Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
trieben 1 ) — erneut an die Regierung um eine Verlegung des Marktes „wegen, der Mostreife' 2 ). Die Regierung glaubte, daß hier das Interesse des ganzen Landes gegen das der Bozner stünde, und lehnte das Ansuchen ab, versprach aber, Sorge zu tragen, daß die Bozner ihren Most trotzdem vertreiben könnten 3 ). Im Jahre 1598 ersuchten dann die deutschen Kaufleute um Festlegung aller drei Märkte auf einen bp.at imrri tp .Tii Tag, damit in regelmäßigem Wechsel alle 4 Monate Markt wäre 4 ). Erfolg
haben sie nicht gehabt. Neben diesen drei ordentlichen bestand noch der Corporis- Christi-Markt, der als Konkurrenz gegen die alten Meraner Pfingstmärkte entstan den sein soll 5 ). . Die Berufung des Marktes, d. h. seine öffentliche Ankündigung und die Bekannt gabe der Marktvorschriften besorgte der Landrichter als Stellvertreter des Gerichts- herrn 6 ). Im Jahre 1558 aber ordnete die Regierung, nachdem darüber ein Streit mit der Stadt ausgebrochen war 7 ), „aus Gnade' an, der Landrichter möge am Schlüsse
seiner Berufung noch gebieten, daß jeder den Satzungen und Ordnungen des Rates zu Bozen bei Strafvermeiduiig gehorsam sein solle 8 ). Die Marktberufung selbst hat aber stets der Landrichter ausgeübt 9 ). Der Markt begann sogleich nach der öffentlichen Berufung mit dem Geläute der großen Glocken der Pfarrkirche und endigte ebenfalls mit dem Läuten dieser Glocken. Während dieser Zeit konnte — im Gegensatz zu den Wochenmärkten — jedermann frei kaufen und verkaufen 10 ). Wohl suchten die einheimischen Kaufleute
1579, 248); - vgl. Huter 12/13. a ) M 1584, 319. 3 ) EB 1584, 97 ; nach dem Privileg der Erzherzogin Claudia 1635 wurde er dann auf den ersten Wochentag nach Maria Geburt verlegt (Bückling 13). 4 ) Es sei „nicht nur ihnen, sondern dem ganzen Land zu Nutz und Vorteil da die Güter in Ruhe auf die anderen, Frankfurter und Nürnberger Messe, Leipziger, Hamburger und Linzer Markt geliefert werden könnte' (M 1598, 15B9). s h Bückling 12 — 1573, beschwerte sich die Stadt Meran über seine Abhaltung, wurde