Südtirol im Jahre 1952 ; T. 3
würde: “Nur ln einer Atmosphäre des gleichen Wohlstandes ist es möglich, sich zu verstehen und zusammenzuarbeiten' « Me Volkspar tei wolle bei Salum eine Grenze errichten und aus Südtirol einen einzigen 'geschlossenen Hof' machen* Mit anderen Worten: das 'Alto Adige' fordert, gestützt auf Degasperl, weitere italienische Zu-, Wanderung. ('Dolomiten' vom 12.,14.u.20.11., 'Volksbote' v.13.11., 'Alto Adige' vom 11.11., 'L’Adige' vom 11.u.13.11., 'Alpenpost' vom 15.11.). Veröffentlichung
des italienischen Grünbuches. Am 12. November wurde in Rom das 'Grünbuch' veröffentlicht, das vom Grenzzonenamt des Ministerpräsidiums (Staatsrat Innocenti) über die Durchführung des Pariser Abkommens zusammengestellt wor den war. Die italien. Presse und auch die 'Dolomiten' bringen in grosser Aufmachung Inhaltsangaben, die aber im wesentlichen das wiederholen, was Degasperi schon in Bozen hinsichtlich Doppelspra« chigkeit und Optantenfrage (Zahlenangaben) gesagt hatte. Das 'Alto Adige' bemerkt
zu den Ausführungen des Grünbuchs über die Doppel- sprachigkeit, dass auf Grund des Autonomiestatuts die 'deutsche Sprache als Hilfssprache für die italien. Amtssprache für den gan zen Bereich der Region festgelegt worden ist'. Das gesamte Grün buch trage deutlich den Stempel Silvio Innocentis, des so besonders tüchtigen und kenntnisreichen Leiters des Grenzzonenamtes im Mi- nisterpräsidium. ('Dolomiten' vom 14.11., 'Alto Adige' v. 13., 14.,16.u,23.11.). Auch in Nordtirol wurde das Grünbuch und dessen Inhalt
stark beachtet, wobei ebenfalls Zweifel in die Angaben über die Doppel« sprachigkeit gesetzt wurden, was den besonderen Zorn des 'Alto Adige' hervorrief. ('Tiroler Nachrichten' vom 12.11., 'Alto Adige“ vom 19.11.). Die Italienische .Sozialbewegung fordert schärfste Forcierung der i talienischen Zuwanderung, um in Südtiröl die nationalist l- sehen Ideale zum Sieg zu. führen. Der Generalsekretär der Italienischen Sozialbewegung, De Mar- sanieh, 1938 Unterstaatssekretär für das Verkehrswesen