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Autore:
Innerhofer, Walter [Red.] / [Herausgeber: Gemeinde Schenna. Koordinator: Walter Innerhofer]
Luogo:
Schenna
Editore:
Gemeinde Schenna
Descrizione fisica:
720 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Literaturang.
Soggetto:
g.Schenna ; s.Heimatkunde
Segnatura:
III 197.035
ID interno:
273340
zweier Kinder um die Italianisierung des Familiennamens an, zog das Gesuch aber nach Einspruch von Familienangehörigen wieder zurück. 20 Was den Gebrauch des Italienischen im mündlichen Amtsverkehr betrifft, sind die Erinnerungen der Dorfbevölkerung ver schieden: Während sich einige daran erin nern, auch während der Faschistenzeit auf dem Gemeindeamt Deutsch geredet zu haben, erinnert sich ein Einheimischer noch gut an die gegenteilige, paradoxe Situation: „Einmal habe ich eine Identitäts karte
gebraucht. Ich bin auf die Gemeinde hinauf. Da war die Luise, Sekretärin, Mädchen für alles. Ich habe gesagt: Fräulein Luise, ich bräuchte die Identitätskarte. Da sagte sie, die eine Einheimische und eine gute Freundin meiner Mutter war, zu mir: ,Ma caro mio, ci vuol trefotografie! Sie hat nicht gedurft mit mir deutsch reden.“ 21 Allgemein kann zu den Italianisierungs- bemühungen der Faschisten festgestellt werden, dass sie über das äußere Erschei nungsbild des Dorfes nicht hinauskamen
. Ja, wie die Geschichte der Gasthausnamen zeigt, konnte im täglichen Leben nicht ein mal der öffentliche Anschein von italianitä lückenlos gewahrt werden. Deutsch als mündliche Verkehrssprache zwischen den Einheimischen war nie in Frage gestellt. Schlimm war, dass zwei Generationen die einfache Schulbildung in ihrer Mutterspra che verwehrt war, mit dem Ergebnis, dass sie-nach eigener Einschätzung-weder richtig Deutsch noch richtig Italienisch lernten (siehe Kapitel Schulgeschichte und Schulen). Schein-Mitbestimmung