, dieser mittelalterlichsten aller mittelalterlichen Vorstellungen, dieser einzigartigen Schöpfung geistiger Gotik, volle Lebenskraft zu geben. Auch die äußeren Voraussetzung gen waren, zumindest am Beginn, nicht weniger günstig. Und warum kam eigentlich kein Kaiser über die Anfänge zentrali« stischer Staatsformung je hinaus? Weil sich das Kaisertum nur auf seine Hausmacht und auf wenige Getreue, also auf seinen persönlichen Macht# und Willenskreis beschränkte, weil die germanischen Stämme, anstatt sich in der deutschen
Nation unter ihrem König zu einen, sich in immer mehr Terri? torialgebiete der Reichsvasallen spalteten. Weil der gesunden römischen Reichspolitik zum Beispiel der Ottonen, Hein? riehs III. und Friedrichs I. die ungesunde Rompolitik Hein? richs IV. und Friedrichs II. folgte, weil der deutsche König in den gewiß verlockenden Römerzügen dem deutschen Volk immer wieder verlorenging. Es muß zugegeben werden, daß die Kaiser?Könige nach ihren besten Kräften und Möglichkeit ten bemüht waren, Reichspolitik