Südtirol im Jahre 1949 ; T. 2
Br, Ebner beantragte am 7, Ok tober in der'Kammer die Ausarbeitung von Gesetzen zur Durch führung der Doppelsprachlgkeit bei Gericht, die 1.) durch die Wiederaufnahme von Rückoptanten in den Gerichtsdienst und 2,) durch Aufnahme von doppelsprachigem Personal mittels Sonderausschreibungen erreicht werden soll. Die Tagesordnung Ebners war auch vom Abgeordneten Clerici (C.D,), Präsident des Europarates, Abg. Miliori, Präsident der 1. Kommission des Parlaments, und weiteren italienischen Abgeordneten
unterschrieben worden, Justizminister Grassi erklärte, dass er keine Verpflichtungen eingehen könne, bevor er die Frage nicht eingehend geprüft habe, dass er aber im allgemeinen selbstverständlich gewillt sei, die Doppelsprachlgkeit bei Gericht durchzuführen* Dr, Ebner bestand daraufhin nicht mehr auf einer Abstimmung* ('Dolomiten' vom 8*10,49), Am 8, Oktober beantragte Dr. Ebner in der Kammer ein Ge setz über die Aufnahme von doppelsprachigem Personal bei den dem Postministerium unterstehenden Ämtern
der Provinz Bozen, da die im Pariser Abkommen garantierte Doppelsprachlgkeit bei diesen Ämtern aus Mangel an doppelsprachigem Personal nur sehr lückenhaft durchgeführt sei, Postminister Jervolino erwiderte, dass er diesen Antrag als eine Empfehlung annehme, da es sich um eine 'gerechte Forderung' handle und dass er Gegenstand einer gründlichen Überprüfung der angeregten Massnahmen bilden werde. Dr. Ebner dankte dem Minister für sein vorbildliches Verständnis. ('Dolomiten' vom 10,10.),