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Wenige Tage später schloß Kaiser Franz mit Napoleon, der bereits bis in die Steiermark vorgedrungen war, einen Waffenstillstand ab, dem im Herbst 1797 der Friede von Campoformiö folgte. Österreich verlor die Lombardei und die Niederlande an Frankreich, während Napoleon das von ihm eroberte und ausgeplünderte Gebiet der Republik Venedig an Österreich abtrat. Damit hörte jede Bedrohung unserer Landesgrenzen vorläufig auf. Das Verhalten der Tiroler Landstürmer wurde mit Recht gerühmt. Pensionen

die Organisation sämtliche zur Landesverteidigung geeignete Mannschaft von 18 bis 60 Jahren; die Löhnungen wurden für die Mannschaft nach dem Satz von 1796 belassen, während die Besoldung der Offiziere eine eigene Regelung erfährt. Die Kompanien bekommen einen Stand von 120 Mann, Waffen und Munition liefert das Ärar, für die Verpflegung sorgen Landesstelle und Landschaft. Z. Die Kriegsjahre des zweiten (1798—1801) und dritten Koalitiomkrieges (i8o5) Der Frieden war nur von kurzer Dauer. Frankreich entfaltete

Besitzungen in Indien. Wieder tat sich ein Bund der europäischen Mächte zusammen, denen sich diesmal auch Ruß land zugesellte, und bildete die zweite Koalition gegen Frankreich. Aber nach anfänglichen Erfolgen ging die Koalition in Brüche; der aus Ägyp ten nach Frankreich zurückgekehrte Bonaparte errichtete in Frankreich

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1936

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Ein Bündnis, das von den französischen Emigranten natürlich gerne ge sehen wurde, um so mehr jedoch die Wut der Revolutionäre entfachte. So wurde Ludwig XVI. gezwungen, an Österreich-Preußen den Krieg zu erklären. Wenn man aber hier gemeint hatte, mit dem in Unordnung geratenen Frankreich leichtes Spiel zu haben, so hatte man sich sehr ge täuscht. Die Franzosen konnten nicht nur den Einmarsch der Verbündeten in Frankreich auf halten, sondern ihre Truppen in die österreichischen Niederlande

und bis an den Rhein vorschieben. Als dann im Jänner 1793 das Haupt Ludwigs XVI. unter der Guillotine gefallen war, da schlossen die meisten europäischen Mächte, vor allem Österreich, England, Preußen, ein neues Bündnis (Koalition) gegen das revolutionäre Frankreich ab; darum hat man die durch zwei Jahrzehnte andauernden Kriege gegen Frankreich Koalitionskriege genannt. Da die Franzosen alle Waffenfähigen aufboten, sie für die Ideen der Revolution zu begeistern verstanden und über tüchtige Heerführer verfügten

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1936

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zukommen und wieder mit Österreich vereint zu werden, in Tirol ständig Wuchs. Inzwischen waren die Würfel der Entscheidung im Kampfe gegen Napoleon gefallen; in der Völkerschlacht bei Leipzig am 16. und 18. Okto ber 1813 war der Franzosenkaiser den vereinigten österreichischen, preu ßischen und russischen Truppen erlegen. Als er auch weitere, noch immer gemäßigte Friedensvorschläge nicht beachtete, da wurde der Krieg nach Frankreich getragen. Im Jahre 1814 mußte Napoleon auf die Insel Elba

in Verbannung gehen und auf Frankreich für sich und seine Nachkommen verzichten. Zur Neuordnung Europas trafen sich die Verbündeten in Wien unter dem Vorsitz Metternichs und bestimmten das Aussehen der durch Napoleons Herrschaft so stark geänderten politischen Karte von Europa. Wohl versuchte es Napoleon nochmals, die Herrschaft über Frankreich an sich zu reißen, aber es gelang ihm nur mehr für kurze Zeit (Herrschaft der 100 Tage). Nach dem endgültigen Zusammenbruch seiner Flane wollte er nach Amerika

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1936

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und deutschen Truppen ein hervorragendes Beispiel von Aufopferung und Pflichterfüllung bis zum äußersten. Während die deutschen Truppen bis tief nach Frankreich ein drangen und die Welt durch eine Reihe glänzender Siege in Spannung versetzten, durch die Schlacht an der Marne aber (anfangs September) um die Entscheidung gebracht wurden, fiel den Truppen des österreichischen Kaiserstaates die undankbare Aufgabe zu, den entsetzlichen Ansturm der weit überlegenen russischen Truppen im Osten so lange aufzuhalten

, bis im Westen der Sieg über Frankreich errungen wäre. So kam es zu den blutigen Kämpfen in Galizien, in der Bukowina und in Russisch-Polen, während im Norden der Einbruch russischer Streitkräfte in Ostpreußen abzuwehren war. Das Ergebnis all der zahlreichen Kämpfe im Laufe des Jahres 1914 an der Ostfront war, daß die russische Dampfwalze, deren Be stimmung Wien und Berlin gewesen war, zum Stillstand gebracht wurde. Die Verluste des Gegners waren ungeheuer, aber auch unsere Truppen

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1936

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, nachdem es ihm noch gegönnt gewesen, Bayern vollständig durch seine Truppen besetzt zu sehen. Ausgang des Krieges Der spanische Erbfolgekrieg ging auch unter seinem Sohn und Nach folger Josef I. (1705—1711) weiter. Josef war einer der begabtesten Habsburger; große Waffenerfolge in Italien und Spanien, vor allem aber in den spanischen Niederlanden und in Nordfrankreich, erweckten die größten Erwartungen auf einen günstigen Ausgang des Riesenringens zwischen Österreich und Frankreich. Da wurde Josef

an, ver mieden wissen; sie ließen daher Österreich im Stich und schlossen 1713 mit Frankreich den Frieden zu Utrecht. Spanien und den größten Teil seiner Kolonien erhielt ein französischer Prinz, der feierlich versprechen mußte, seine Krone nie mit der Frankreichs zu vereinen; England und Holland vergaßen auch auf sich selber nicht, Österreich aber wurden die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und Sizilien zugesprochen. Hie mit mußte sich Karl VI. wohl oder übel abfindem; der Krieg hatte Öster

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1936

Pagina 328 di 369

. Es war die erste Landmacht der Welt, besaß eine sehr beachtenswerte Flotte, seine Industrie und sein Handel waren weltumspannend geworden. Das waren nun hinreichende Gründe für die übrigen Großmächte, sich nach Mittfein umzusehen, die dieser glänzenden Entwicklung Hindernisse in den Weg legen konnten. Namentlich gilt dies von Frankreich, das den verlorenen Krieg von 1870/1871 nicht verwinden konnte (Revanchegedanken) und

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1936

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Südruß lands ansässigen germanischen Goten aus ihren Wohnplätzen aufge- scheucht, es begann die folgenreiche Zeit der Völkerwanderung (375). Die Hunnengefahr erreichte ihren Höhepunkt um das Jahr 450, als an der Spitze dieses Volkes der große Heerführer Attila stand, die „Gottes geißel“. An die 500.000 Krieger aus seinem weiten Reich vom Rhein zur Wolga führte er 451 nach Frankreich. Hier erlag er in der berühmten Völkerschlacht auf den Katalaunischen Feldern dem römischen Feldherm A e t i u s. Wohl

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1936

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. IV. Tirol im Zeitalter der Koalitionskriege (1792 i 8 i 5 ) i. Die französische Revolution Mehr als bei uns in Österreich herrschte in Frankreich der Geist der Aufklärung. Seit Jahrzehnten hatte sie alle Schichten der gebildeten Be völkerung erfaßt, die Geistlichkeit nicht ausgenommen. Die Aufklärung

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1936

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auf Seite des Kaisers Franz Joseph. Wie eine Meute von Jagdhunden stürzten sich die Gegner auf die verbündeten Zentralmächte und ein wahrer Hagel von Kriegserklärungen ging über sie in den ersten Augusttagen des Jahres 1914 nieder. Nur die Türkei und Bulgarien schlossen sich im Laufe des Krieges den Zentralmächten an; gegen diese standen Frankreich, England, Ruß land und Belgien, dann auch die Vereinigten Staaten von Amerika mit ihren ungeheuren Hilfsmitteln an Geld und Rohstoffen, und schließlich

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1936

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Kultur zur Folge hatten, der auch unserem Land zugute kam. x Im Jahre 1849 wurde die aufständische Bewegung in Ungarn und in Italien niedergerungen. Ais zehn Jahre später der Kampf zwischen Öster reich und Sardinien ausbrach, fand sich für Österreich kein einziger Bundes genosse, während auf Sardiniens Seite Napoleon III. von Frankreich (1852 bis 1870) mit seiner ganzen Macht stand. Die österreichischen Waffen waren nicht erfolgreich und im Waffenstillstand von Villafranca, dem gleich darauf

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1936

Pagina 230 di 369

, aber auch die Großmächte Spanien und Frankreich meinten, sie müßten ein Stuck des österreichischen Großstaates an sich bringen. Dieser Welt von wohlgerüsteten Gegnern hatte Maria Theresia nichts entgegenzustellen als ihr Vertrauen auf Gott und ihr gutes • Recht; die Truppen waren entmutigt, es fehlte ihnen der große Führer, und die Männer, die der Kaiserin als Ratgeber zur Seite standen, waren alle alt und konnten sich zu keinem durchgreifenden Entschluß aufraffen. Drei Kriege erfüllen die ersten acht Jahre

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1936

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, aber auch auf das Schießen mit Feuerwaffen. Schon in jungen Jahren befand sich Ferdinand II. in Böhmen und in Frankreich; 1547 nahm er an der entscheidenden Schlacht von Mühlberg teil, worauf er Statthalter von Böhmen wurde. In dieser Stellung trat bereits einer der charakteristischen Züge Ferdinands zu Tage, nämlich sein entschiedenes Eintreten für die katholische Religion, doch ließ er sich nie zu einer Massenverfolgung von Andersgläubigen hinreißen, sondern 'Wollte nur die Häupter der gegnerischen Bewegung bestraft

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1936

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als Bundesgenossen zählen, zu Frankreich aber standen Max Emanuel, Kurfürst von Bayern, der tüchtige Führer aus den Türkenkriegen, und sein Bruder, der Kurfürst von Köln. Gleich im ersten Jahre des Krieges wurde der Süden Tirols zum Haupt kriegsschauplatz. Fast 20.000 Mann Fußtruppen und 12.000 zu Pferd mit über 60 Geschützen zogen durch unser Land zum italienischen Kriegs-

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1936

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waren tief traurig. Der Nieder gang der kaiserlichen Macht seit dem Untergang der Staufenkaiser hatte auch das Papsttum empfindlich getroffen, das ohne den Schutz des Kai sers nicht jene Macht entfalten konnte, die es gebraucht hätte. Der Versuch der Päpste, sich statt an die deutschen an die französischen Könige anzu lehnen, erwies sich erst recht als Fehlschlag. Die Päpste übersiedelten i m 14. Jahrhundert nach Avignon in Frankreich und verloren dadurch sehr an Ansehen. Sie brauchten

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1936

Pagina 165 di 369

des Reichstags von Worms zuwider, sie neigten mehr zu Frankreich hin. Ein Grund mehr für den Kaiser, gegen sie einzuschreiten. Die Vorbereitungen zum Krieg begannen in Tirol schon 1498. Nach einem vergeblichen Versuch des Bischofs von Chur und der Bündner, durch Unterhandlungen zu einem friedlichen Abkommen zu gelangen, wobei sich die Innsbrucker Regierung nicht eben durch Friedensbereit schaft auszeichnete, sammelte der Landeshauptmann Leonhard von Vö s, gewesener Salzmair zu Hall, an 4000 Mann

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1936

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zurück, verzichtete auf seine Ansprüche auf Österreich und an erkannte Maria Theresiens Gemahl Franz Stephan von Lothringen als deut schen Kaiser (Franz I. 1745—1765). Mit Frankreich und Spanien aber endete der österreichische Erbfolgekrieg drei Jahre später im Frieden von Aachen (1748). b) Kennzeichnung der Reformen Diese Kriege hatten der Kaiserin die Schäden, an denen ihr Staatswesen litt, in grellem Licht gezeigt. Es fehlte an dem nötigen Zusammenhalt der einzelnen Ländergebiete; in Tirol

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1936

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und Augsburg nach Tours in Frankreich zum heiligen Mar- tinus unternahm, berichtet, daß in Mitteltirol (Land der Breonen) die Breonen wohnen; im Leben des heiligen Korbinian, Bischofs von Freising, werden für 725 in derselben Gegend noch Preonenses (!) erwähnt, die wie Romanen aussähen. Noch 827 erscheint in Urkunden eine „Natio Nori corum et Preg'nariorum". c) Aussehen umeres Landes zur Zeit seiner Besitzergreifung durch die ger manischen Siedler, Veränderung durch deren Tätigkeit Es lohnt die Mühe

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1936

Pagina 60 di 369

waren, unter Friedrich Barbarossa die Markgrafschaft Istrien und 1180 beim Sturz Heinrichs des Löwen neue Besitzungen bekamen und dazu die Rangserhöhung zu Herzogen von Meranien (ihre Besitzungen an der Adria trugen diesen Namen) erhielten Sie waren um diese Zeit Vögte von Brixen und Innichen. Berthold IV von Andechs, Teilnehmer am vierten Kreüzzug, konnte unter seinen vier Töchtern eine als Königin von Frankreich und eine als Königin von Un-

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1936

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als von dem Schlüssel zwischen Deutschland und Welschland und Kanzler Biener von der Zitadelle des deutschen Reiches. Um Italien kämpfte der Kaiser sein ganzes Leben lang mit Frankreich, das Ihm schon seit seiner frühesten Regierungszeit gram war, weil Maximilian Maria von Burgund, die Erbin der reichsten Länder Europas, die zwischen Frank reich und Deutschland lagen, heimgeführt hatte und nach deren Tod Herr dieser Gebiete wurde. Von da her stammt die Feindschaft zwischen Frank reichs Könighaus und den Habsburgern

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1936

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waren jedoch den Aufgaben, die die dauernde Beherrschung und Erhaltung eines solchen Riesenreiches erfor dert, nicht gewachsen und so kam der Zerfall. Schon die Enkel des großen Kaisers teilten im Vertrag von Verdun (843) das Reich in drei Teile: in Westfranken, aus dem sich das heutige Frankreich entwickelte, in Ostfran ken, den Vorläufer des Deutschen Reiches, und in Mittelfranken, das die Gebiete zwischen Rhein und Maas, an der Rhone und Italien umfaßte; un ser Land fiel an Ostfranken und Mittelfranken

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1936

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