Südtirol im Jahre 1951 ; T. 2
Triest : «v M MT «• _• /• Trlester Frage tritt ln ein kritisches Stadium, Die Triest er Frage nahin im Juli und August einen breiten Kaum in der italien. Presse ein. Hierbei würden mit beson derer Besorgnis die Politik der Alliierten gegenüber. Jugo slawien und die veränderte Haltung des alliierten Gouver neurs hervorgehoben, der anscheinend nunmehr jene Rich tung in Triest unterstützt, die für die Aufrechterhaltung des Freistaates eintrit|„ Der englische Gouverneur General Winterton
beabsichtige anscheinend für das !l Selbstbestim mungsrecht' der Trientlner einzutreten, was, wie 'L'Adige' am 12.7. erbittert feststellt, das seinerzeitige Verspre chen der Alliierten, Triest Italien zurückzugeben, ent werten könnte. (Der 'Corriere della Sera' jedoch fordert gerade eine Volksabstimmung, wobei jedoch alle Garantien für deren ehrliche Durchführung gegeben werden müssten (1)) # Auch die Vorschläge, der Alliierten an Italien, sich mit Jugoslawien direkt zu Verständigen, riefen empörte Kommen
tare -und heftige antibritische Betrachtungen hervor. ('L'Adige' vom 6.,10.u e 12,7., 'Dolomiten' vom 10.7., - 9.U.18.8,,' 'Alto Adige' vom 18,8., 'Standpunkt' vom 20.7.). Für Anfang Oktober würden im Gebiet des Freistaates Triest Gerneind'ewahlen ausgeschrieben, was in Italien wei tere Beunruhigung hervorrief, da man angesichts der Spal tung der italien. Volksgruppe in Triest in zahlreiche Par teien einen starken Erfolg der Verfechter der Unabhängig keit Triests fürchtet. Vorderhand blieben
,die Bemühungen der italien, Regierung, die Verschiebung der Wahlen zu erreichen, ohne Erfolg. • , Die Kommunistische Partei in Triest veröffentlichte Mitte August ihr Wahlprogramm, aus dem hervorgeht, dass sie für den unabhängigen Freistaat Triest und für die Vereini gung der beiden Zonen (die B-Zone wird bekanntlich von Jugoslawien verwaltet) eintritt. Die Vereinigung der beiden (1) Die Forderung des 'Corriere della Sera' nach Volksab stimmung als der einzig gerechten Lösung veranlasste' die 'Dolomiten