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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 278 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Der Kriegsausbruch 267 unwürdig zurück. In leidenschaftlicher Hingabe und geradezu in eine Märtyrerrolle sich hineinbeißend, hielt Belgien an der Seite Englands und Frankreichs aus. Es sollte schließlich den Triumph erleben, daß der verhaßte Feind geschlagen das Land räumen mußte. 4. DAS NEUTRALISIERTE LUXEMBURG 1 Das Großherzogtum Luxemburg ist das Erzeugnis einer wechsel vollen Geschichte. Als Grafschaft und seit dem 14. Jahrhundert als Herzogtum hatte es dem alten Deutschen Reich

und nach dem Zwi schenspiel der französischen Revolution und Napoleons I. als Groß herzogtum auch dem Deutschen Bunde angehört, und zwar in Per sonalunion mit den Niederlanden. Bei der Neuordnung der nieder ländisch-belgischen Verhältnisse (1831) verlor es auf Grand einer internationalen Entscheidung die westliche Hälfte seines Gebiets an den neuen belgischen Staat, und daß der Deutsche Bund sich schwäch lich mit dieser Ablösung deutschen Bundesgebiets abfand, leitete die politische Entfremdung

ein, die seitdem in wachsendem Maße zwi schen dem luxemburgischen Stamm und dem deutschen Volkskörper Platz griff. 2 Für den territorialen Verlust sollte es durch den inter nationalen Vertrag vom 19. April 1839 entschädigt sein, der ihm seine Unabhängigkeit garantierte. Nicht so sehr aus Gründen nationaler Verbundenheit als aus wirt schaftlichen Motiven schloß sich Luxemburg dann durch den Ver trag vom 8. Februar 1842 dem Deutschen Zollverein an und verblieb darin unter mehrmaliger Erneuerung

du Grand -Duché de Luxembourg depuis sa separation de la Belgique en 1839 jusqu'à la guerre mondiale. Bruxelles et Paris 1919. - A. Calmes, Der Zollanschluß des Großherzogtums Luxem burg an Deutschland (1842-1918). 2 Bde. Frankfurt a. M. 1919. - Die auf den deutschen Einmarsch und die deutsche Besetzung bezüglichen Akten sind in einer luxemburgischen Staatsschrift zusammengestellt: Neutralité du Grand-Duché pendant la guerre de 1914- 1918. Attitude des pouvoirs publics. Luxembourg 1919. 2 W, von Fran

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 280 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Das lg. Jahrhundert %t»y sie dieser Maßnahme entgegen, obschon das Bauerntum, der Träger des luxemburgischen Volkstums, mit der französischen Sprache gar nichts zu tun hatte und ihr auch heute fern steht. Aber seit der poli tischen Trennung vom deutschen Volkskörper öffneten die städtischen Elemente, allem nationalen Leben abgewandt, allerdings nicht ohne Gegenbewegungen, der französischen Sprache und Kultur immer weiter ihre Arme. Man begrüßte geradezu die Zwitter Stellung zwi schen

Deutschland und Frankreich als eine Gunst des Schicksals und sonnte sich in dem Gefühl, zwischen den beiden großen Nationen etwas Eignes zu sein. Die Schlußworte der Nationalhymne spiegeln das Wesen dieses behäbigen deutschen Grenzstammes wider: Mir wolle bleiwe, wat mir sin. 1 Aus wirtschaftlichen Gründen verblieb Luxemburg jedoch im Deutschen Zollverein und die Garantiemächte hatten nichts dagegen einzuwenden. Der Vertrag vom 8. Juli 1867 legte das neue Verhältnis zum deutschen Zollgebiet fest und blieb

auch in Wirksamkeit, als dieses 1871 zum Deutschen Reich wurde. Das war nicht ohne Folgen hinsichtlich der internationalen Stellung des Landes, denn der neue deutsche Bundesstaat umfaßte keine souveränen Länder mehr und so wurde das Verhältnis allmählich, für manche Volksteile wider ihren Willen, zu einer Anlehnung des kleinen neutralisierten Staates an die deutsche Großmacht. Und die wirtschaftliche Verknüpfung drängte weiter in dieser Richtung. Auf Grund des Abkommens vom 11. Juni 187z ging, in Auswirkung

des Frankfurter Friedens, die wichtigste Bahn des Großherzogtums, die Wilhelm-Luxemburg-Eisenbahngesell schaft, in deutschen Besitz über. Der damalige Staatsminister Servais erkannte vor der Kammer selbst an, daß dieses Abkommen eigentlich mit der Unabhängigkeit und Neutralität des Landes nicht in Einklang stehe, bezeichnete es aber als Im Interesse Luxemburgs notwendig, 2 und wieder gaben die Garantiemächte, die ausdrücklich befragt wurden, ihre Zustimmung. 3 Wenn England dabei den Zusatz machte

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 260 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
NeutralifatsmdrigkeUen ip ijj 14 gegeben hatte, wandte sich am 3 . August, noch ohne Kenntnis des deutschen Ultimatums, in Gegenwart des russischen Militarattachés an General J offre und bat diesen, in Voraussicht der Verletzung der belgischen Neutralität durch die Deutschen, um Weisungen über die allgemeine Richtung und den Zeitpunkt für einen Schlag, den die belgische Armee gegen die Flanke der durch Belgisch-Luxemburg vorrückenden deutschen Korps führen sollte. 1 Wie selbst von wohl

wollender Seite festgestellt worden ist, 2 beweist diese Anfrage nicht nur, daß der belgische Generalstab ohne Wissen des Brüsseler Außen ministeriums den Militärattache angewiesen hat, sich wegen der Operationen der belgischen Armee gegen die einrückenden deutschen Truppen vom französischen Generalissimus Instruktionen geben zu lassen, sondern daß ihr schon Besprechungen über derartige, nach einem gemeinsamen Operationsplan zu regelnde Maßnahmen voran gegangen waren. 3 Das absolute Schweigen

war keine Rede mehr. 1 Ignatiew-Iswolski an Sasonow. Paris, 3. August 1914. R. D. I j Nr. 489. 2 Graf Montgelas in seinem Kommentar zu dieser Veröffentlichung. Berliner Monats hefte IX 878. 3 Die Mitteilung des Großfürsten Nikolai Michailowitsch zum deutschen Militär- bevollmächtigten in Petersburg, er höre, daß Belgien einen Bündnisvertrag mit Frank reich abgeschlossen habe (D. D. Nr. 505), brauchte also nicht nur rein humoristisch aufgenommen zu werden, wie Baron van der Eist meinte. (Ebenda Nr. 5Ei

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 264 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Der Kriegsausbruch 253 erne* deutschen Invasion gegeben hat, 1 so muß das zu diesem Zeit punkt geschehen sein. Freilich war die Bereitwilligkeit der Regierung, den englischen Winken zu folgen, auch jetzt an die Bedingung ge knüpft, daß Belgien im Falle einer Verletzung seiner Neutralität nur nach ausdrücklicher Anrufung die Hilfe der Garantiemächte geleistet wurde; bis dahin wollte sie den Angreifer aus eigner Kraft abwehren. 2 Sie kleidete die Ablehnung einer unerbetenen Hilfe in derart

des neuen belgischen Nationalis mus entsprach. 4 Aber weitere Sicherungsmaßnahmen schienen in der Tat geboten. Am 31. Juli spitzte sich die belgische Frage bedrohlich zu. In Brüssel wich der deutsche Gesandte v. Below aus, als ihn Baron van der Eist an die deutschen Zusicherungen von 1911 und 1913 erinnerte und eine neue Erklärung der deutschen Regierung anregte. 6 Vor allem aber erteilte diese selbst eine ausweichende Antwort, als Grey, der nun begann, die belgische Neutralität zum Angelpunkt

sich verhalten hätte, wenn Englands Truppen ungerufen gelandet wären, hatte nur noch akademische Bedeutung, denn die englische Regierung war entschlossen, die belgische Bedingung zu erfüllen. Aber es verdient Beachtung, daß ein deutschfreundlicher flämischer Beamter im belgischen Kriegsministerium aus dem Munde des Ministerpräsidenten gehört haben will, man werde eine englische Lan dung zulassen. Allerdings steht das im Widerspruch zu einer Äußerung des Generalstabs chefs zum deutschen Militarattaché

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 275 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
2ß4 IV. Die mittekuropmschm Staaten, ß. Belgien Aber selbst auf französischer Seite handelte es sich bei alledem nur um politische Fassaden, hinter denen sich die strategischen Hand lungen verbargen, die als notwendig erkannt worden waren. Bei der Ablehnung des deutschen Ultimatums seitens Belgiens hatte die Bezugnahme auf Frankreich eine Rolle gespielt, das sich zur Respek tierung der belgischen Neutralität verpflichtet habe, so daß kein strategisches Interesse den Rechtsbruch entschuldige

. Schon in diesem Zeitpunkt war eine derartige Bezugnahme auf den pflichttreuen west lichen Nachbarn nicht mehr berechtigt. Es ist heute bekannt, daß der französische Generalstabschef am z. August gegen Abend, noch vor Kenntnis der deutschen Sommati on, ja noch eine halbe Stunde vor deren Übergabe, die Variante des Aufmarschplans 17 in Kraft setzte, derzufolge die 4. und 5. französische Armee ihren Vormarsch auf belgisches Gebiet zu nehmen hatten, 1 Nur deswegen konnte J offre dem belgischen

Generalstab am folgenden Tage fünf Armee korps als Hilfe anbieten. Da war es für Frankreich kein allzu schwerer Entschluß, die Rolle des worthaltenden Garanten der belgischen Neutralität vor der Weltöffentlichkeit zu spielen, um so weniger, als es Joffre nicht auf eine Unterstützung der belgischen Armee im weitgehenden Sinne der Brüsseler Regierung ankam, sondern nur auf ein Aufhalten des deutschen Vormarsches an der Maas. Das Drän gen in Brüssel auf Hinausgehenlassen des Appells an die Garantie mächte

der Haltung der belgischen Heeresleitung, die ständig ihre Blicke auf Antwerpen gerichtet hielt, dei strategische Plan Joffres, der nicht mit einem so weit nach Norden ausholenden Vormarsch der deutschen Armeen gerechnet hatte, daran die Hauptschuld. 2 Auf der andern Seite war Deutschland nicht in der gleichen Lage. Von allen Seiten umstellt, wie der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg 1 Foerster a.a.O. 138. 2 Vgl. S. 247.

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 165 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
entschlossen, auch einer deutschen Drohung nicht mehr zu weichen. 3 Schweden und Norwegen standen fortan in einheitlicher Front zusammen und auf der Grundlage einer strengen Neutralitäts politik trafen die beiden Staaten am 9. August noch eine förmliche Vereinbarung. Allerdings hatte die norwegische Neutralität von vorn herein insofern einen besonderen Zug, als sie stark englandfreund- lich war. Auch dies sollte während des Kriegs noch klarer hervor treten. Die Neutralität Dänemarks blieb dagegen bis tief

in den Krieg hinein auf die deutschen Interessen eingestellt, nicht weil Volk und Regierung so gestimmt waren, sondern weil die Lage des Landes keine andere Möglichkeit offen ließ, wenn es nicht damit rechnen wollte, in den Krieg hineingezogen zu werden. Demgemäß entschloß sich die Regierung, um alle Kriegsoperationen von ihren Gewässern fern zu halten, nach dem Eintritt Englands in den Krieg der deutschen Aufforderung nachzukommen und die Belte und den Sund mit Minen zu sperren, obschon nach den neuen

internationalen Ver tragen die Meeresstraßen für den Verkehr jederzeit offen bleiben 1 Grey an Bertie und Buchanan. London, 4. August 1914. B, D. Nr. 578. 2 Dcrs. an dies, London, 4, August 1914. Ebenda Nr. 593. Es muß dahingestellt bleiben, ob eine letzte deutsche Vorstellung, 'wie sie in den „Gesichtspunkten' des Gcnctalstabs (D. D. Nr, 662) angedeutet ist, für den britischen Schritt den Anstoß gab. In der deutschen Publikation sind die Beziehungen zu Norwegen nicht berücksichtigt. 3 Chevalley an Vi viani

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 269 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
2ßS IV. Die mitteleuropäischen Staaten, j. Belgien Feindschaft Deutschlands auf sich nehmen sollte. 1 Als Begründung des deutschen Schrittes dienten der Hinweis auf französische Auf marschabsichten in der Richtung Givet-Namur und die Befürchtung, daß Belgien nicht imstande sei, eineö derartigen Vorstoß ohne Hilfe abzuwehren, so daß Deutschland der Bedrohung zuvor kommen müsse. Die Argumentation entsprach der Behandlung der belgischen Frage in den Krisen von 1870 und 1887. Was Belgien

damit zur Entscheidung vorlag, war eine von der militärischen Notlage diktierte Alternative in Gestalt eines auf 12 Stunden befristeten Ultimatums. Ein Entschluß im Sinne eines Ein gehens auf Deutschlands Zwangslage war für die belgischen Staats männer an sich durchaus möglich und in Berlin hat man bis zu den ersten militärischen Zusammenstößen damit gerechnet. 2 Die Weisung an den deutschen Vertreter, der belgischen Regierung, wenn möglich, zu suggerieren, daß sie sich mit den Truppen auf Antwerpen zu rückziehen

des Umgestaltungsprozesses, den Belgien unter Dul dung und teilweise unter Förderung der Großmächte, vollends seit der Herrschaft des Nationalismus, durchgemacht hatte, ausgeschlos sen. Die Leitsätze, die der König in den Tagen seines Potsdamer Besuches im Herbst 1913 für den Schutz der Neutralität aufgestellt hatte, schnitten derartige Möglichkeiten erst recht radikal ab. Den Männern der gemäßigten Richtung aber dürfte die Ausdehnung des deutschen Verlangens auf das ganze belgische Gebiet die Annahme unmöglich gemacht

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 130 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
der skandinavi schen Staaten das Gegenteil eines Rückhalts. In abgeschwächtem Maße wurde auch England unverläßlich, denn Rußland trat seit der Entfaltung des neuen deutschen Reichs als der Bedroher seiner euro päischen Sicherheit zurück, und so spielte der skandinavische Norden für das britische Inselreich keine lebenswichtige Rolle mehr. Soviel kulturelle Fäden von der städtischen Oberschicht des schwedischen Volkes noch nach Frankreich und England liefen: staatliche Sicher heit erwartete man schließlich

nicht mehr von ihnen, sondern von der deutschen Großmacht, die seit dem Bau ihrer Kriegsflotte auch in der Ostsee ein entscheidendes Gewicht in die Waagschale werfen konnte. So ergab sich seit den siebziger Jahren ein völlig neues Ver hältnis Schwedens zu Deutschland. Hatte seine Sympathie 1870/71 noch ganz auf seilen Frankreichs gestanden, so kamen sich die beiden germanischen Völker nun in den achtziger und neunziger Jahren näher und näher, und zumal in geistiger Hinsicht knüpften

sich, unter der übereinstimmenden Herrschaft einer autoritären Welt anschauung, von Volk zu Volk feste Bande. Das Königshaus, das sich mit deutschen Dynastien verschwägerte, hatte an dieser Entwicklung einen starken Anteil, und eine Verengerung der wirtschaftlichen Be ziehungen ging mit alledem Hand in Hand. Es fehlte deshalb nicht an mancherlei Voraussetzungen, um eine bestimmte Verbindung zwischen den beiden Staaten entstehen zu lassen.

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 186 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
kriegs ließ sich das neue neutrale Kabinett Cort van den Linden umstimmen. 1 Ob die schließliche Erteilung der Konzession mit den unbequemen Bemühungen Deutschlands um eine Revision der Be stimmungen von 1831 und 1868 über die freie Schiffahrt auf dem Rhein zusammenhing, muß dahingestellt bleiben. Das fortbestehende Mißtrauen gegen den deutschen Nachbarn und der Zweifel an der eignen Kraft rückten auch die Annäherung an den belgischen Nachbarn, der sich in einer ähnlichen Lage befand

, wieder in den Kreis der Erwägungen. In der Höhezeit der deutsch-franzö sischen Kriegsgefahr hatte der holländische Kriegsminister dem britischen Militärattache gegenüber sein Bedauern ausgesprochen, daß zwischen Belgien und den Niederlanden keine militärische Ver ständigung bestehe, 2 Das war zunächst ein Stoßseufzer aus der Not des Augenblicks, aber in der zugespitzten internationalen Lage um die Wende 1913/14 lebte der Gedanke wieder auf, und die Sorge vor deutschen Angriffsabsichten scheint dabei

eine bedeutende Rolle gespielt zu haben, jedenfalls befaßte sich der holländische Generalstab im Winter 1913/14 mit der Eventualität eines deutschen Angriffs durch H olländisch-IÀ mbu rg. An sich war von ihm ins Auge gefaßt, daß sich die Armee vor den überlegenen Kräften zurückzog, doch war die Frage, ob auf Amsterdam oder nach Belgien hin. Die Meinung wurde vertreten, daß sich die holländischen Truppen mit den bel gischen vereinigen sollten, aber dabei erhob sich sogleich die neue Schwierigkeit

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 293 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
darauf enstand seit 1875 das schweizerische Befestigungs system im Jura, das im Ernstfalle dem Eindringenden ein starkes Hindernis entgegenstellte und in der Folgezeit sorgsam auf der Höhe der Kriegstechnik gehalten wurde. Bei dem Verlangen von Volk und Regierung, nicht in kriegerische Auseinandersetzungen hineingezogen zu werden, kam das Mißtrauen gegen Frankreich dem Deutschen Reich zugute, mit dem nahezu drei Viertel der Schweizer in sprach licher Gemeinschaft leben. Zumal das schweizerische

Offizierkorps, das zum größten Teil deutschen Stammes war, sympathisierte offen mit Deutschland, von der Überzeugung getragen, daß wenn die Schweiz einmal gezwungen werde, in Verteidigung ihrer Neutralität zu kämpfen, dies Seite an Seite mit Deutschland geschehen werde. Das Vertrauen war berechtigt, denn niemals hat Deutschland daran gedacht, die schweizerische Neutralität zu brechen. 1 Allerdings trug sich sein italienischer Verbündeter zeitweilig mit dem Plan, im Kriegs fall eine Armee

, die auf dem südlichen Flügel der deutschen Truppen am Oberrhein gegen Frankreich eingesetzt werden sollte, durch die 1 Bekanntlich hat der frühere italienische Außenminister Graf Sforza im November 1932 Deutschland des Gegenteils verdächtigt, doch ist seine leichtfertige Behauptung inzwischen richtiggestellt worden. Vgl. Hektor Ammann, Neue Enthüllungen über die militärische Bedrohung unserer Neutralität vor dem Weltkrieg? (Schweizer Monatshefte 1933, S, 486 ff.) und Wolfgang Foerstcr, Strategische Erwägungen

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 274 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Der Kriegsausbruch 263 Limburg die eigne linke Flanke bedrohte. Sie wandte sich am 3. Au gust an das holländische Kommando in Maastricht, um mit diesem gemeinsame Abwehrmaßnahmen zu vereinbaren, auf die in den Tagen vorher von holländischer Seite gedrängt worden war, begegnete jetzt jedoch einer Ablehnung, da sich infolge der deutschen Erklärung, die Neutralität der Niederlande respektieren zu wollen, dort die Lage im umgekehrten Sinne geklärt hatte. 1 Im übrigen zeigte sich bald, daß Belgien

sich militärisch mehr zugetraut hatte, als die unfertige i 17 ooo-Mann-Armee zu leisten vermochte. Selbst Ryckel und Galet, die beiden Vorkämpfer des Offensivgedankens, dachten bald nicht mehr an den hochgemut geforderten Vorstoß an und über die Maas, sondern ordneten sich der übereinstimmenden, auch vom König geteilten Auffassung ein, daß das Interesse Belgiens die Zurücknahme der Feldarmee nach Antwerpen gebiete und daß sich die Abwehr der eindringenden deutschen Armeen auf die Verteidigung der Festungen

beschränken müsse. 2 Für die Verzögerung des deutschen Vormarsches bedeutete freilich auch dies nicht wenig. Daß General Joffre am 3. August seinerseits den Wünschen des belgischen Generalstabs gegenüber Zurückhaltung beobachtete, hatte eine besondere Bewandtnis. Im Gegensatz zu Deutschland hatten in Frankreich die politischen Gesichtspunkte unbedingt die Oberhand behalten, und mit der Londoner Regierung war die Pariser zu dem Entschluß gelangt, ihrer Zusicherung entsprechend, die belgische Neutralität

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Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Pagina 126 di 532
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: X, 517 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Segnatura: II A-19.112
ID interno: 75704
Deutscb-dänische Verbandlungen 115 teile als Gegenleistung erhalte, befriedigt, lehnte freilich namens der deutschen Regierang eine öffentliche Äußerung zugunsten der dänischen Neutralität ab. Erklärungen, die der Außenmini ster Graf Raben gelegentlich der Anwesenheit des neuen Königs Friedrich VIII. in Berlin und dieser selbst im November 1906 ab gaben, 1 verliehen den Besprechungen Nachdruck und ließen an dem Ernst der Fühlungnahme keinen Zweifel. Der Optantenvertrag vom u. Januar 1907

, zu dem sich die Reichsregiemng für Preußen bereit fand und der eine Hauptschwierigkeit in Nordschleswig be seitigte, ebnete den weiteren Weg, und es kam, ohne daß bestimmte vertragliche Abmachungen getroffen wurden, eine Vereinbarung zu stande, aus der zumal Dänemark einen großen Gewinn zog. Hörte der dänische Unterhändler doch aus dem Munde des deutschen General stabschefs sogar die Äußerung, daß hinsichtlich einer territorialen Abtretung in Nordschleswig keine grundsätzliche Abneigung be stehe, daß es jedoch zur Zeit

Fragen der Gegenwart. Für die am Ruder befindliche Partei stand der Entschluß fest, der deutschen Forderung Rechnung zu tragen und die See- befestigungen am Sund und Großen Belt so zu verstärken, daß die Möglichkeit bestand, im Ernstfall die Neutralität mit Waffengewalt zu verteidigen. Darauf kam es Deutschland vor allem an. 1 Vgl. D.D. XXIII S. 425 Ann:.

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