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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 280 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Das lg. Jahrhundert %t»y sie dieser Maßnahme entgegen, obschon das Bauerntum, der Träger des luxemburgischen Volkstums, mit der französischen Sprache gar nichts zu tun hatte und ihr auch heute fern steht. Aber seit der poli tischen Trennung vom deutschen Volkskörper öffneten die städtischen Elemente, allem nationalen Leben abgewandt, allerdings nicht ohne Gegenbewegungen, der französischen Sprache und Kultur immer weiter ihre Arme. Man begrüßte geradezu die Zwitter Stellung zwi schen

Deutschland und Frankreich als eine Gunst des Schicksals und sonnte sich in dem Gefühl, zwischen den beiden großen Nationen etwas Eignes zu sein. Die Schlußworte der Nationalhymne spiegeln das Wesen dieses behäbigen deutschen Grenzstammes wider: Mir wolle bleiwe, wat mir sin. 1 Aus wirtschaftlichen Gründen verblieb Luxemburg jedoch im Deutschen Zollverein und die Garantiemächte hatten nichts dagegen einzuwenden. Der Vertrag vom 8. Juli 1867 legte das neue Verhältnis zum deutschen Zollgebiet fest und blieb

auch in Wirksamkeit, als dieses 1871 zum Deutschen Reich wurde. Das war nicht ohne Folgen hinsichtlich der internationalen Stellung des Landes, denn der neue deutsche Bundesstaat umfaßte keine souveränen Länder mehr und so wurde das Verhältnis allmählich, für manche Volksteile wider ihren Willen, zu einer Anlehnung des kleinen neutralisierten Staates an die deutsche Großmacht. Und die wirtschaftliche Verknüpfung drängte weiter in dieser Richtung. Auf Grund des Abkommens vom 11. Juni 187z ging, in Auswirkung

des Frankfurter Friedens, die wichtigste Bahn des Großherzogtums, die Wilhelm-Luxemburg-Eisenbahngesell schaft, in deutschen Besitz über. Der damalige Staatsminister Servais erkannte vor der Kammer selbst an, daß dieses Abkommen eigentlich mit der Unabhängigkeit und Neutralität des Landes nicht in Einklang stehe, bezeichnete es aber als Im Interesse Luxemburgs notwendig, 2 und wieder gaben die Garantiemächte, die ausdrücklich befragt wurden, ihre Zustimmung. 3 Wenn England dabei den Zusatz machte

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 130 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
der skandinavi schen Staaten das Gegenteil eines Rückhalts. In abgeschwächtem Maße wurde auch England unverläßlich, denn Rußland trat seit der Entfaltung des neuen deutschen Reichs als der Bedroher seiner euro päischen Sicherheit zurück, und so spielte der skandinavische Norden für das britische Inselreich keine lebenswichtige Rolle mehr. Soviel kulturelle Fäden von der städtischen Oberschicht des schwedischen Volkes noch nach Frankreich und England liefen: staatliche Sicher heit erwartete man schließlich

nicht mehr von ihnen, sondern von der deutschen Großmacht, die seit dem Bau ihrer Kriegsflotte auch in der Ostsee ein entscheidendes Gewicht in die Waagschale werfen konnte. So ergab sich seit den siebziger Jahren ein völlig neues Ver hältnis Schwedens zu Deutschland. Hatte seine Sympathie 1870/71 noch ganz auf seilen Frankreichs gestanden, so kamen sich die beiden germanischen Völker nun in den achtziger und neunziger Jahren näher und näher, und zumal in geistiger Hinsicht knüpften

sich, unter der übereinstimmenden Herrschaft einer autoritären Welt anschauung, von Volk zu Volk feste Bande. Das Königshaus, das sich mit deutschen Dynastien verschwägerte, hatte an dieser Entwicklung einen starken Anteil, und eine Verengerung der wirtschaftlichen Be ziehungen ging mit alledem Hand in Hand. Es fehlte deshalb nicht an mancherlei Voraussetzungen, um eine bestimmte Verbindung zwischen den beiden Staaten entstehen zu lassen.

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