Südtirol im Jahre 1952 ; T. 2
c) Zur innerpolitischen Lage in Südtiro!. Heuer Vizequästor in Bozen. Der bisherige Vizequästor in Bozen und Leiter des dortigen Optionsamtes, Dr. Caputo, wurde als Quästor nach Trapani versetzt. Sein Nachfolger in Bozen ist Vizequästor Dr, de Nardis aus Neapel. ('Dolomiten' vom 23 . 7 .). Polemik um die Ausrichtung der Christi,-demokratischen Partei. 'Bolzano Nuova' wendet sich gegen die im 'Adige' vertretene neue Politik der Christi.-demokr,Partei als reiner Weltanschau- uhgspartei
(1) und glaubt, das 3 diese Politik in Südtirol, wo es auf die Einheit aller Italiener ankomme, keinen Erfolg haben werde. ('Bolzano Nuova' vom 6.7.). Wie das 'Adige' berichtet, sucht die Bewegung 'Famiglia italiana', die.unter der Leitung des ehemaligen aus der Partei ausgeschlossenen Provinzialsekretärs doch,, Vilucchi, steht, nach langen Monaten des Schweigens wieder aufzutreten und Anhän ger zu werben. Die Bewegung tritt für eine Einheitsfront aller Italiener in Südtirol ein. Das 'Adige' wendet
sich gegen diese Versuche. ('L'Adige' vom 8.7.)* Die Vorgänge bei der Bildung der Südtiroler Gemeindeausschüsse. Dr, Volgger verweist in einem ausführlichen Artikel über die Vorgänge bei der Aufstellung der Gemeindeausschüsse in Südtirol auf die Versuche der italienischen Vertreter, in den 0-emeinden grösseren Einfluss zu gewinnen, als er ihrer Stimmenzahl zukommt und auf die Unterstützung, die das 'Alto Adige” diesen Bestrebungen gewährt. Dr. Volgger weist nach, dass die Südtiroler in allen Gemeinden ausserordentlich
entgegenkommend waren und dass in sehr vielen Fällen um einer guten Zusammenarbeit willen der Wortlaut des Gemeindewahlgesetzes wohl verletzt wurde, aber immer zu Gunsten der Italiener und zu Ungunsten der Südtiroler verletzt wurde. - Das 'Alto Adige' wendet sich heftig gegen die Erklärung®! (in s.S. (190)f, Monatsübersicht Juni 1952.