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Libri
Categoria:
Scienze naturali, agricoltura, economia domestica , Pedagogia, insegnamento
Anno:
1939
¬Die¬ Bauernschule
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Pagina 18 di 154
Autore: Springenschmid, Karl / Karl Springenschmid
Luogo: Leipzig
Editore: Wunderlich
Descrizione fisica: 149 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;s.Bauernhof g.Tirol;s.Landschule
Segnatura: II 9.703
ID interno: 220188
den gesamten Lebenschythmus dieses Bauern. Die Berge stehen über den Menschen. Die Menschen haben mit den Bergen nicht viel zu tun; denn es ist dort nicht viel zu gewinnen. Wer nicht muß, steigt nicht hinauf. Der Fremde staunt, wie wenig Menschen aus der Gegend jemals auf einem dieser Berge oben waren. Man erhält sehr schlechte Auskunft über die Entfernungen, ja nicht einmal die Namen stimmen immer genau. Die Berge stehen eben schon über der engeren Bauernwelt, sozusagen zwischen Himmel und Erde

, zwischen Gott und den Menschen. Weil dort das Menschenwesen eine Grenze hat, bevölkern die Bauern ihre Berge mit anderen, „höheren' Wesen. Dort über den Almen geht das „Kaser mandl' um, in den Schrofen haust der „Damische Jager', und in den Wänden hockt die „Trub'. Was Mensch sein will, muß dem Bauer so nahe sein, daß er es anreden und angreifen kann. Die Berge und was in ihnen steckt, das sieht der Bauer nur, das spricht und greift er nicht. Gerade die Tatsache, daß die Berge über dem Bereich seiner Arme

und Beine liegen, jenseits der bäuerlichen Arbeitswelt, das macht das Besondere — das „Geistige' könnte man sagen — in der Wirkung der Berge auf die Menschen aus. Dem Fremden fällt es auf, daß fast alle Bauernhöfe hier im Tale verkehrt stehen: denn sie recken der schönen Aussicht ihre Stallseite hin; währen- man vorne bei den Stubenfenstern nur die steilen Wiesen, ein Stück Wald, ein Stück Berg und nur wenig Himmel sieht. Die Menschen hier verstehen nicht, was an einer Aussicht „schön

, könnte er nicht sein. Am deutlichsten erkennt man die Wirkungen der Berge auf die Menschen Lei jenen Leuten, die sehr viel mit den Bergen zu tun haben, also bet den Almleuten, den Hütern und Jägern. Sie sind die „Höchsten' in der Gemeinde und auch die einzigen, die mit den Bergen im Kampf stehen, wenn die Lahnen gehen oder die Wildbäche schießen, wenn die Muren die Almwkesen überschütten oder die Bergnebel das Vieh versprengen. An diesen Menschen steckt etwas ganz Eigenes, schwer zu Be schreibendes: Überquellender, kecker Mut

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Libri
Categoria:
Scienze naturali, agricoltura, economia domestica , Pedagogia, insegnamento
Anno:
1939
¬Die¬ Bauernschule
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/220188/220188_11_object_4956243.png
Pagina 11 di 154
Autore: Springenschmid, Karl / Karl Springenschmid
Luogo: Leipzig
Editore: Wunderlich
Descrizione fisica: 149 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;s.Bauernhof g.Tirol;s.Landschule
Segnatura: II 9.703
ID interno: 220188
— denn es ist nichts Un begrenztes da — ist den Menschen diese Welt sichtbar und nahe, sie haben, im wört lichsten Sinne genommen, eine Welt-Anschauung. Die Berge leben zäher als die Menschen. Es ist im Laufe eines Lebensalters kaum eine Änderung an ihnen zu erkennen. Sie bleiben immer gleich. Auch tm Iahreslauf wiederholt sich immer das gleiche: Tief im Wknterfchnee völlig das halbe Jahr, dann donnern die Lahnen herab, die Felsen werden ftei vom Schnee, das Grün rückt zögernd die Sonnfeite aufwärts, steigt auf die Asten

und Almen, auf die schmalen Gesimse, bis jäh, tm Spätsommer oft schon, wieder der erste Schnee fallt. Aber all das ist nicht mehr als ein Kleid, der Bergleib darunter bleibt immer wie er ist. Man muß sich vorstellen, was es für die Menschen be- deutet, wenn das, was drei Viertel ihrer Welt ausmacht, immer das gleiche bleibt. Es ist das Stetige, das Unbedingt-Feste in ihrer Welt, das sich auch im Wesen der Menschen widerspiegelt; denn die Berge sind „stumme Meister' (Goethe). Das Himmelsviertel hingegen

, das die Berge fteilassen, ist immer anders; denn das Wetter ist das Veränderliche. Vom Wetter redet man. Das Wetter spricht. Die Berge schweigen. Die Berge stellen sich dem Menschen nicht bloß vor die Augen, sondern auch quer in den Weg. Es gibt nicht viele ebene Stellen in der Gemeinde. Über steile Raine steigt das Land auf zu Bicheln und Bergen. Der Berg zwingt die Menschen zum Steigen. Der Bauer trägt den Mist in Bucklkörben auf seine Wiesenhänge, von denen er dann im Sommer das Heu herabholt. Er trägt

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