zweihundertjähriger Türken not für das Reich verblutete Steiermark mit Stolz beigelegt hatte. In dieser südlichsten deutschen Hauptstadt steht heute noch, unvergleichlich in allen deutschen Landen, das Zeughaus, die Waffen- und Rüstkammer, zu deren Auffüllung Reich und Reichsstände und die Waffenschmiede aus allen deutschen Gauen wesentlich bei getragen haben, um die Türkenabwehr zu führen. Denn Graz War der südliche Schlüsselpunkt des großen Verteidigungsgürtels, à hat diese Aufgabe

. Der Obersteirer und der Waldbewohner im Westen und Süden sind naturhafter, harter geblieben, sind sangesfroh und unbeschwerter in ihrer Lebensauffassung. Der Vststeirer gilt als Weicher, sein Haus hat viele Züge aus den nachbarlichen Ebenen aufgenommen. Der Raum südlich der Drau, schon in römischer Zeit viel stärker Durch gangsraum, konnte von den deutschen Grundherrn nicht genügend mit deutschen Siedlern besetzt werden. Innerer Streit brach an entscheidender Stelle die Kraft des damals noch möglichen

Vortragens deutschen Volks- dodens bis weit nach pannonien. Der Ausammenbruch der deutschen Stel lung in der Südsteiermark nach hat in diesem tragischen Geschehen vor rund tausend Jahren seine Wurzel. Wir haben bereits der besonderen Lage Kärntens gedacht: als Beckenlandschaft im Norden wie im Süden von wenig durchgängigen Gebirgszügen begleitet, im Westen wie im Osten durch Klausen-ähnliche, nur schwach besiedelte Verengungen seines Haupttales von den Nachbarräumen geschieden. Im Süden reichen

die romanischen und slawischen Siedlungsräume an seine Grenzen heran und find seit Jahrhunderten gegen die ehemals deutschen Rodungsinseln im Vordringen, von denen vielfach nur mehr Flurnamen und Reste von Drts- und Hausanlagm, da und dort aber auch bedeutsame kirchliche Bauten und Bildwerke an den deutschen Ursprung erinnern. So erhielt sich in Kärnten, schärfer und ausgeprägter als in den benachbarten Landeseinheiten,

Zurückzog. Maximilian starb in Wien (1618), aber, wie er es gewünscht hatte, wurde er in Tiroler Erde, in «der Pfarrkirche Zu Innsbruck, beigesetzt. 2g» Erzherzog Leopold V. (1619—tb?2) »nd Claudia von Medici (I6Z2—IS4K) Die Regierung dieses fürstlichen Paares fällt in die traurigste Zeit der deutschen Geschichte. Ehe wir uns eingehender mit den Ereignissen in Tirol unter Erzherzog Leopold und seiner Gemahlin befassen, müssen wir einen Augenblick bei den Schicksalen des Reiches verweilen, die, wie immer

, dann eines religiös-innerpolitischen Kampfes der Deutschen untereinander, in dem sZZ

Partschott in der Litera tur allgemein aus dem romanischen prà di sotto abgeleitet erscheint, so würde man bei erstem Hören der Sage infolge des Namens auf kein allzu hohes Alter der Sage schließen, allein, erstens hat der Name mit dem Alter der Sage ja nichts zu tun und zweitens scheint mir die Ableitung von Partschott aus prà di sotto doch nicht so ganz gesichert zu sein. ') Sagen und Überlieferungen. Märchen und Erzählungen der heimischen und deutschen Bolomiten- Bewohner. 3 Bde., Bozen. .1925 —1029

im Gelände gemacht werden sollten, mit Hilfe der fortgeschrittenen Orts namenforschung auf Grund der vielen überlieferten Ortsbezeichnungen zu bestimm teren Ergebnissen gelangen, als meine folgende Untersuchung es vermag. Analog der in meiner siedlungsgeschichtlichen Studie über den Kastelruter Berg verfolgten drei siedlungsgeschichtlichen Etappen : einer urgeschichtlichen, römischen (romanischen) und deutschen, lassen sich auch in der Geschichte unserer Alpe ähnliche Entwick lungsphasen nachweisen

in frühgeschichtlicher Zeit verfolgen, wie die Alpe mit zum Wirt schaftsbestande des Kastelruter Berghofes geworden ist. In der ältesten Zeit, seit dem Verlassen der Wallburgensiedlungen und der Errich tung der ersten Hofsiedelungen auf dem Berge bis zum Einsetzen der deutschen Siedelungen, hat der Berg selbst noch genügend Weideland für die ersten Viehhöfe geboten. Aber schon sehr früh, Zumindestens sicher in romanischer Zeit, hat die enge Verbundenheit des Berges mit der Alpe zu deren Begehung und Nutzung geführt

Gerichtsbarkeit durch Privilegien der deutschen Könige bis zu Beginn des 13. Jh. und dann der Landesfürsten. Diese Gerichtsbarkeit der geistlichen Grundherren übten zuerst ihre Vögte aus, da aber letztere gegenüber den Stiftern zu selbständig zu werden drohten, suchten diese seit dem 13. Jh. sich ihrer Vögte zu entledigen und von sich aus unmittelbar Richter für ihre Grundherrschaft einzusetzen. Das nennt man Entvogtung oder gegenüber der älteren die jüngere Immunität. Doch galt die Gerichtsbarkeit