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\ \ Lentner behauptet: „In ihrem Todesjahre erschienen in Tiroler Blättern einige biographische Notizen über das Mädchen von Spinges.' Merkwürdig, daß die Verteidiger der Enneberger Hypothese diese Notiz bisher nicht auf gefunden haben! Weil Enneberg stets zur Diözese Brixen gehört hat, sind seine eingebornen Seelsorger auch in Brixen und damit in Deutschtirol herangebildet worden. Die Ladiner Ennebergs sind daher auch mit der, deutschen Sprache vertraut und neigen mit ihren Sympathien

zu Deutschtirol. Nachrichten über enne- bergische Zustände und Vorkommnisse finden wir daher vorzugsweise in den Blättern Deutschtirols. In erster Linie käme der in Bruneck gedruckte „Pustertaler Bote' in Be tracht; er bestand bereits 1853, doch ist der Jahrgang 1854 nicht aufzutreiben. Vergeblich suchen wir die bewußte Notiz im „Tiroler Boten', in der „Tiroler Schützen-Zeitung' und in den „Katholischen Blattern aus Tirol', ebensowenig aber auch im „Volksblatt für Tirol und Vorarlberg', im „Brixner Wochen

die Aufsuchung der bis dahin darüber erschienenen Literatur mehr Zeit in Anspruch genommen hätte, als mir damals neben den Amtspflichten und der Mitarbeit an den „Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs'' erübrigte, so verschob idi die Ausarbeitung auf zukünftige Tage, Wahrscheinlich angeregt durch den Artikel vom 4. November 1911 „Die wahre Heimat des Mädchens von Spinges' im „Allgemeinen Tiroler Anzeiger' mit dem Hinweise auf zwei Urkunden im Besitze des Johann Mayr in Neustift

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1938

¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung

Pagina 163 di 218

Der ungenannte Verfasser (Anton Ritter v, Petzer) stützte sich offen bar auf den Tiroler Almanach von 1802. August Lewald in seinem Buche „Tyrol vom Glockner zum Orteies und vom Garda- zum Bodensee 1833—34', 2 Bde., München, 1835, nimmt keinerlei Notiz von diesem Gefechte. Das Reisehandbuch von Beda Weber „Das Land Tirol. Mit einem Anhange: Vorarlberg', 2. Bd. Südtirol, Innsbruck, 1838, erzählt auch vom Spingeser Treffen und fahrt dann fort: „Am heftig sten wüthete die wechselseitige

Erbitterung auf dem Friedhofe, wo ein Bauern mädchen fechtend auftrat und durch Tapferkeit das Gespräch des Landes wurde. Die Heldin ist namenlos aus der Geschichte geschwunden, aber ihre That lebt, so lange Tiroler Herzen im Gebirge schlagen 3 .' (Alois Röggl) „Die Veteranen von Innsbruck und Umgebung', Innsbruck, 1843, schildert das Spingeser Gefecht wörtlich nach Wömdles Relation und auch die Teilnahme des Mädchens 4 . (Josef v. Horraayrs) „Geschichte Andreas Hofers, Sandwirths aus Passeyr

7 . 3 S. 56 f. 4 S. 28. s S. 81. 11 Tiroler Heimat 6 Tiroler Schützenzeitung 1849, Nr. 24, S. 187. 7 S. 12. 161

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1938

¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung

Pagina 207 di 218

. Unter diesen finden sich ziemlich einige Tiroler, nämlich Josef v. Spergs, Kassian Roschmann, Franz Gaßler, die vorher Leiter des Gubernialarchives in Innsbruck gewesen waren, ferner Josef v. Hormayr, sehr bekannt als österreichischer Intendant in Tirol im Jahre 1809, Franz Baumgartner, Ignaz v. Reinhart, Ludwig Oberzinner, Hans v. Voltelini, Franz Huter. Auch Oswald Redlich, der als Archivbevollmächtigter der Republik Österreich seit 1919 eine kurze Zeit die formelle Oberleitung des Haus-, Hof

Haus-, Hof- und Staatsarchiv sehr wesentlich in Betracht infolge der Auslieferungen, welche es aus dem Inns brucker Archive erhalten hat. Diese Maßregel ging aus einem übertriebenen Zentralismus hervor, ihre Rückführung wäre archivtechnisch durchführbar und nach dem Hauptgrundsatze des modernen Archivwesens, dem Provenienzprinzip, nur empfehlenswert, ist aber vorder hand wohl nicht zu erwarten. Als ein Ersatz dafür sollte man wenigstens gute Lichtbild aufnahmen der Originale dieser Tiroler Urkunden

nach Innsbruck bekommen; einen gewissen Anfang hat in dieser Hinsicht die historische Kommission des Ferdinandeums im Rahmen des Tiroler Urkundenbuches bereits gemacht. Es sei hier noch darauf hingewiesen, daß ich für das staatliche Archiv, das Landes regierung s a r c h i v i n Innsbruck, ein ähnliches Inventar wie das besprochene ausgearbeitet habe und dieses demnächst für dieselbe Schriftenreihe „Inventare staatlicher österreichischer Archive' in Druck und zur Ausgabe gelangen wird. Für die Gemeinde

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1938

¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung

Pagina 45 di 218

zurückblicken kann, da für eine ganze Reihe von Tiroler Landgemeinden Schule und Lehrer schon für das 14. Jahrhundert nachgewiesen sind 155 . 3. Der Erbgang und das SdiicJtsal der jüngeren Söhne Wie aus dem in Kapitel II/6 über die Teilung der ursprünglichen Huben Gesagten hervorgeht, war diese im Hochmittelalter bereits abgeschlossen und wir haben um diese Zeit schon, wie auch später, in überwiegender Zahl Bauern stellen in der Größe einer halben oder Viertelhube. Über den Vorgang der Teilung

der Tiroler Volksschulbildung in alter Zeit. Tiroler Heimat .1933.

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1938

¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung

Pagina 171 di 218

Tiroler und Vorarlberger', Wien und Teschen, 1882, erwähnt zwar im Kapitel „Das Volk in Waffen' das Gefecht bei Spinges, aber das Mädchen nicht 24 . Um die Mitte November 1884 erhielt die Franziskaner-Hofkirche in Inns bruck eine neue Gedenktafel an die hervorragendsten Mitkämpfer bei Spinges. Ph. v. Wörndle, Anton Reinisch, Georg Fagschlunger und das „Mädchen von Spinges'. Die das Mädchen betreffenden Worte lauten: „Katharina Lanz aus St. Vigil in Enneberg, das Mädchen von Spinges genannt, geb

, audi N. Tiroler Stimmen 1884 vorn 18, Nov., Konrad Fischnalerj Innsbrucker Chronik II, S. 34. Tiroler Tagblatt vom 19. Nov. 1884, aber ohne den Namen des Mädchens .zu nennen. . =« S. 148. ' S. 64 ff. 28 S. 33 ff, 29 'Wir kommen auf diese Belege noch zurück.

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¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung

Pagina 173 di 218

für die Freiheit. Laßt das Vaterland nicht knechten. Für das Kirchlein, für die Unschuld Will idi fromme Jungfrau fechten. Gewidmet von der Gemeinde Spinges 1897 38 Zirka 1898 erschien die 118 Seiten starke Schrift von Joseph Maurer, „Tiroler Helden'. Münster i. W. (o. J.). Dieselbe enthält ein eigenes Kapitel „Katharina Lanz, das Heldenmädchen von Spinges, die tirolische Jungfrau von Orleans'' (S. 103—112). Sie erzählt die Lebensschicksale der Ennebergerin nach P. Norbert Stock, meint

42 ; neu, daß ihr das auch am nächsten Tage gelungen sei 43 , somit also viermal. Neu ist auch bei Lentner, daß sie seit dem Jahre 1804 dem Kur ate n in Colle St. Luzia Anton Detono (Alton) die Wirtschaft geführt habe und daß sie ihrer Base Katharina Agreiter und ihrer intimsten Freundin Maria Foschka nur erzählt habe, daß sie die Kirche (vor den Franzosen) in Schutz genommen habe 44 . Neu ist endlich die Behaup tung, daß in ihrem Todesjahre „in Tiroler Blättern einige biographische No tizen

über das Mädchen von Spinges' erschienen sind 4S . _ Lentner führt auch in längerer Darstellung die Beweise auf, die vom Be zirksrichter Kaspar Ruepp für das ennebergische Heldenmädchen im Inns brucker Museum Ferdinandeum hinterlegt worden sind. 'Wir kommen auf diese Beweise und die Wertung derselben durch Lentner weiter unten zurück. 37 S, 101 ff. 38 Bote vom 10. April 1897, ebenso Neue Tiroler Stimmen vom 12. April 1897. S. 109. 43 S. 104. 40 S. 101—113. 44 S. 108. 41 S. 103. 45 S. 109. 48 Ebenda.

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¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung

Pagina 178 di 218

Die Anmerkung Nr. 334 61 bespricht zuerst die Denkmäler, welche der Ennebergerin bisher errichtet worden sind, und wendet sich dann gegen die behauptete Sagenhaitigkeit des „Mädchens von Spinges'; denn die Erwähnung von Wörndle, der Tiroler Almanach von 1802 „sowie die Aussagen von alten Leuten, die sie noch kannten und sich von der ,Mader Trinele von Andraz' als Kinder von den Franzosenkriegen erzählen ließen 62 , sowie das einmütige Vorgehen der Schützenkompagnien nach ihrem Tode 1854 zeugen

aus dem Boden hervor. Vittur bringt audi drei auf die Ennebergerin bezügliche Bilder, nämlich ein nach Erinnerung entworfenes Brustbild von ihr^ 3 , dann das angebliche Ge burtshaus derselben 84 und eine Abbildung ihrer Bronzestatue auf dem Fried hofe in Buchenstein 65 . Ganz kurz erwähnt Dr. Reinhold Rainalter in dem von Dr. Alois Lanner herausgegebenen „Tiroler Ehrenkranz', Innsbruck, 1925, die Tätig keit des Mädchens in dem Artikel über Philipp von Wörndle: „Vergebens suchten die Franzosen den Spingeser

Friedhof zu stürmen. Heldenmütig wehrte die Bauernmagd Katharina Lanz an der Kirchhofmauer mit ihrer Heugabel die Feinde ab.' In das Verdienst Joseph Maurers und Hermann Steinbachers, in dem „Mäd chen von Spinges' die tirolische „Jungfrau von Orleans' begrüßt zu haben, wollte sich auch Prof. Dr. W. A. Hammer teilen durch den Artikel „Die Tiroler Jeanne d'Are. Neues über das Heldenmädchen von Spinges. Nach bis her unbekannten Quellen 66 .' Seine „neuen, unbekannten Quellen' sind ledig lich mündliche

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Humor im Etschland

Pagina 46 di 280

Autore: Staffler, Richard ; / von Richard Staffler

Descrizione fisica: 277 S.

namsfest schon am Christi-Himmelfahrts-Tag. Uìeran und Tirol bildeten nämlich ehedem eine Pfarrgemeinde, es wurde deshalb das Fronleichnamsfest (Heiligblutstag) für die Tiro ler vorverlegt. Die Prozession geht bis auf den Segenbübcl hinaus und ist überaus feierlich. Deshalb sagen die Leute herunten in der Ebene: „Am Auffahrtstag strutz'n (schlep pen) die Tiroler beim Umgang das ganze bimmlische Graffl (wie Statuen und dergleichen) mit.' Seit alters werden im Dorf Tirol am i. Mai die «Arten

für die Spronser Alm „g'setzt'. Am Auffahrtstag tragen sie nach altem Brauch den Guten Hirten. Die Tiroler sagen dann: „Dö Hirten fein iaz reasch gewachsen, am ersten Mai sein sie erst g'setzt worden und iaz sein sie schun die greaschtì RIachl hear.' Fällt mir grad ein. Im Dorf Tirol oben lebte ein Schu ster, ein recht merkwürdiger Rauz. Eines schönen Vormit tags ging es gegen elf Uhr, das war also die Zeit, zu welcher die Tiroler essen gehen. Aber das Essen stand noch nicht auf dem Tisch. Da sprach

Commenti: In Fraktur

Segnatura: II 107.534

ID interno: 149187

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¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung

Pagina 213 di 218

— Politik, e) Landeskunde — Statistik, f) einzelne Orte, g) ein zelne Personen, h) Familienkunde, i) Religion und Kirche, k) Bildungswesen, 1) Künste, m) Li teratur — Sprachen — Volkskunde, o) Recht — Verwaltung — Soziales, p) Wirtschaft. Daß bei einem solchen Verzeichnis einzelne Lücken bemerkbar werden, ist selbstverständlich. So wäre in dem Abschnitt d oder p der wichtige Aufsatz von O. Stolz; Zur Geschichte der Landwirtschaft in Tirol, Tiroler Heimat, N. F. 3, Band (1930), S. 93—139, zu nennen

(erschienenem „Tiroler Heimat', N. F., 3. B., S. 1921 f.). Meine Tirolische Volkskunde (Teil von „Tirol', herausgegeben vom Deutschen u. öst. Alpenverein, München, 1934), die manches Einschlägige bringt, lag T. zur Zeit des Abschlusses seiner Arbeit wohl noch nicht vor. H. W. Karl Paulin, Das Leben Andreas Hofers nach geschichtlichen Quellen erzählt. Innsbruck, 1935. Vereinsbuchhandlung. VIII und 220 Seiten, 8 Ab bildungen. S 3.50. Das Werk ist im guten Sinn ein Volksbuch. Es verarbeitet in flüssiger

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¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung

Pagina 177 di 218

Mädchen, sie hielten sie für eine übernatürliche Erscheinung'. Auch die „Neuen Tiroler Stimmen' vom 25. Juni 1912 und die „Lienzer Zeitung' vom 28. Juni 1912 brachten ganz kurze Berichte ohne Daten über das Leben des Mädchens. Im nämlichen Jahre 1912 erschien das Buch des Ennebergers Dr. Alois Vit tur, „Enneberg in Geschichte und Sage', Lana, 1912, Nach ihm kam Katharina Lanz, ungefähr 14 Jahre alt, zuerst zur Erlernung der deutschen Sprache auf einen Dienst ins Pustertal (S. 136). Bei Schilderung

: aus der Heugabel wird hier eine Mist gabel und das Mädchen hat durch ihr Erscheinen und ihre Waffentat das bis her schwankende Kriegsglück für die Tiroler entschieden. In der Anmerkung Nr. 333 00 zitiert Vittur als Beleg den Aufsatz von Maria v. Buoi, „Das Mädchen von Spinges', und darauf erzählt er: „Alte Leute in Buchenstein erinnern sich noch gut an die alte Wirtschafterin Katha rina Lanz in Andraz. Einigen soll sie auch erzählt haben, daß sie sich während der Schlacht bei Spinges einmal im Stalle befand

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Pagina 192 di 218

mit Ausnahme des Geburts- und des Todesdatums der En- nebergerin und mit Ausnahme der Mitteilungen des De kans Declara über sie jeglichen Beweises entbehren? Nicht einmal das Geburtshaus der Ennebergerin Katharina Lanz ist richtig bestimmt worden. Denn ihr Geburtshaus ist der Hof Coli sott case und nicht das Färber haus in St. Vigü. Die Enneberger Hypothese haben zum Inhalt ihrer historischen Erzählun gen gewählt: Otto Denk in „Katharina Lanz. Das Mädchen von Spinges. Eine Tiroler Geschichte.' Geschichten

aus dem Volke. Regensburg 1896. Dann FelixNaborin „Das Mädchen von Spinges. Geschichtliche Erzählung.' Zu sammen mit „O Du mein Österreich' und „Die Glocken von Lüttich'. Steyl, Post Kaldenkirchen, o. J., 100 SS., weiter Maria Buoi in der Erzählung „Eine Verborgene, Eine Erzählung aus dem Tiroler Volksleben' in dem Buche „Das Geheimnis der Mutter', S. 211—237. Bozen, 1903, und endlich Helene Raff in „Das Mädchen von Spinges. Eine Erzählung aus den Kämpfen Tirols'. Stuttgart, 1927, 184 SS. Als dramatische

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¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung

Pagina 118 di 218

. Daraufhin glaubte der aus ehemaligen österreichischen Kriegsmarineuren ge bildete Tiroler Seemannsverband' die Folgerung ziehen zu können, für eine regelmäßige Schiffahrt auf dem Inn Propaganda zu machen 356 . Erst die aufklärenden und mit nüchternen Zahlen versehenen Darlegungen von Fach leuten 357 und vor allem die praktische Undurchführbarkeit der notwendigen Kanalisations- und Regulierungsarbeiten machten dem Plane, die Schiffahrt auf dem Inn nochmals aufleben zu lassen, ein Ende

, denn auf die lange Strecke kam die Billigkeit der Schiffsreise gegenüber dem Landweg erst recht zur Geltung. „Kaufleute und Beamte, Fürsten mit ihrem ganzen Hofstaate, Studenten, Handwerker und fahrend Volk, die von Tirol wienwarts zogen, bestiegen in Hall das Schiff 360 ■' 354 Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde aus der Kufsteiner Gegend Kalk nach Bayern ausgeführt. (Pers. Mitteilg. eines ehemal. Schiffknechtes in Erl.) 355 Chronik von Rosenheim 81. 358 Allg. Tiroler Anzeiger 1921 Nov. 23. 337

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Pagina 89 di 218

als auch mit der Regierung und den Gewerken in Konflikt 182 . Immerhin gelang es den vereinigten Bemühungen der genannten Stellen, für die Deckung des dringend sten Bedarfes zu sorgen. Allerdings verstanden es die bayerischen Innstädte und vor allem auch Passau, eine Handelsbetätigung der Tiroler fast ganz zu unterbinden. Die bayerische Landesordnung von 1553 verbot den Tiroler Handelsleuten über haupt den Besuch der bayerischen Märkte 183 . Auf diese Weise war es für die Getreidemärkte am Inn ein leichtes

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Pagina 95 di 218

an die Tiroler Ländplätze brin gen» Alle Innstädte und -märkte sind vertreten. Unter ihnen ragen, besonders im 16. Jahrhundert, Rosenheim und Wasserburg hervor, die ja die nächst-' gelegenen Orte sind. — Im Herbst 1630 haben zum Beispiel vier Wasserburger, vier öttinger, drei Rosenheimer, drei Haller, zwei Schärdinger, je ein Passauer, Marktler und Linzer Händler Getreide in Hall liegen 205 . Wie schon bemerkt, war die Getreideeinfuhr fast ganz in den Händen von ausländischen, nur zum geringen Teil

von tirolischen Schiffleuten. Wenn auch Städte, Regierung und Gewerken für rechtzeitige und genügende Belieferung sorgten, so verschwindet doch die Lieferung auf Bestellung; die Getreideführer durften meist auf bereitwillige Abnahme ihrer wertvollen Fracht rechnen. Nur zu Zeiten höchster Not war es nötig, daß sich Tiroler nach Bayern aufmachen mußten, um auf den bayerischen Wochenmärkten Getreide aufzukaufen. Das geschah auch im Jahre 1569, als die freie Ausfuhr von Lebensmitteln von baye rischer Seite

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Pagina 175 di 218

sind jedoch damals in ihrer Wichtigkeit für die Frage nach dem „Mädchen von Spinges' nicht erkannt worden. Am 4. Nov. 1911 enthielt der „AIlg. Tiroler Anzeiger' die nachfol gende Notiz: „Die wahre Heimat des ,Mädchens von Spinges'.' „Bekanntlich gilt allgemein das Ennebergische als die Heimat der Katharina Lanz, des ,Mädchens von Spinges 1 , und man hat ihr dort sogar ein Denkmal gesetzt. Im Besitze des k. k. Straßeneinräumers Johann Maier in Neustift bei Brixen befinden sich, wie man der ,Br. Chr

solche dort noch vorhanden sind. Die Dokumente, die Herr Maier in Händen hat, stammen glaublich aus dem Natzer Widum 54 .' Das Echo aus Enneberg blieb natürlich nicht lange aus und hallte bereits in der Nummer vom 10. November 1911 im „Allgemeinen Tiroler A n z e i g e r' unter demselben Titel wider. Es heißt dort, wenn die „Heimat des Mädchens von Spinges' Natz gewesen sein soll, so wäre es „wohl merk würdig, daß Katharina Lanz von Natz aus zur Taufe nach Enneberg getragen wurde' und daß sie sich so zu den Ennebergern

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Pagina 172 di 218

.. Monarchie', Wien, 1893, erzählt Dr. Josef Egger zwar die Kämpfe bei Spinges, aber ohne Erwähnung des Mädchens 30 , Die Arbeit von Heinrich v. Wörndle, „Dr. Philipp v. Wörndle zu Adelsfried und Weierburg, Tiroler Schützenmajor und Landsturmhaupt mann', Brixen, 1894, schildert das Spingeser Gefecht getreu nach der Rela tion Philipp v. Wörndies. Dem „Mädchen von Spinges' widmet er eine An merkung von 12 Zeilen, die das Lebensbild der Katharina Lanz im Anschluß an P. Norbert Stock darstellt

Katharina Lanz. In Brixen fand die Gedenkfeier vom 29. bis 31. Mai 1897 statt. Der zweite Festredner P. Norbert Stock schilderte ziemlich eingehend die Beteiligung des Mädchens 36 . 30 S. 176. 31 S. 43. 32 S. 363. 33 S. 18. 34 Brixner Chronik vom 2. April 1897. 35 Bote vom 2. April 1897. Der Artikel, mit F. L. unterzeichnet, stammt von Hofrat Dr. Ferdinand Lentner. Tiroler Tagblatt vom 2. April 1897. 38 Brixner Chronik vom 2. Juni 1897. 170

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Pagina 183 di 218

dortselbst nach etwa drei Jahren, also in der Pfarre Buchenstein begraben. Dieser H. Maneschg erfuhr es von der Lanz, daß sie die Heldin von Spinges sei. Es ist vor etwas Jahren von dieser Kath. Lanz, Heldin von Spinges ein gedruckter Artikel erschienen, leider kann idi mich nicht mehr erinnern, ob in den ,Tiroler Stimmen', ,Kath. Blättern' oder welchem Blatt und auch nicht in welchem Jahre. Ueber Mehrers könnte Herr Karl, Bruder des H, Joh. Maneschg sei., gegen wärtig an der Gebäranstalt in Innsbruck

: „Es ist vor etwas Jahren von dieser Kath. Lanz, Heldin von Spinges, ein gedruckter Artikel erschienen, leider kann ich mich nicht mehr erinnern, ob in den ,Tiroler Stimmen', ,Kath. Blättern' oder welchem Blatt und auch nicht in welchem Jahre.' Daß der hochw. Herr Karl Maneschg über seine „Base' Katharina Lanz und auch über den fraglichen Artikel Auskunft geben könnte, darin stimmen wir 80 Schematismen von Brixen 1845 und 1846. 90 Brixner Schematismen 1851 ff.

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Pagina 180 di 218

bist du noch zu jung 79 ', ferner, daß sie ihrer Base Katharina Agreiter und ihrer intimsten Freundin Maria Foschka nur erzählt habe, daß sie die Kirche (vor den Franzosen) in Schutz genommen habe 80 , weiter, daß „sowohl der vor 27 Jahren verstorbene Herr Dekan Matth. Declara als auch der vor 13 Jahren verstorbene hochw. Herr Karl Maneschg' ganz genau wußten, daß sie die Heldin war 81 , endlich daß sie mit militärischen Ehren begraben worden sei und in ihrem Todesjahr in Tiroler Blättern

gehalten 70 Allgem. Tiroler Anzeiger vom 10. November 1911. 80 Lentner 108. 81 Anzeiger, 10. November 1911. 82 Lentner 109. 178

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Pagina 164 di 218

sich an Wörndles Relation, da er schreibt: „Hier war es, wo sogar eine Bauerndirne aus Spinges den anstürmenden Feind mit einer Heugabel von der Friedhofmauer hinunterstieß 9 .' Die „Tiroler Stimmen', 1862, S. 281, brachten das hübsche Gedicht von Anton Petzer „Die Heldin von Spinges'. Ein Name ist dort noch nicht genannt. Zusammenfassend können wir also sagen: In allen bis zum Jahre 1 862 herunter erschienenen Schriften, die das „Mäd- chen von Spinges' erwähnen, wird es nur als solches, nicht aber mit Namen

(Tauf- und Familiennamen) genannt. Dieselbe Zeitung, nunmehr „Neue Tiroler Stimmen' genannt, enthält im Jahrgang 1870 in der Nummer vom 23. August einen längeren Artikel, den ich wörtlich und in seiner Gänze folgen lasse. „Das ,Mädchen von Spinges.' Katharina Lanz, das war der Name des Mädchens, war ge boren am 2 0. September 1771 zu Enneberg. Ihr Vater, der allgemein als rechtschaffener Mann angesehen wurde, war damals Verwalter des Hofes zu Rost, der zu jener Zeit den Sonnenburg er Kl osterfrauen

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Pagina 179 di 218

noch übrig, daß Katharina bei dem Haus- und Grund besitzer Mayr zu Spinges, der auch Mesner war, in den Dienst getreten sei 72 , daß sie schon am 26. März 1797 sich mit Erfolg bemüht habe, die Franzosen vor dem Betreten der Kirche abzuhalten 73 , daß die Franzosen sie nicht als ein schwaches Mädchen, sondern für eine übernatürliche Erscheinung ansahen 74 , daß das Eingreifen des Mädchens in den Kampf das schwankende Kriegsglück auf die Seite der Tiroler gewendet habe 7S , daß ihr die Abwehr der Feinde

auf seine Bitte, ihm von Spinges zu erzählen, geantwortet habe: „Mein lieber Kleiner, für solche Sachen 08 Zum großen Teil ist dieselbe verzeichnet im Zettelkatalog des Museums Ferdinandeum unter den Schlagwortes! „Das Mädchen von Spinges' und „Spinges'. 09 S. 103. 7,1 S, 136. 71 S. 108. 72 Lentner 103, 73 Ebenda. 74 Brixner Chronik vom 23. Juni 1912. 7fl Vittur 139. 78 Lentner 104. 77 Brixner Chronik vom 16. November 1912. ' 8 Ebenda 20. Juni 1912. 12 Tiroler Heimat 177

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Pagina 174 di 218