörterung spielte noch einmal das Projekt eine gewisse Rolle, daß man zu Italien in jenen Wochen in eine nähere Verbindung treten solle, um so der Verständigung den Weg zu bereiten, auf deren Grundlage Südtirol gerettet werden könnte. Wenn man daran denkt, daß gleichzeitig in der Streitange legenheit des Klagenfurter Beckens, die zwischen Österreich und Südslawien spielte, Italien offen für die österreichischen Interessen eintrat

und sogar auf eigene Faust militärisch aktiv in dieser Rich tung eingriff, so bestanden Mitte Juni tatsächlich wieder völlig überraschend Möglichkeiten, daß Italien infolge seiner Unschlüssig keit davon Abstand nahm, die letzten Konsequenzen zu ziehen. Man begreift, daß Tolomei von neuem sich großen Besorgnissen hingab. In einein Artikel des „Petit Journal', vom 19. Juni wies er in leiden schaftlichen Worten auf die absoluten Rechte Italiens auf das Süd brennergebiet hin, und unter Betonung

der feststehenden Tatsache, daß Wilson sie anerkannt habe, forderte er den Brenner als die Si cherung der lateinischen Rasse. Italien werde das Oberetschgebiet unter Berücksichtigung der legitimen Interessen der dort wohnenden Deutschen bezüglich ihrer Sitte, Sprache und Tradition verwalten, aber jedem formellen Versprechen entgegentretend, erklärte er, daß es von niemand kontrolliert werden wolle» und unter Mißachtung aller

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Pagina 316 di 433
Autore: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XII, 411 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. [395] - 400
Soggetto: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Segnatura: II A-15.391
ID interno: 116246
AUSSENPOLITIK DER FASCHISTISCHEN REGIERUNG 30 i bestimmt werden, Wie sie sich unterem ander und an die einzelnen Großmächte binden, und welche Gewähr solche Bindungen im Falle eintretender Krisen bieten, das zu beobachten und zu beurteilen verlangt die Sorge um die Grenze bei jedem in Frage kommendem Staate, Es kann für Italien durchaus nicht gleichgültig sein, ob an seiner Nordgrenze eine kleine Entente, eine Donaukonföderation, ©in Bund der Rand- und Pufferstaaten oder etwa

eines politischen Gedankens, sondern zu gleich die Feststellung einer Tatsächlichkeit zugrunde, insofern als für die anderen in Betracht kommenden größeren Staaten ihre Stellung im Mittelmeere nur einen Teil ihrer weltpolitischen Stel lung überhaupt bildet, während Italien hier den einzigen Ausgangs punkt für die seinige hat. Im Mittelmeer haben aber die beiden neben Italien in Europa noch bestehenden Großmächte Frankreich und England lebenswichtige Interessen. Spaniens Bedeutung ist im Weltkriege

, wenn auch vielleicht nur vorübergehend, gestiegen. Das Mittelmeer umklammert den Balkan, ja ganz Südosteuropa, Was das für Italien bedeuten kann, besagt besonders die Meldung von der Ankunft italienischer Monitore in Wien. Das Mittelmeer grenzt an Rußland und an Vorderasien, wo tatsächlich freier Lebensraum, einerlei ob erreichbar oder nicht, noch vorhanden ist. Kurz, das Mittelmeer ist nächstgegebenes italienisches Einflußgebiet, es ist aber zugleich in hervorragendem Maße weltpolitisches Kampfge biet. 1 Darin

liegt die große Schwierigkeit für Italien, auch für die faschistische Regierung. Dadurch, daß das Mittelmeer und die Do nau den Balkan und einen großen Teil des balkanisierten Europa bespülen, so deckt sich für Italien seine von der Nordgrenze her 1 Für Ägypten vgl. Mario Appel ins. L'indipendenza egiziano, e 1 Italia, Gerarchia 0.1. 7 S. 429 ff.

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Pagina 126 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
der Regierungspolitik zu. In seinem „Popolo d'Italia' begrüßte er am u. September die end lich erreichte Tatsache des Zusammenfallens der geographischen und politischen Grenze als ein Ereignis von außerordentlicher Be deutung, das mit Gesang und Feuer gefeiert werden müßte, wenn die adriatische Frage nicht so unfertig wäre. Das sei doch etwas anderes als das „Bischen' Giolittis, das nur das Bistum Trient ita lienisch gemacht hätte. Endlich habe Italien gegen den verhängnis vollen Druck der Deutschen eine furchtbare

Grenze, die mit wenig Truppen verteidigt werden könne, und Italien möge sich nun seinen inneren und äußeren Aufgaben zuwenden. Was die 15oooo Deut schen betreffe, die italienische Untertanen geworden seien, so ge höre er nicht zu denen, die einen deutschen Irredentismus fürchte ten. Es bestehe in dieser Richtung keine Gefahr, „wenn Italien in den Gebieten des Oberetsch eine aufrichtige und gesetzlich demo kratische Politik treibt. Von den Zeitungen und vom Parlament muß den Deutschen des Oberetsch

, die heute politisch Italiener sind, fortan gesagt werden, daß Italien keine Gewalttätigkeits- und Ent nationalisierungsabsichten hat; daß es die Sprache und die Sitten achten und daß es die erforderliche Verwaltungsautonomie gewäh ren wird.' All das eröffnete freundliche Perspektiven und stärkte die Hoff nung der demokratischen Machthaber in Wien auf eine endgültige friedliche Verständigung. Von einem Verfahren, wie es der einstim mige Beschluß des Tiroler Landtags vom 28. August noch gewiesen

hatte, den amerikanischen Staatsausschuß für auswärtige Angele genheiten um Anhörung der Deutschen und Ladiner Südtirols zu ersuchen und von da aus das Friedensdiktat, zu Falle zu bringen, war keine Rede. Durch direkte Vereinbarungen mit Italien sollte dem Friedensdiktat von St. Germain die Schärfe genommen werden. Das

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Pagina 29 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
und von Deutschland mit Sympathie betrachtet werde. In dein Aufstandsversuch von i863 und in den Kämpfen des Jah res 1866 gewann das Streben nach der Brennergrenze indessen neue Gestalt. Das Trienter Nationalkomitee, das damals den Abfall des Trentinos vorbereitete, verkündete nunmehr offen, daß des Vater landes (Italiens) Grenzen dort zu suchen seien, wo der Finger Gottes die Grenzlinien auf die Schneekämme der Alpen eingezeichnet habe. Daß der Krieg gegen Österreich an Italien nur Venetien

, nicht aber das Trentino, geschweige denn die Brennergrenze einbrachte, war eine große Enttäuschung für das italienische Volk. Vergeblich for derte die italienische Regierung nach dem Waffenstillstand die Ab tretung des gesamten von Italienern bewohnten Gebietes. In Wien wollte man das althabsburgische Land, das staatlich — bis auf die napoleonischen Jahre — niemals zu Italien gehört hatte, nicht preis geben, und auch die von k 6 000 Unterschriften getragene Petition des Trentinos selbst, dem neuen italienischen

Nationalstaat über lassen zu werden, machte keinerlei Eindruck. Da die Donaumon archie sich mit Preußen verständigte und Miene machte, es auf einen Waffengang ankommen zu lassen, dem sich das ohnehin sieglose Italien nicht gewachsen fühlte, mußte es sich mit der Erwerbung Venetiens zufriedengeben, das es aus der vermittelnden Hand Na poleons III. entgegennahm. Als sich der Ministerpräsident Fran cesco Crispi später zu Bismarck dahin äußerte, daß Italien eigent lich 1866 das Trentino hätte bekommen müssen

, kennzeichnete dieser die damalige Situation durch die Bemerkung, daß Crispi seine Klage an die falsche Adresse gerichtet habe; hätte Italien sich nicht an Napoleon sondern an ihn gewandt, würde er ihm das be gehrte Gebiet verschafft haben. Man möchte es hinterher bedauern, daß dem italienischen Natio nalstaat bei der endgültigen Hinausdrängung Österreich-Ungarns Herr®, Südtirol 2

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Pagina 100 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
in zahlreichen Abstufungen, und immer wieder knüpften sich in Wien und Inns bruck an die entgegenkommende Haltung der italienischen Regie rung freudige Hoffnungen, die schnell zerrannen, um sogleich wie der neuen Hoffnungen Platz zu machen. Demgemäß entstand zwi schen den beiden Staaten eine Atmosphäre der Unklarheit, die die folgenden Auseinandersetzungen für die betroffenen Deutschen schwer erträglich machte. Italien wußte tatsächlich nicht, was es wollte, und die Erklärung, die Orlando am i. März

in der Kammer abgab, war der rechte Ausdruck dieser Unschlüssigkeit: Italien glaube nach wie vor an das Recht seiner nationalen Ansprüche, aber es habe dabei ein gerechtes Kompromiß im Auge zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der anderen Völker. Inmitten der Schwierigkeiten bestehe es auf volle Verteidigung seines Rechts mit fester Entschlossenheit, aber durchaus nicht starrsinnig. Die Politiker in Österreich und Tirol hörten aus den vieldeutigen Worten wenigstens soviel an Möglichkeiten heraus

, daß sie versuch ten, an Italien heranzukommen und auf diesem Wege etwas zu er reichen. Insbesondere ließen Äußerungen des politischen Agenten bei der italienischen Waffenstillstandkommission in Wien Mac- chioro, der wiederholt von der Notwendigkeit für Italien sprach, sich mit Deutschland und Österreich gut zu stellen, immer wieder die Hoffnung entstehen, daß Deutschsüdtirol noch zu retten sei. Wohl bestand zwischen Wien und Innsbruck alles andere denn eine volle Meinungsübereinstimmung. Die Tiroler

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Pagina 46 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
34 II. DIE SÜDTIROLER FRAGE WÄHREND DES WELTKRIEGES damit grundsätzlich schon der Weg betreten, der zum Abfall von den Verbündeten führte, so zeigte es sich einige Wochen später, daß selbst San Giuliano, den aufrichtigen Freund des Dreibunds, die Hintergedanken einer rücksichtslosen Ausnutzung der Lage zur Ver wirklichung eines reinen Eroberungsprogramms beschäftigten. In der Befürchtung, daß Italien vielleicht bei der Verteilung der Beule zu spat kommen könnte, tat er insofern einen ersten

daraus keine Handlungen. San Giuliano starb, und der Preis, den Italien für den Eintritt in den Krieg an der Seite der Entente forderte, schien dieser zumal hinsichtlich der Ansprüche auf dem Balkan so hoch, daß es zu keinen Besprechungen kam. Aber der Verlauf des Krieges war den weitergreif enden Wünschen der ehr geizigen Nation günstig und so ergab sich, daß auf italienischer Seite selbst das größere Programm mehr und mehr die Führung gewann. Seitdem das berühmte Wort des Ministerpräsidenten

An tonio Salandra vom Sacro Egoismo Ende Oktober deutlich machte» daß Italien nunmehr entschlossen war, die Stunde rücksichtslos aus zunutzen, wurde für das verbündete Österreich die Frage brennend, welchen Preis es für die Sicherung der italienischen Neutralität zur len wollte. Die deutsche Diplomatie hatte von Anbeginn des Welt konfliktes in Wien geraten, Opfer zu bringen und nicht nur Italiens Neutralität, sondern auch seine militärische Mitwirkung durch die freiwillige Hingabe Welschtirols

zu erkaufen. Die habsburgischen Staatsmänner hatten in vollster Übereinstimmung mit dem greisen Kaiser Franz Joseph immer wieder diese Anregung zurückgewiesen, aber mit der Übernahme des italienischen Außenministeriums durch Sidney Sonnino ergab sich doch die Notwendigkeit, Italien ent gegenzukommen. Der neue Leiter der italienischen Außenpolitik war zwar in früheren Jahren ein überzeugter Vorkämpfer des Rund-

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 78 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Auseinandersetzungen in der Marokkoangelegenheit hinter sich hatte, in glänzendem Aufstieg. Das stärkere Hervortreten der mittel- meerischen Verhältnisse im Anschluß an den Tripolis- und Balkan krieg kam Spanien zugute. Nicht nur die Entente, sondern auch Italien blickte auf den pyrenäischen Staat, der seine Flotte ausbaute, und die Madrider Regierung - nach der Ermordung Canalejas' ein liberales Kabinett mit dem Grafen Romanones als Ministerpräsiden ten und Navarro Reverter als Außenminister, der im Sommer 1915

fand. Sowohl die österreichisch-ungarische wie auch die deutsche Regierung fürchtete, daß Spanien in Mittelmeerfragen immer mit England zusammengehen werde, und sie lehnten es ab, dem spanischen Prestigebedürfnis gefällig zu sein. 1 Dagegen verhielt sich die dritte Dreibundmacht entgegenkom mender. 2 Italien knüpfte in aller Form mit Spanien an, und der Außen minister Marquis San Giuliano verkündete im Februar 1913 in der 1 GeofTray an Poincaré. Madrid, 29. November 1912. F.D. III 4 Nr. 594

. Tschirsch ky an das Auswärtige Amt. Wien, 3. Dezember; Kidcricn an Tschirschky, Berlin, 5. De zember. D.D. XXXIV Nr. 11509 u. 12513. 2 Wie Italien zur Frage der Beteiligung Spaniens an der Balkankonfcrcnz Stellung genommen hat, läßt sich noch nicht sagen. 5*

11
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Pagina 52 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
er, ohne daß die formelle Ab lehnung von Wien her ausgesprochen war, mit dem Ententelager ab. Durch die macchiavellistische Erklärung vom 18. April, Österreich habe Italien das Etschgebiet und die Inseln in der Adria angeboten, erreichte er, daß die Entente ihre Konzessionen erhöhte und daß Rußland endlich seinen Widerstand aufgab; die Kriegslage, zumal die Schwierigkeiten, die an den Dardanellen entstanden waren, machten die Unterwerfung unter die italienischen Bedingungen not wendig. Am 26. April gelangte

der Londoner Vertrag zum Abschluß, durch den sich Italien verpflichtete, binnen Monatsfrist gegen die Dreibundsgenossen in den Krieg zu treten, und der ihm neben Ge bietserweiterungen im österreichischen Küstenlande, in Istrien und Dalmatien das gesamte Südtirol mit der Wasserscheidengrenze zu sprach. Noch war es die Frage, ob das italienische Volk durch seine parla mentarische Vertretung den von Salandra und Sonnino eingeschla genen Kurs billigen würde. Am 5. Mai erteilte die österreichische Regierung

auf die letzten italienischen Forderungen ihre Antwort. Es war eine Handlung großer Selbstüberwindung, daß sie sich auf deutsches Drängen nunmehr bereit erklärte, neben dem Friauler Gebiete westlich des Isonzo auch das gesamte Trentino, allerdings ohne das als nichtitalienisch angesehene ladinische Gebiet, an Italien abzutreten. Eine starke Gruppe der römischen Volksvertretung unter

12
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Pagina 55 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
über diese Probleme gelangte. Es war doch so etwas wie ein lastendes Gefühl, daß man das Odium trug, die Verbündeten von dreißig Jahren in der Stunde des Daseinskampfes im Stich gelassen zu haben. Mochte das macchiavellistische Schlagwort vom Sacro Egoismo scheinbar alles rechtfertigen: in den handelnden Männern wurde immer wie der der Zweifel lebendig, ob Italien recht gehandelt habe, recht nicht so sehr im Sinne der Moral als der Zweckmäßigkeit. Mit dem Entschluß, auch auf Kosten deutschen Volkstums

ernannt wurde. In Beantwortung der ihm von seinen Anhängern dargebrachten Ovationen konnte er seine Berufung als Beweis dafür kennzeichnen, wie sehr alle Par teien Italiens in einem einzigen Willen geeint seien. Italien werde niemals Frieden mit dem Erbfeinde und dessen Verbündeten ma chen, solange man ihm nicht das Trentino, den Wall der Alpen und mit Triest die Freiheit der Adria zurückgegeben habe, und solange nicht die Eroberung dieser Länder zeige, daß in Europa der Sieg der Freiheit

und der internationalen Gerechtigkeit über den Egoismus der teutonischen Vorherrschaft erfochten sei. Unter der Deckung solcher Phrasen, deren unechter Propagandawert später von Sa- landra offen zugegeben worden ist, begann Italien seinen Erobe rungskrieg. Aus dem Spaziergang nach Wien, auf den man überall gerechnet hatte, wurde freilich nichts. Die italienischen Truppen vermochten

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Pagina 104 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
92 IV. DIE SÜDTIROLER FRAGE AUF DER FRIEDENSKONFERENZ außen der Eindruck entstand, als ob die Südtiroler Frage doch einer gerechten Lösung entgegengehe, senkte sich die Wage tatsach lich in entgegengesetzter Richtung, Die Verhältnisse verwickelten sich in diesen Wochen noch da durch, daß Frankreich nunmehr in aller Offenheit gegen Italien Stellung nahm. Nicht nur in Paris selbst war Glemenceau um eine Schonung Österreichs bemüht; zumal seitdem Anfang Mai der außerordentliche Gesandte Allizé

in Wien seine Tätigkeit begann und mit der österreichischen Regierung verhandelte, drohte die Ge fahr, daß Italien um den größten Teil seiner Siegesbeute geprellt wurde. Indessen die Befürchtungen, die diese übelwollende Hal tung Frankreichs in Tolomei und seinem Kreise hervorrief, und die Hoffnungen, die auf der andern Seite Wien und Innsbruck daran knüpften, hatten sicherlich niemals die ernste Grundlage, wie sie in den öffentlichen Äußerungen dies- und jenseits des Bren ners zum Ausdruck gelangte

. War Italiens Annäherung an öster~ reich in der Hauptsache nur durch taktische Gesichtspunkte be stimmt, so hatte die französische Politik gerade hinsichtlich Süd tirols sicherlich nicht die Bedeutung, die man ihr zumaß. Es lag zu sehr im französischen Interesse, daß die dem Deutschtum ungün stige Regelung der Südtiroler Frage einen ständigen Stein des An stoßes zwischen Italien und dem neuen deutschen Volksstaate bil dete und eine dauernde Verständigung zwischen den beiden Mächten der europäischen Mitte

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