¬Der¬ obere Weg : von Landeck über den Reschen nach Meran.- (Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes ; 5/6/7)
vor n die Tonerhöhung zu u a eintritt, z. B. lu a n .Lohn'. Ferner haben mhd. è, oe sowohl vor n als auch in ande rer Stellung (L. 4) dieselbe Entsprechung, z. B. gpa» ,gehen' (mhd. gèn), $tga n ,stehen' (mhd. sten), s§a n ,schön' (mhd. schoene) wie s^ a -See' (mhd. sé), j o,> a s ,bös' (mhd, boese); in den beharrsameren Gebieten herrscht die Unterscheidung gi a n, sti a n, shtnl s $a> Pqa s - Außer im östlich sten Tirol finden wir nur im oberen Vintschgau (L. 4) den Gleichklang gtäp(t)/gtäbm /stäP .staubt, stauben
, Staub' (mhd. stuibet, stieben, stoup), im übrigen Tirol herrscht noch die Unterscheidung $tuip(t) oder $toip(1)/ sti d hm/stäp oder gtoup (§ 10). Ebenso gilt der Gleichklang (L. 4) rftxtl ràxn/rfìx .raucht, rauchen, Rauch' (intrans., mhd. riucht, riechen, rouch), während in beharrsameren Gegenden noch mixt, roixt/rigxn/räx, roux gesagt wird. Außer im Unterinntal erscheint ferner nur hier (L. 4) die Tonerhöhung des o zu u in .donnern': tund^rn. Jüngere Lautungen sind ferner ftg a ,Floh' (mhd. vlöch
'. Dieser Gleichklang hat sich in Tirol im Inntàl und im Strahlungsbereich der wichtigen Zen tren durchgesetzt und dringt wortweise (Abb. 5) weiter. Im Vintschgau und Pustertal hält sich aber der Gegensatz fl e ky(e)/sekyje) sehr zähe. Es heißt in diesem Gebiet sP$ky ,Speck', kyii^yj .Knecht', im Inntal und um Bozen hingegen spefc-^, kyneyj^. Es folgen noch zwei Beispiele, die den Vintschgau als Bewah rungsgebiet sprachlicher Altertümlichkeiten erkennen lassen. Das nebentonige -tag in Zusammensetzungen wie .Montag
', .Fest tag' u. a. erscheint im Inntal und entlang der Brennerfurche als -tig, -ti, im Vintschgau, Pustertal und am Reggelberg (Abb. 5, L. 2) hat sich die ältere Form -ta gehalten. Das zweite Beispiel ist dem Wortschatz entnommen. Die Preiselbeeren nennt man im Vintschgau, Wipptal, Zillertal, und ortsweise auch im Unter inntal (Abb. 5, L. 1) glän, glänan, im übrigen Tirol hat sich grantn, eine Entlehnung aus dem Alpenromanischen (dolomiten- lad. granétas, bündnerrom. granüklas, aus rom. GRANU