¬Die¬ Seiseralpe : eine geographisch-historische und namenkundliche Studie.- (Schlern-Schriften ; 38)
); in Comun: Palätsch (1775), Palwiesen (1680), Caldinaz (1775), Khal- dinät (1680), Nachtwiesen (1680). Ohne Lageangabe bzw. in Grenzgebieten gelegene Ortsnamen: Puntiseli (1329), Kanta (?) 1505, Karray (1372), Dasfallain (1680), Dickh (1680), Dossial (1406), Dossidon (1680), Trennckh (1680), Dulge (1336), Frantzay (1553). Valbay (1343), Valboccä (1680), Fuina (1486), Funtineis (1481), die Gemeine (1479). Dieses Namenbild ist äußerst bezeichnend und sprechend. Über die ganze Alpe sind neben den deutschen
Namen Ortsbezeichnungen nichtdeutscher Wurzel aber in deutschen Verballhornungen verteilt. Mit Sicherheit lassen sich überall die Namen aus romanischen Wurzeln feststellen und ihre geradezu regelmäßige Verteilung über die ganze Alpe ist ein sicherer Beweis, daß die Alpe bereits in vordeutscher, in roma nischer Zeit, in vollem Umfange nicht nur begangen sondern auch genutzt worden ist. Wäre sie nur vorübergehend begangen oder wären nur bestimmte Teile genutzt worden, so hätte kein derartiger
Niederschlag alter romanischer Ortsbezeich- nungen erfolgen können. Daß diese Namen von deutschen Bauern übernommen und ihrer Mundart angepaßt worden sind, und daß diese nicht etwa als gleichzeitige Sprachzeugnisse zu werten sind, ergibt wohl einwandfrei ihre Form, die Geschichte der Alm und des Berges, als wie auch die Seiseralpen-Ordnung, die zwar später erst schriftlich niedergelegt, aber viel älteren Datums ist: ein Rechtsstatut, das sich auf Grund des Gewohnheiterechtes herausgebildet hat. Der Umstand