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Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 336 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
teilen, dass er endlich die Feiertagsschule (Wieder holungsunterricht an Sonn- und Feiertagen für Aus geschulte) einführen müsse. Bernardi antwortete dem Bezirksschuldistriktsleiter in Villanders, dass sich Lehrer Mehlhofer dieser neuen Aufgabe ge genüber ganz trotzig gezeigt habe und sie bei dem Gehalt, das er bezog, wie bereits im vorherigen Jahr abgelehnt hatte. Laut dem Kuraten scheiterte diese Angelegenheit an verschiedenen Gründen: An der Nachlässigkeit und den anderweitigen

Beschäftigungen des Lehrers. Er war zudem Wirt, Gemeindeschreiber und »ein für alle in der Nachbarschaft stattfindenden Verschmau- sungen herhaltender Camerier« (= Kellner). Der Halsstarrigkeit der Ehern. - Dem Abgang des nötigen Schulfondes. Dar aus bezog der Lehrer einen Teil seines Gehal tes und er klagte, dass er schmal sei und unge wiss ausbezahlt wurde. Der Kurat gab in diesem Schreiben auch fol gender Sorge Ausdruck: Wenn aber der derzeitige Lehrer resigniert, was sollen wir dann tun ? In der ganzen

, ein Schulbenefi- zium in Barbian zu errichten, geboren. Die Feier tagsschule wurde nach mehreren Aufforderungen am 24. März 1811 erstmalig vom Kuraten Bernardi selbst eröffnet und sie schien auch auf reges Inte resse gestoßen zu sein. Im April 1811 gab Lehrer Mehlhofer seinen Widerstand auf und hielt fortan die Feiertagsschule selber. Ein weiteres Problem war der zu kleine Klas senraum, ein Missstand, dem dringend abgeholfen werden sollte. Doch laut Schuletat von 1810/11 war die wirtschaftliche Situation

der Barbianer Ge meinde und Schule nicht sehr rosig: Die Einnahmen für die verpachteten Gemein degründe waren bereits für andere Bedürfnisse ausgegeben worden. Das Schulgeld von 3 kr., das die Eltern damals für den Unterricht der Kinder zu entrichten hatten, wurde zwar eingeführt, aber niemals bezahlt. In Barbian befanden sich zwei Drittel Arme und ein Drittel war mittelmäßig vermögend, dafür aber mit schweren Grundzinsen belegt. Zwischen dem Ortsschulinspektor Kurat Ber nardi und dem Lehrer Mehlhofer gab

es auch künf tig Differenzen. Der Kurat Bernardi ersuchte noch zweimal den Distriktschulinspektor, einen neuen Lehrer einzusetzen. Besonders dass dieser auch zugleich Wirt war, ließ sich nach Meinung des Ku raten nicht mit dem Lehrerberuf vereinen und war ihm daher ein großer Dorn im Auge. Bernardi wünschte für die Unterweisung der Schulkinder ein »williges, taugliches und gelehriges Subjekt«. Bald resignierte Jakob Mehlhofer wirklich und setzte den Schuldienst vorübergehend aus. Von hö herer Stelle wurde

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 344 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
den die Säumigen bzw. deren Eltern vom Lehrer er mahnt und als nächste Instanz dem Ortsschulrat und schließlich dem Bezirksschulrat angezeigt, der dann eine Geldstrafe verhängte. 1912 löste Josef May Lehrer Bader ab. 1914 er- öffnete dieser einen Unterrichtskurs für größere Buben und Männer, der dreimal wöchentlich von 19-21 Uhr stattfand. In diesem Schuljahr kam auch Lehrerin Maria Beirer nach Barbian, die unseren Großeltern noch ein Begriff ist. 1915 musste der Lehrer Josef May

Aus hebungen zum Kriegsdienst der Mangel an Ar beitskräften immer ärger wurde. Im nächsten Schuljahr erkrankte die Lehrperson Maria Beirer und der Unterricht fiel vom 5. Jänner bis 4. März 1918 bis auf Religion völlig aus. Danach kam ein neuer Lehrer. Auch im kommenden Jahr mussten die gesamten Barbianer Schüler mit einem Lehrer auskommen. Erst 1919/20 waren wieder zwei Leh rer in Barbian: Joseph Vigl und Maria Beirer. Das Ende des Ersten Weltkriegs, der Beginn eines traurigen Kapitels

1924/25 noch Maria Beirer und Jo sef Rottensteiner, der seit 1920 hier den Schul dienst versah. Im nächsten Schuljahr traf bereits die erste italienische Lehrerin namens Serena Fuli- gini ein und unterrichtete gemeinsam mit Giusep pe Rottensteiner. Frau Beirer wurde beurlaubt und, wie viele andere deutsche Lehrer, 1927 wegen »didaktischer Unfähigkeit« entlassen. Rottenstei ner wurde später Geistlicher. Im Jahre 1926/27 wa ren Lina Joppi und Adolfo Oberhofer (letzterer aus dem Pustertal) als Lehrer

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 343 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
aufnahmen. Die neue Lehrschwester hieß Ferdinanda Ratz. Aber Ersatz für den Lehrer zu finden war nicht so einfach. Des halb wurden die Mädchen der oberen Schulklasse der Lehrschwester Ferdinanda überlassen. Die we nigen Knaben der 5. bis 8. Klasse unterrichtete in diesem Winter kurzerhand der Pfarrer. 1905 erhielt Barbian wieder einen Lehrer und Organisten (wahrscheinlich Rudolf Mulser), nach dem beide Stellen ein Jahr lang unbesetzt ge blieben waren. Im Dezember bat die Vorsteherin der Barmherzigen

ein, am Nachmittag mussten alle Kinder in einem ge meinsamen Lokal von der Lehrschwester unter richtet werden. Vielleicht aus diesem Grund kün digte die Generalsuperiorin der Barmherzigen Schwestern im Juni 1907 der Lehrerin. Im Juli ver ließ Lehrschwester Adelheid Lässer Barbian und Lehrer Rudolf Mulser starb in seiner Heimat Un teratzwang. Im Oktober erschien dann Fräulein Filadelfi als Lehrerin der Unterklasse, später folgte Lehrer Bader für die Oberstufe. Letzterer fand mit seiner Gattin und vier Kindern

keine Wohnung in Bar bian. Deshalb kamen der Bezirkshauptmann und Schulinspektor hierher, um dieses Problem zu re geln und vom Ausschuss definitiv den Bau einer Lehrerwohnung beschließen zu lassen. Der Lehrer zog inzwischen in die Wohnung der Lehrerin (Schulhaus), diese trat in Kost und Quartier beim Herrn Pfarrer. Das Bauholz für den Neubau wurde bereits im November im Pfründenwald gefällt. Am 23. Februar 1908 wurde mit der Grundaushebung zum Schulhausbau begonnen. Im März beklagte sich Pfarrer Kaufmann

. Filadelfi wieder von einer Lehrschwes ter namens Irmina Pallmann abgelöst. Im nächs ten Schuljahr bekamen die Barbianer Schüler für knapp zwei Monate (Oktober, November) von einem Kooperator Religionsunterricht erteilt, der später noch eine bedeutende Rolle im Südtiroler Schulleben spielen sollte: Es handelte sich um den späteren Kanonikus, Michael Gamper. Ein großes Problem in Barbian stellten die Schulversäumnisse dar. Diese gaben durch alle Jahrzehnte hindurch Grund zur Klage von Seiten der Lehrer

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 355 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
). Als Ortsschulaufseher wurde Johann Mock (Tonder) genannt, der Liebe für die Schule zeigte und soviel leistete, wie ihm möglich war. 1846 wurde bemerkt, dass die Schule von Saubach immer besser werde. Bemängelt wur de unter anderem lediglich, dass der Lehrer, der zu gleich auch Organist in Barbian war, öfters unvor hergesehen gefehlt hätte, weil er bei Beerdigungen die Orgel spielen musste. Auch 1848 zeigten sich die Visitatoren mit Anton Puntajer sehr zufrieden und die Saubacher waren überaus dankbar

für ihre Schule und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass sie noch lange bestehen werde. Das Lokal im Gasser hof wurde Jahr für Jahr angemietet. Die Aufsicht über diese Schule hatte der Kooperator bzw. Bene- fiziat von Barbian. Am 22. Oktober 1848 starb An ton Puntaier erst 24-jährig. 1848-52 unterrichtete Alois Villunger in Sau bach. Er wurde als braver Lehrer bewertet, aber der Schulbesuch gab neuerlich Anlass zu wieder holten Klagen. 1851/52 hielt Josef Nussbaumer (aus der Klausner Stadtschule kommend

) die Schu le, und auf ihn folgte 1852 Paul Prantner. Dieser führte sich aber nicht musterhaft auf und wurde entlassen. Seine Schwester Rosa Prantner (vorher in Deutschnofen) ersetzte ihn gut. Die Filialschule Saubach wünschte ihre Anstellung und Fräulein Rosa war damit einverstanden. 1854/55 wurde dann Johann Eisler der Lehrer von Saubach und 1856/57 Theres Felder. Ich nehme an, dass sie dann bis zur Auflassung der Schule von Saubach im Jahre 1864 dort verblieb. 1863/64 wird sie näm lich

noch als Lehrkraft von Saubach erwähnt. 1864/65 wird sie dann als Gehilfin in der Barbianer Schule genannt. Die Auflösung dieser Filialschule hing sicher mit dem Schulbenefizium in Barbian zusammen, das ab 1864 ebenfalls einging. Bald danach besuchten die Schüler aus Sau bach die Schule im »Rotwandterhof« und zwar bis 1906. In der so genannten »Mühle« des oben ge nannten Hofes war eine Klasse eingerichtet, und der letzte Lehrer war Simon Zippl, der Urgroßva ter des heutigen Bauern. Als Katechet diente

, wieder auf gelassen, weil ab diesem Zeitpunkt unsere Schüler als Folge der Option für das Deutsche Reich die ita lienische Schule nicht mehr besuchen mussten. Die Gassertochter Johanna Gafriller kann sich noch erinnern: Im ganzen Obergeschoss ist ein Raum mit allen Klassen gewesen. Einmal war ein Lehrer und ein mal eine Lehrerin, die im Zimmer neben dem Ehe zimmer meiner Eltern schliefen. Sie haben zusam men mit uns in der Küche gekocht, die Lehrerin hatte eine eigene Dirn. Wir sind immer gut zusam men

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 350 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
Die so genannte »neue« Schule. der genannten Sprachkurse. Das Schuljahr 1939/ 40 wurde noch von drei italienischen Lehrern eröff net: Emma Riccio Tabassi, Zwerger Luigia und Os- valdo Neri (Schulleiter). Bereits Ende November wurde damit begonnen, den Kindern der Optanten das Geld für die »tessera« zurückzuerstatten. Diese mussten dafür Uniformen und Bücher zu rückgeben. Die Lehrer hörten auch bereits Ge rüchte, dass die Kinder der Auswanderer ab 1. Jän ner 1940 nicht mehr die italienische

Schule besu chen würden. Das entsprach dann auch der Wirklichkeit. Nach den Weihnachtsferien erschie nen täglich immer weniger Schüler zum Unter richt, bis sie gegen Ende Jänner schließlich ganz ausblieben. Am 19. Februar erst erschienen der ita lienische Direktor und Inspektor und gaben einige Erklärungen betreffs Deutschkurs ab, vor allem sollten sich, laut ihrem Befehl, die Lehrer nicht aus ihrer Klasse entfernen. Einen Monat später kam dann das Rundschreiben, dass die deutsche Lehrerperson

den Raum der 2. Klasse erhalten sollte. Am 18. März waren die Einschreibungen für den Deutschkurs und die italienischen Lehrper sonen beobachteten ganze Prozessionen von Kin dern mit ihren Vätern und Müttern, die sich ein- schreiben ließen. Am 6. April wurden die beiden italienischen Lehrerinnen an andere Schulstellen abkommandiert. Lehrer Neri blieb allein zurück um die deutschen Lehrerinnen (Stefanie Untermar- zoner aus Villanders, Emilie Prugger aus Gröden) zu beobachten. Endlich

wieder eine deutsche Schule! Am 15. April 1940 begannen die deutschen Sprach kurse in Barbian. An dieser Stelle muss betont wer den, dass es nur erlaubt war, deutschen Sprachun terricht zu erteilen, nicht aber den sonstigen Unter richt in deutscher Sprache. Der Stundenplan wurde auf zwei Stunden Unterrichtszeit be schränkt. Eine Klasse wurde von 13-15 Uhr unter richtet und die zweite von 15-17 Uhr. Jeder kleins te Verstoß der deutschen Lehrpersonen gegen die vereinbarten Regeln wurde durch Lehrer Neri

dem italienischen Direktor mitgeteilt. Aber am 27. April trug der italienische Lehrer ein, dass mit dem Deutschkurs alles in Ordnung sei und die Lehrerin nen sich ihm gegenüber höflich und freundlich Rosmarie Rabanser-Gafriller: Die Schule in Barbian 347

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 341 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
an die Be zirkshauptmannschaft, dass Barbian infolge des niedrigen Gehaltes und des dreifachen Dienstes (Lehrer, Messner, Organist) in den letzten acht Jahren unter häufigem Lehrerwechsel zu leiden hatte. Durch die achtjährige Schulpflicht und weil in absehbarer Zeit auch die Saubacher Schüler, die bisher die Notschule in Rotwand besucht hat ten, wieder nach Barbian kommen würden, steige die Schülerzahl und es würde über kurz oder lang eine zweite Lehrperson benötigt. Deshalb er suchte die Gemeindevorstehung

zu besetzen und die Gemeinde wurde bei dieser Gelegenheit auch aufgefordert, diesen ver einigten Posten ehestens auszuschreiben. Am 25. September 1885 wurde der Gemeinde verwaltung mitgeteilt, dass Lehrer Fink (bisher in Klausen) provisorisch zum Lehrer von Barbian ernannt worden war und am 1. Oktober mit der Herbstschule beginnen sollte. Dadurch dass man die Lehrstelle nicht mit einer Barmherzigen Schwester besetzen konnte, kam man in Barbian in Verlegenheit: Da es damals noch keine Orgel in der Kirche

gab - eine solche wurde nach dem Umbau 1874/77 erst 1886 wieder eingebaut - war auch kein Organist vonnöten. Auch der Messner- und Chordienst wurde bereits von einem hiesigen Familienvater versehen, sodass Lehrer Fink nur das magere Lehrergehalt erhielt. So hoffte man halt einerseits auf eine genügsame männliche Lehrkraft, die mit einem Gehalt von 300 fl. zufrie den sein würde. Und abermals versuchte es der Ge meindevorsteher Nössing und schrieb, dass laut Mitteilung des Seelsorgers zwei

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 345 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
Rabensteiner (Frühauf) berichtet: Als ich aus der Schule kam, wusste ich nichts von der Tiroler oder deutschen Geschichte, ich hatte z. B. noch nie etwas von einem Andreas Hofer gehört, wir waren überhaupt geschichtlich unterernährt. Konrad Rabanser (Bäcker) sah den italieni schen Unterricht von einer anderen Seite: Unser Lehrer, Herr Longhi, sagte immer, wir sollten fleißig lernen, denn wir würden es noch brau chen. Daheim half uns niemand dabei. Aber ich war trotzdem ein guter Schüler und schloss gut

ab. Er fder Lehrer] hatte schon recht. Hinterher verstand man es schon. Wenn man heute gut Italienisch kann, dann ist man fein heraus. In jedem Büro braucht man Italienischkenntnisse. Simon Gafriller (Unterfrötscher) meinte: Ich habe 3 Jahre Deutsch gelernt [bis 1925] und 5 Jahre Italienisch. Als ich ausschulte, konnte ich keine von beiden Sprachen. Ich habe mich nicht schwer getan, Italienisch zu lernen, denn das ist leichter als Deutsch. Die Italiener haben auch nicht gelacht, wenn man etwas Falsches

sagte. Aber auch die Lehrer (innen), die aus dem Sü den (in Barbian arbeiteten auch Lehrpersonen aus Neapel, Catanzaro, Cagliari) zu uns kamen, hatten gewiss keinen leichten Stand, denn ihnen waren völlig falsche Eindrücke von unserem Land vermit telt worden. Durch die Gewährung von Vergünsti gungen wurde ihnen die Aufgabe, unseren Schü lern die »wahre Kultur« zu bringen, zusätzlich noch schmackhaft gemacht. Aber, hier angekom men, sah die Realität dann wesentlich anders aus. Die Bevölkerung

« (Uniform) zur Schule ging, die Fahne gehisst und der feierliche Gruß an sie geleistet werden musste und die faschistischen Hymnen erklangen. Ab 1928/29 gab es zum ersten Mal eine Aus speisung für arme Kinder beim Lammwirt. Das Le ben der Schüler war damals bedeutend anstrengen der als heute. Ein Lehrer schrieb einmal, dass sie meistens schon müde in die Schule kamen: sie mussten früh aufstehen, meistens daheim noch mithelfen, zur Messe gehen, danach erhielten sie eine halbe Stunde Religionsunterricht

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 339 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
bereitwillig Aushilfe zu leisten bzw. die gestifteten Messen zu lesen. Sollten diese Bedingungen nicht eingehalten werden, könnte der Vertrag von beiden Seiten auf gelöst werden. Laimer erwarb sich volle Zufrieden heit in seiner Tätigkeit als Lehrer. Weniger zufrie den war man mit dem Gehilfen, und es wurde bei der fürstbischöflichen Visitation 1837 beantragt, ihn zu entlassen. So geschah es wohl auch, denn im darauffolgenden Schuljahr 1837/38 wurde Alois Pristinger als Aushilfe eingestellt. Es gab

/48 trat Anton Hundegger als Schulbenefiziat in Barbian ein und verrichtete seine Arbeit mit viel Hingabe. Priester Laimer ver ließ uns. 1848/49 folgte Johann Kaufmann als Be- nefiziat in Barbian. Auch er wurde als fähiger Leh rer mit stets ruhiger Haltung bewertet. 1851/52 wurde dann Alois Plunger als Schulbenefiziat in Barbian eingesetzt. 1853/54 gab es wieder einen Lehrerwechsel: Priester Alois Ohler wurde als Lehrer genannt und inzwischen war ein gewisser Anton Prantner der Gehilfe. Öhler beklagte

sich in einer Fassion (Rechnungslegung) von 1857 sehr verbittert über sein Gehalt, das in seiner Amtszeit noch um 10 fl. geschmälert worden war. Unter an derem musste der Lehrer damals mit seinem Ge halt für das Reinigen und Heizen des Schul zimmers, das Holz, und den Lohn des Gehilfen auf- kommen. So zog Öhler es 1858 vor, Barbian zu verlassen. Der damalige Schulgehilfe war ein ge wisser Graff, der auch als Organist tätig war wie viele andere Lehrer in dieser Zeit. Dieser Dienst si cherte, oft auch in Verbindung

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 335 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
sich zum Beispiel schon 1749 ein gewisser »Schuelmeister« Joseph Hinterwaldner, wohnhaft beim Stieger. Aber der Schulbesuch war noch nicht Pflicht, und Daten über diese Zeit sind hier schwer greif bar. Deshalb beschränke ich meine Arbeit auf die Zeit nach der »Theresianischen Schulordnung«. Einen aufschlussreichen Einblick in den Schulalltag jener Zeit gewährt ein Bericht zu ent nehmen, den der damalige Lehrer von Barbian, Ja kob Mehlhofer, im Jänner 1811 verfasste. Der ob genannte Lehrer war damals 46 Jahre

seiner Ma jestät des Königs (von Bayern), der Königin Karo- line und die drei Faschingstage. Die unten stehende Abbildung zeigt den Stun denplan für diese drei Abteilungen. Zu Beginn des bereits erwähnten Jahres 1811 erhielt der Barbianer Kurat Nikolaus Michael von Bernardi, der zugleich Ortsschulinspektor war, von höherer Stelle den Auftrag, dem Lehrer mitzu- Montag Dienstag Mittwoch Freitag Samstag 8.00- 8.30 Gottesdienst 8.30- 9.00 Wiederholung Buchstaben kennen 9.00- 9.30 Buchstabieren 9.30-10.00 Lesen

12.00-12.30 Schön- und Rechtschreiben für die Schreibschüler 12.30-13.00 Kopfrechnen Verstandesübung Vorbereitung auf die Religionsprüfung Kopfrechnen Vorbereitung auf die Religionsprüfung 13.00-13.30 Buchstaben kennen 13.30-14.00 Buchstabieren 14.00-14.30 Lesen Lesen Religion Lesen Religion 14.30-15.00 Rechnen an der Tafel Rechnen Stundenplan, auf gezeichnet vom Lehrer Jakob Mehlhofer, 1811. 332 | Rosmarie Rabanser-Gafriller: Die Schule in Barbian

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 377 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
er danach vom Lehrer mit Schlägen bestraft. Schule Josef Gantioler (geb. 1914): Ich habe bis zur 3. Klasse deutschen Unterricht besucht, bis dann die Faschisten kamen. Da hat man gar nichts gelernt. Diejenigen, die ein bisschen inte ressiert waren, haben gelernt den eigenen Namen zu schreiben, sonst nichts. Die Lehrer hatten auch gar kein Interesse uns etwas beizubringen. Im Mittel punkt stand die »Balilla-Jugend«, »Facetta nera«, singen und »Viva Duce« schreien. Johanna Gafriller-Rabensteiner (geb

und dann ein Lehrer, die im Zimmer neben dem meiner Eltern schliefen. Sie haben zusammen mit uns in der Küche gekocht, die Lehrerin hatte eine eigene Dirn. Wir sind immer gut zusammen ausgekommen. Nationalhass hatte ich nie und hatten wir auch daheim nie. Es wurde auch nie über die Lehrperso nen geschimpft. Die Schule wurde wieder aufgelas sen, als wieder deutsche Schulen eingeführt wurden. Ich war auch bei der »Balilla»-Jugend dabei: Wir haben Lieder gesungen, trugen eine Uniform, die Mädchen trugen eine weiße

ich »Koschpm«. Ich habe mich dafür so geschämt. Ambros Rabensteiner (geb. 1921): Ich hatte nur italienischen Unterricht. In Bar- bian gab es keinen geheimen Deutschunterricht. Nach dem 2. Weltkrieg wurde dann eine Abendschu le eingerichtet, damit wir deutsch lernen konnten, aber einige Buben haben keine Ruhe gegeben und so hat es der Lehrer wieder gelassen. Außerdem war die Abendschule ungünstig für uns, da wir in den Stall gehen mussten, als der Unterricht statt fand. Man hat in der Schule schon

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 420 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
Barbianer Kirche (eingeweiht 1877) eine neue Or gel erhielt, gespendet von J. Vorhauser und ande ren Wohltätern und erbaut von Meister Georg Mayer aus Feldkirch unter dem damaligen Kura- ten Alois Bauer, 1901 begann der damalige Kurat Jakob Kauf mann eine Pfarrchronik zu führen, der man einige aufschlussreiche Informationen über die Geschi cke des damaligen Kirchenchores entnehmen kann. Das Amt des Organisten besorgten, wie be reits erwähnt, in früherer Zeit meistens der Lehrer oder Kooperator

(und oft war der Organist auch zu ständig für den Chor). Ab 1901 spielte der damalige Lehrer von Bar- bian, Ubald von Lutz (abstammend vom »Kalten Keller«), die Orgel. Ab Oktober 1904 blieb die Stelle des Organis ten ein Jahr lang unbesetzt, weil von Lutz inzwi schen ein Lehrstelle in Eppan angenommen hatte. Der Kirchenchor sang wahrscheinlich weiter. 1905 spielte dann Lehrer Rudolph Mulser die Orgel. Er verstarb aber im Juli 1907. Indessen über nahm die Kalkantin (Blasbalgtreterin) Rosa Mock vulgo

»Kreuzerrosl« (* 1854, f 1926) den Organis tendienst. Sie wohnte im Schulhaus, daran können sich noch einige ältere Personen aus Barbian erin nern, und war eine Enkelin des obgenannten Mess ners Anton Puntajer. Lehrer Josef Bader kam im Oktober 1907 nach Barbian. Er wurde nach einer Probe vom Organis tendienst befreit, da er wenig Eignung für diese Tä tigkeit zeigte. Weil er keine Wohnung für seine gro ße Familie fand, quartierte man kurzerhand die Kreuzerrosl aus, worauf diese aus Protest als Orga nistin

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 378 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
. Die Kinder haben zusammengehalten und auf dem Schulweg waren wir immer viele Kinder. Zu meiner Zeit waren etwa 80 Kinder in der Schule in Koll- mann. Als der Krieg zu Ende war, haben wir einen italienischen Lehrer bekommen. Ein wenig konnte er deutsch sprechen, aber er hat sich schwer getan und er hat getrunken. An eine Lehrerin kann ich mich erinnern, die war mit den Kindern, die sie mochte gut und mit den anderen sehr grob. Meiner Schwester hat sie ein mal mit einem Stock den Arm »abgeschlagen«. Heute

ginge das nicht mehr. Ich weiß auch noch einen Pfarrer, der war so »znicht«. Manchmal hat er die Bücher, die auf dem Pult waren, den Kindern nachgeworfen. Einen Stock hat er immer gehabt und den hat er hauptsächlich den Buben über den Kopf gekaut, dass sie richtige »Pinggel« gehabt haben. Das war freilich schlechter als heute, aber man war zufriedener und hat mehr zusammengehalten. Barbara Gafriller-Saur (geb. 1923): Ich besuchte die damals italienische Schule und hatte immer den Lehrer Mario Longhi

. Gerecht war er eigentlich schon und auch ein guter Lehrer, aber auch ziemlich fanatisch. Die Frötscherluise (Tregle- rin) war eine ganz gute Schülerin, die immer gleich die richtige Antwort wusste. Musterschüler hatten es beim Lehrer Longhi besonders gut, sie hatten aber auch Begabung. Ja etwas weiß ich noch: ich bekam einen Überna men, weil ich mir nicht alles gefallen ließ. Man nannte mich die »schwarze Goaßwarbe«, warum weiß ich eigentlich nicht. Ich ging immer nach Hause zum Essen

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 379 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
wir in die Schule hinausgehen, es war 13 Uhr. Als Strafe, weil ich mich gewehrt hatte, musste ich hin ausknien und der Toni wurde vor die Tür gestellt. Maria Hinterwaldner (geb. 1913): Die Lehrer waren in meiner Schulzeit sehr streng. Wenn wir Schüler nicht folgten oder nicht auf passten, dann gab es eine »saftige Watsche«. Manch mal hat der Lehrer auch einen Stecken genommen und uns damit geschlagen. Acht Jahre ging ich zur Schule. Rechnen, Auf satz schreiben und Diktate

, das waren die wichtigs ten Sachen. Italienisch kam erst mit dem Faschis mus und der Italianisierung. Vorher gab es keine Fremdsprache. Zweimal pro Woche hatten wir Reli gion. Diese Stunde hielt der Pfarrer. Besonders wich tig waren die Noten in Betragen und in Religion. Wir hatten am Vormittag und Nachmittag Un terricht. Am Donnerstag war schulfrei. Die Schule dauerte bis April. Die Maischule betraf nur die Kin der, die jünger als zehn Jahre waren. Der Lehrer kontrollierte immer, ob alle Kinder sofort nach Hause

gingen, sonst wurden sie bestraft. Wir spielten manchmal auf dem Heimweg. In dem Moment, wo wir den Lehrer sahen, rannten wir nach Hause. Die Schultasche hat meine Mutter genäht. Sie war aus Stoff. Mit Knöpfen konnte man sie schlie ßen. Wir hatten zwei Schürzen, die wir abwechselnd eine Woche lang trugen. Zu Hause haben wir sie so fort ausgezogen. Die Aufgabe mussten wir am Abend machen. Am Nachmittag mussten wir auf die Kin der aufpassen. Schüler mit Pfarrer Jakob Kaufmann (1901-1914 in Barbian

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 342 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
Schwestern um das Gehalt von 220 fl. (!) nebst Frei quartier den Schuldienst versehen würden und die Generaloberin von Zams zwei Lehrerinnen zur Ver fügung stellen würde. Die Schulleitung könnte der Kooperator ausüben. Und so bat der gehorsamst Unterfertigte für ein weiteres Jahr von der Strenge des Gesetzes Um gang zu nehmen. Die Antwort der Bezirkshaupt mannschaft lautete: Das Ansuchen um Bewilli gung einer Barmherzigen Schwester sei gegen standslos, da bereits ein Lehrer mit dem Gehalt

von 300 fl. ernannt worden war. Außerdem wäre auch der vereinigte Lehrer-, Messner- und Orgel dienst gesetzlich vorgeschrieben und zuvörderst von der Gemeinde ins Auge zu fassen. Im Spätsommer 1886 schien man dann in Bar- bian doch gewillt zu sein, die vereinigte Lehrer und Organistenstelle ausschreiben zu lassen. Die Bezirkshauptmannschaft bemerkte, ob nicht Leh rer Fink diese vereinigte Stelle übernehmen könnte. Die Gemeindevorstehung antwortete dar auf, dass man nicht mehr gewillt wäre, Herrn Fink

einzustellen, sowohl wegen seines ungenügenden Orgelspieles als auch aus anderen Gründen. Im Schüler um 1903 mit Pfarrer Jakob Kaufmann und Lehrer Ubald von Lutz. Rosmarie Rabanser-Gafriller: Die Schule in Barbian | 339

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 359 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
der Fleiß im Schulbesuch als auch im Lernen gut seien. Nur wenige Kinder wür den wegen des leidigen Gassenbettels, zu dem sie von den Eltern angeleitet würden, öfters fehlen. Man konnte auch hier wieder lesen, dass der Leh rer mehr leisten sollte. Der Grund für seine Träg heit wäre wohl der geringe Gehalt und die Sorge, seine Familie zu ernähren. In der 2. Klasse unter richtete der Zollkaplan Peter Gruber. Aus den Schulvisitationsprotokollen von 1828-43 geht her vor, dass Lehrer Johann Hinterwaldner

alle 14 Tage besuchen und Nachlässigkeiten anzeigen, auf die guten Sitten der Kinder achten und Verantwor tung für das Schulgebäude übernehmen. 1845 wurde Lehrer Johann Hinterwaldner kränklich. Sein Sohn Peter machte die Lehreraus bildung und unterrichtete auch. 1847 bestand er die Lehrerprüfung und arbeitete gut weiter. Aller dings mussten die Eltern durch Einwirken des k.k. Landgerichtes aufgefordert werden, die Kin der fleißiger in die Schule zu schicken. Auch die Sommerschule (ab Georgi) wurde

von den Bauern kindern schlecht besucht. Im März 1852 starb Jo hann Hinterwaldner und der Sohn musste mit sei nem kargen Gehalt für den Unterhalt der Familie aufkommen (Mutter und drei Geschwister). 1856 z. B. bestand das Gehalt aus folgenden Einnahmen: - Als Messner und Organist aus dem Religions- fonde 60fl. Als Lehrer und Organist von der Gemeinde 45 fl. 36 kr. - Für Schulholz 14 fl. Für Heizen und Reinigen der Schule 11 fl. 24 kr. 356 | Martha Schrott-Krapf: Die Schule in Kollmann

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Pagina 357 di 487
Autore: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Luogo: Barbian
Editore: Gemeinde Barbian
Descrizione fisica: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 465 - 478
Soggetto: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Segnatura: III 209.168
ID interno: 338462
waren und das katholische Glaubensbekenntnis abgelegt hatten. 1774 wurde durch Kaiserin Maria Theresia eine wichtige Schulordnung erlassen, die besagte, dass »jedem der nach seinem Stande angemessene Unterricht verschaffet werde«, und 1782 wurde von ihrem Sohn die Schulpflicht vom 6. bis zum voll endeten 12. Lebensjahr eingeführt. In diesem Zeit raum findet sich im Barbianer Sterbebuch wieder die Erwähnung eines Lehrers von Kollmann na mens Cassianus Grablechner, ludimagister et sar- tor (Lehrer und Schneider). Ab 1803

unterrichtete Johann Hinterwaldner (geb. 1761) in Kollmann. Das viel zu kleine Schul zimmer befand sich im Zollgebäude. Der Lehrer bezog laut Visitationsprotokoll von 1811 ein Gehalt von 36 Gulden (fl.). Das »normalmäßige« Gehalt wäre laut Schuletat 100fl. gewesen. Um überleben zu können, war er gleichzeitig Messner der Kapla nei Kollmann. Allerdings war diese mit der Bezah lung im Rückstand und schuldete ihm noch 64 fl. Das Schulgeld, das die Eltern für den Unter richt ihrer Kinder bezahlen mussten, konnte

als Mietzins für die Schulstube verwendeten 10 fl. der Besoldung des Lehrers zuge schrieben werden. Zudem wäre es auch wünschens wert, dass beim Durchmarsch von Truppen die Schulstube nicht als Quartier benützt würde, damit der Schulunterricht nicht »gehemmt« werde. (1811 waren laut Visitationsprotokoll keine Tafeln vorhan den, denn »alles Holzwerk wurde im vorigen Jahr vom Militär verbrannt«.) 1816 wurde dem Lehrer die Verordnung erteilt, auch eine Wiederholungsschule einzuführen; die der Schule

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