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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 113 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
zur Verfügung, Das „Bündnis' mit dem hohen Protektor stand nun wieder im Vor dergrund, denn Treue gegenüber dem verbündeten England be deutete ja auch, wie sich bald zeigte, Treue gegenüber der befreun deten französischen Schwesterrepublik. Schon am i. August, als die Entscheidung in England noch nicht gefallen war, erklärte der Ministerpräsident deutschen Journalisten, Portugal werde seine Bünd nispflicht gegen England erfüllen, 1 und als der endgültige Entschluß auf sich warten ließ, drängte die Regierung

immer wieder auf eine Äußerung, damit sie ihrerseits in diesem Sinne Stellung nehmen könne. 2 Das Foreign Office kam in die eigenartige Lage, das Un gestüm seines unbeteiligten Verbündeten dämpfen zu müssen, denn ihm lag zunächst nur an der wohlwollenden Neutralität, aber auch die schleunige Neutralitätserklärung war ihm nicht erwünscht. 3 Die Lösung erfolgte in der Weise, daß Portugal am 8. August „vor erst' seine Neutralität aussprach. Tatsächlich blieb es lange Monate bei diesem Zustand

an das Auswärtige Amt. Lissabon, 1. August. D.D. zum Kriegsausbruch Nr. éi7- 2 So am x. u. z. August dutch den portugiesischen Gesandten in London und am 4. August durch den britischen Gesandten in Lissabon. 3 Grey an den britischen Gesandten in Lissabon Carnegie. London, 4. August. B. D, 2urn Kriegsausbruch Nr, 590 u. 610. * Rosen 222,

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Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 274 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
beschränken müsse. 2 Für die Verzögerung des deutschen Vormarsches bedeutete freilich auch dies nicht wenig. Daß General Joffre am 3. August seinerseits den Wünschen des belgischen Generalstabs gegenüber Zurückhaltung beobachtete, hatte eine besondere Bewandtnis. Im Gegensatz zu Deutschland hatten in Frankreich die politischen Gesichtspunkte unbedingt die Oberhand behalten, und mit der Londoner Regierung war die Pariser zu dem Entschluß gelangt, ihrer Zusicherung entsprechend, die belgische Neutralität

respektieren zu wollen, keinesfalls belgisches Gebiet zu betreten, ohne daß die Brüsseler Regierung zuvor ausdrücklich an die Hilfe der Garantiemächte appelliert hatte. In diesem Sinne erfolgte am z. August an die kommandierenden Generäle in Mézieres und Louppy-Amiens die strengste Anweisung, jeden Zwischenfall an der belgischen Grenze zu vermeiden und sich ihr nur bis auf 2-3 Kilometer zu nähern. 3 Noch am Morgen des 4. August erteilte der Präsident der Republik dem Kriegsminister das strikte Verbot

, ohne formelle Er mächtigung der Regierung die belgische Grenze zu überschreiten, 4 und der Generalissimus erhielt sofort den entsprechenden Befehl. 5 1 Galet 44. Vgl. 178. 2 Darauf weist General Seiliers gegenüber den großsprecherischen und mit unbegrün deten Vorwürfen arbeitenden Ausführungen seiner Gegner mit Recht hin. 3 Erlaß Messimys vom 2. August. F. D. III 11 Nr. 569. 4 Poincaré an Messimy, 4. August, 8 Uhr. Ebenda Nr. 714. 5 Messimy an Joffre, 4. August, 8 Uhr 45 Minuten. Ebenda Nr. 715.

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Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 267 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
2ßß IV. Die mitteleuropäischen Staaten. /. Belgien Als an demselben 1. August mit der Mobilisation in Frankreich und Deutschland der Krieg unvermeidlich geworden war, kündigte die belgische Regierung den beteiligten Großmächten in aller Form ihren Entschluß an, auf Grund der mobilisierten Armee und der in Verteidigungszustand versetzten Festungen ihre Neutralität bis zum äußersten zu schützen, 1 und es begannen die tragischen Auseinander setzungen über das Schicksal des kleinen Landes

, das ein Bollwerk gegen Deutschland geworden war. 2 Noch am Abend des i. August wandte sich König Albert in einem Handschreiben an den Kaiser und bat unter Bezugnahme auf die deutschen Zusicherungen der Vor jahre um eine erneute Bekundung, die Neutralität Belgiens respek tieren zu wollen. 3 Aber bevor dieser letzte Appell Berlin erreichte, war dort schon die Entscheidung gefallen. Die alten Verträge waren in Vergessenheit geraten, die internationalen Verpflichtungen hatten ihren Inhalt verloren und die deutsche

seines Kanzlers nahm Deutschland für den Bruch der belgischen Neutralität lediglich das Notstandsrecht in. Anspruch, und der Staatssekretär von Jagow stellte in der letzten Unterredung, die er am 4. August mit dem belgischen Gesandten Baron Beyens hatte, Belgien sogar das Ehrenzeugnis aus, daß es sich „stets ganz einwandfrei' verhalten habe. 5 Diese Äußerungen bedeu ten jedoch keine Rechtfertigung Belgiens, obschon sie von belgischer 1 Davignon an die Gesandten in Paris, London, Petersburg, Wien und Berlin

. Brüssel, 1. August 1914. Erstes belg. Graubuch Nr. 16. 2 Für die entscheidenden Tage in Brüssel vgl. neben der Schrift Bassompierres und dem Werke Selliers' (Contribution 155 ff.) das Interview des politischen Direktors des belgischen Außenministeriums Baron de Gaiffier d'TIestroy bei Raymond Recouly, Les Heures tragiques d'avant-guerre (Paris 1923) und die Zusammenfassung belgischen Gepräges von Leon Leclère, La Belgique à la veille de l'invasion (Revue d'histoire de la guerre mondiale IV 193-216

). 3 D. D. Nr, 765. 4 Davignon an die Gesandten. Brüssel, 2. August, Erstes belg. Graubuch Nr. 19. s Beyens an Davignon. Hove, 21, September 1914. Zweites belg. Graubuch Nr. 51.

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Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 165 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Deutschlands an der norwegischen Küste betmaß — man wird beinahe an die Rolle erinnert, die der deutsche Einmarsch „ in Belgien bei Kriegsausbruch spielte -, ein Beweis aber auch, mit welchem Mißtrauen sie Deutschland gegenüberstand, das an eine derartige Pression oder Gewalttat niemals gedacht hat. Auch für Norwegen gab es seit dem 4. August keine Nachgiebig keit mehr gegenüber Deutschland. Wie der Minister Ihlen dem fran zösischen Gesandten am folgenden Tage versicherte, war die Regie rung seitdem

entschlossen, auch einer deutschen Drohung nicht mehr zu weichen. 3 Schweden und Norwegen standen fortan in einheitlicher Front zusammen und auf der Grundlage einer strengen Neutralitäts politik trafen die beiden Staaten am 9. August noch eine förmliche Vereinbarung. Allerdings hatte die norwegische Neutralität von vorn herein insofern einen besonderen Zug, als sie stark englandfreund- lich war. Auch dies sollte während des Kriegs noch klarer hervor treten. Die Neutralität Dänemarks blieb dagegen bis tief

internationalen Ver tragen die Meeresstraßen für den Verkehr jederzeit offen bleiben 1 Grey an Bertie und Buchanan. London, 4. August 1914. B, D. Nr. 578. 2 Dcrs. an dies, London, 4, August 1914. Ebenda Nr. 593. Es muß dahingestellt bleiben, ob eine letzte deutsche Vorstellung, 'wie sie in den „Gesichtspunkten' des Gcnctalstabs (D. D. Nr, 662) angedeutet ist, für den britischen Schritt den Anstoß gab. In der deutschen Publikation sind die Beziehungen zu Norwegen nicht berücksichtigt. 3 Chevalley an Vi viani

. Christiania, 5. August. F.D.III 11 Nr, 768.

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 270 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Der Kriegsausbrmb 259 tigkeit 1 kam der Kronrat in der Nacht vom 2, zum 3. August zu der Entscheidung, die deutschen Vorschläge abzulehnen und sich der Verletzung der Neutralität des Landes mit allen Mitteln zu wider setzen. 2 Die Versicherungen des Ministerpräsidenten in seiner Eigen schaft als Kriegsminister und des Generalstabschefs und seines Ver treters, daß man militärisch bereit sei, gaben den Ausschlag. 3 Die Absage, die dem deutschen Gesandten am 3. Auguts morgens ausgehändigt wurde

, war mit den internationalen Pflichten und der Ehre der Nation begründet. Der geschichtliche Betrachter kann, wie sich die Dinge einmal entwickelt hatten, die Berufung auf den zweiten Punkt in ihren psychologischen Voraussetzungen anerkennen und würdigen, und zumal von dieser Seite her rollt sich die ganze Tragik der Zusammenhänge auf. Die an erster Stelle gegebene Be gründung hält dagegen vor dem historischen Urteil nicht Stand. Mochten die Männer, aus deren Feder die belgische Antwortnote vom 3, August hervorgegangen

ist — es waren Hynians, Carton de Wiart und van den Huevel, 4 die in der Tat nicht in die geheimen Maßnahmen eingeweiht waren -, guten Glaubens sein, als sie erklär ten, Belgien sei seinen internationalen Verpflichtungen stets treu gewesen : daß sich auch der König auf diese bezog, als er dem deut schen Kaiser, der ihm in der Nacht vom 3. zum 4. August mit Worten schmerzlichen Bedauerns von dem Entschluß zum Einmarsch Mitteilung gemacht hatte, seine, übrigens würdige, Antwort erteilte, 1 Bassompierre 32. Vgl

. auch den Bericht des Ministers Paul Hymans in ,,Le Vingtième Siècle' vom 4. August 1934 und danach in den Berliner Monatsheften XII 795 2 D. D. Nr. 779 und erstes belg. Graubuch Nr. 22. 3 Es verdient Erwähnung, daß die Berichte der Teilnehmer über das, was hinsichtlich der militärischen Fragen während der Kronratsitzung besprochen worden ist, weit aus einandergehen. Während Ryckcl und Galet von militärischen Beschlüssen wissen, die vom König gutgeheißen worden seien, bestreiten Selliers, Woeste und Hymans aufs

hat. Übrigens hat General Seiliers bereits im Herbst 1919 (Ryckel, Mémoires 358) gebeten, daß der von Baron van der Eist 1915 in Le Havre unter Befragung einer Anzahl von Teilnehmern abgefaßte Bericht über den Kronrat vom 2.-3. August 1914 von der Regierung veröffentlicht werden möchte. Statt dessen läßt man die klaffenden Widersprüche vor der Öffentlichkeit bis heute fortbestehen. 4 Hymans a. a. O. 17*

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 163 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
, die Neutralität bis zum äußersten zu wahren, gaben jedoch die bestimmten Zusicherungen der Ver treter der Ententemächte, daß ihre Länder die Neutralität Schwedens nicht verletzen würden. 1 Ohne formelle Beauftragung seitens der Re gierungen schon am 2. August ausgesprochen, lenkte diese Erklärung die Entscheidung in die Richtung des Fernbleibens Schwedens vom Kriege und auch der König trat nun entschieden in die Neutralitäts front hinüber. Aber Wallenberg bestand noch auf weitere Sicherungen, bevor

der endgültige Beschluß gefaßt wurde. Er ließ in London durchblicken, daß es zum Schutze Schwedens gegen Rußland einer verstärkten Zu sage bedürfe, 2 und die Ententemächte waren bereit, sie zu geben. An demselben 4. August, an dem die Neutralität erklärt wurde, über nahmen England und Frankreich 3 in aller Form die Garantie für die Integrität und vollkommene Souveränität Schwedens unter der Be dingung, daß es strikte Neutralität wahre und Rußland, das bis dahin auch andere Pläne erwogen hatte, 4 schloß

sich nach einigem Zögern an.® Damit war die Aktionsgemeinschaft Schwedens mit Deutschland endgültig aufgegeben, obschon England inzwischen Rußlands Kampf genosse geworden war, Im Besitz der Garantie seitens der Entente mächte sprach sich der Ministerrat an demselben Tage gegen die Mobilmachung der Armee zu Angriffszwecken aus.® Wallenberg 1 Vgl. die S. 151 Anm. 2 aufgeführten Telegramme. 2 Grey an Howard. London, 4. August. B. D. Nr. 635. Nach Howards Erzählung (Theatre of Life II 221-222) erhielt

er von dem ihm befreundeten Dr. Axel Munthe einen entsprechenden Wink. s Grey an Howard. London, 4. August. B. D. Nr. 642. 4 Es handelte sich um die Absicht des Admirals von Essen, die schwedische Flotte bei Gotland zu überfallen. Der Überfall stand zwischen dem 3. u. 9, August unmittelbar vor der Ausführung, wurde aber vom Petersburger Hauptquartier verhindert. Norbert von Baumann, Die Bedrohung Schwedens durch die russische Flotte bei Kriegsausbruch (Beil. Monatshefte VIII 1163 ff,). - E. Björklund, Det ryska

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 265 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
die allgemeine Mobilmachung, mit dem 1. August morgens 1 Uhr be ginnend, in Belgien angeordnet. Dieser Beschluß wurde gegen einige Kompromißvorschläge vom König durchgesetzt. 2 In denselben Stunden fiel die Entscheidung über den Aufmarsch- plan, und auch hierbei wurde sorgsam darauf geachtet, daß jeder An schein einer TJnkorrektheit vermieden wurde, Nachdem der Kon zentrationsplan am Tage vorher noch einer letzten Prüfung unterzogen worden war, wurde nur der Plan gegen Deutschland in Kraft gesetzt

zur Verfügung standen, keine Schwierigkei ten geltend machten, wurden am 1, August die entsprechenden Be fehle ausgegeben. Daß trotzdem bis in die letzten Stunden selbst in diesen lebens wichtigen militärischen Entscheidungen die Meinungen noch i mm er weit auseinandergingen, läßt eine Meldung des französischen Gesand ten erkennen, die „aus guter Quelle', also wohl von einem der zahl- 1 Klobukowski an Viviani. Brüssel, 31. Juli und 1. August. F, D. III 11 Nr. 465 u. 522. - Die französische Regierung ging

am 31. Juli so weit, die Respektierung der belgischen Neutralität zuzusichern, selbst -wenn wichtige feindliche Kräfte an den belgischen Grenzen versammelt würden. Da Joffre diese Formel zu weitgehend fand, präzisierte Klobukowski die Erklärung am 1. August dahin, daß, wenn die Neutralität von einer andern Macht nicht respektiert würde, die französische Regierung im Interesse ihrer eignen Verteidigung zur Änderung ihrer Haltung geführt werden könne. General Mcs- simy, Souvenirs (Paris 1937) 286-287

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 273 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
2ß2 IV. Die mitteleuropäischen Staaten. 3. Belgien vor allem Frankreich unter Angebot von fünf Armeekorps darauf, daß die Brüsseler Regierung noch am 5. August den Appell zur Hilfeleistung an die Garantiemächte richtete, damit seine Truppen schon an diesem Tage das belgische Gebiet betreten konnten. Aber ein neuer Ministerrat kam zu dem Entschluß, so lange damit zu warten, bis der deutsche Einmarsch tatsächlich erfolgt war. 1 Die Politik der Korrektheit wurde bis zum letzten Augenblick

nicht übereinstimmten. Von den Weisungen an den Militàrattaché in Paris, sich vom französischen Generalissimus wegen der an der Südostgrenze Belgiens vorzuneh menden Operationen Instruktionen erteilen zu lassen, war bereits die Rede; 3 sie müssen noch am 2. August erfolgt sein und gehören in den Zusammenhang der Meinungsverschiedenheiten über die schwie rige Frage, wie weit die belgische Armee imstande sei, im Dienste des französisch-englischen Operationsplans die deutschen Truppen, deren Einmarsch in den Südzipfel

der Provinz Luxemburg als wahr scheinlich angesehen wurde, in der rechten Flanke anzugreifen. Auch Holland gegenüber gab die militärische Leitung nunmehr ihre frühere Zurückhaltung auf, da ein deutscher Vorstoß durch Holländisch- 1 Davignon an die Gesandten in Paris, Berlin, London, Wien und Petersburg. Brüssel, 3. August. Erstes belg. Graubuch N. 24. Villiers an Grey, Brüssel, 3. August 1914. B.D.Nr. 551. 2 Galet 65 ff. 3 Vgl. S. 248-249.

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 164 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Schwedens EntsMdmgfür die Neutralität 153 fühlte sich, seitdem derart Herr der Lage, daß als der deutsche Ge sandte von Reichenau ihm als Lohn für eine Beteiligung am Kriege auf Seiten Deutschlands formell Finnland anbot, er ihm nur mit der sarkastischen Frage antwortete: „Haben Sie jemals mit einem Igel in den Rocktaschen gesessen?' 1 Nur zur Sicherung der Neutralität wurden seit Anfang August die notwendigen militärischen Maßnahmen getroffen. Für das Landheer wurde am 2. August

Forderung vom 5, August einzugehen und seine Gewässer im Sunde durch Minen zu sperren. 3 Es war keine heldische Entscheidung, die so zustande kam, und der großen nationalen Überlieferung entsprach sie wenig. Aber sie spiegelte den skandinavischen Geist wider, wie er im engen kleinstaatlichen Dasein fernab von den großen geschicht lichen Entscheidungen des Volkslebens sich gestaltet hatte. Die Ent wicklung in den Kriegsjahren sollte das nur noch deutlicher zum Aus druck bringen. Parallel

mit der Entscheidung in Stockholm fiel die in Christiania. Aber bevor Norwegen seine Neutralität erklärte, kam es noch zu einem Zwischenfall, der auf die Rolle Englands ein bezeichnendes Licht wirft. An demselben 4. August, als die britische Regierung un mittelbar vor dem Eintritt in den Weltkrieg in Stockholm Schritte tat, die die deutsche Gefahr beseitigten, sprach sie in Christiania die Erwartung aus, Norwegen werde einem deutschen Druck jeden mög lichen Widerstand leisten. Sie sicherte ihm dafür

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 475 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
der griechischen Politik doch noch die erstrebte Wendung geben würden, aber sein erneuter Appell an den König hatte keinen andern Erfolg. Vielmehr drängten die Vorhal tungen, die in etwas diktatorischem Tone gehalten waren, den in seiner Kleinstaatlichkeit eigenartig empfindlichen Herrscher erst recht in das Fahrwasser Venizelos'. 2 Auch er sah keine Möglichkeit für Griechenland, als kleiner Mittelmeerstaat gegen England und Frank reich die Waffen zu ergreifen. So ging am 7. August der endgültige Be scheid

nach Berlin, daß Griechenland eine absolute Neutralität einhalten müsse, aber auch die Versicherung, daß es die Freunde Deutschlands nicht angreifen werde, solange diese nicht die griechischen Interessen verletzten. 3 Am 14. August sprach Griechenland seine Neutralität aus. Indessen auch hinter der griechischen Neutralitätserklärung standen die Vor behalte, die mit allem politischen Handeln auf dem Balkan verknüpft waren. Natürlich galten sie an erstet Stelle der Niederhaltung Bul gariens

, wie denn für König Konstantin die griechische Integrität auf der Grundlage des Bukarester Fliedens immer unantastbar blieb. Aber sie verbanden sich mit der Entschlossenheit, in der wieder akut gewordenen albanischen Frage nicht zur Seite zu stehen. Denn trotz 1 Broncwski an Sasonow. Berlin, 27. Juli 1914. R. D. 1.5 Nr. 132. 2 Demidow an Sasonow. Athen, 19. August 1914. R. D. 16 Nr. 29 Anm. 1. 3 Die Unterlagen im griechischen Weißbuch. Vgl. den deutschen Auszug in den Ber liner Monatsheften V 250

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 476 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
, wenn auch widerstrebend diesem Kurs, weil er keinen andern wußte. Nicht nur daß der Ministerpräsident schon am 7. August, als der Be scheid des Königs an den deutschen Kaiser erging, bei dem russischen Gesandten Demidow die Wiederherstellung des Balkanbundes von 1912 unter russischer Oberleitung anregte, und zwar auf der Grund lage eines Entschädigungsprogramms, das Bosnien und die Herze gowina und Albanien einbezog. Wenige Tage später sprach er, noch ohne Wissen des Königs, die Bitte aus, daß Griechenland im Falle

eines Eintritts in den Krieg von den Mächten des Dreiverbands mit den gleichen Rechten wie Serbien behandelt und unterstützt werde. Am 18. August eröffnete dann der Außenminister Streit demselben russischen Vertreter sogar, die griechische Regierung habe in vollem Einverständnis mit dem König beschlossen, bei der ersten Aufforde rung mit allen See- und Landstreitkräften des Landes auf die Seite des Dreiverbands zu treten. Der deutsche Gesandte, der sich über das unneutrale Verhalten beklagte

und mit seiner Abreise drohte, wurde schroff abgewiesen. 1 Auf dieser Basis konnte Griechenland es wagen, sich über die inter nationalen Entscheidungen hinsichtlich der südalbanischen Grenze hinwegzusetzen und noch tiefer in Albanien einzurücken, nachdem 1 Demidow an Sasonow. Athen, 7., 15. u. 18. August 1914. R. D. 16 Nr. 29, 92 u, 127. Herre, Staaten 30

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