Vom alpinen Osträtien zur Grafschaft Tirol : die raumpolitische Entwicklung einer mittelalterlichen deutschen Grenzlandschaft.- (Schlern-Schriften ; 29)
gefährlicher werden sollte, als die Andechser: dem damals noch jugendlichen aber schon vollkräftigen Grafen Albert II. von Tirol. Dieser nötigte um 1210 Bischof Konrad, ihm die Schutzherrschaft über das Hochstift zu übertragen. Bald darauf übte er auch nachweislich gräfliche Rechte im Eisacktal aus. War das Fürstentum Brixen damit einigermaßen vom Regen in die Traufe gekommen, so ging ihm 1232 auch der Rest dessen verloren, was es 23 Jahre vorher gewonnen hatte. Denn in jenem Jahr mußten die sämtlichen
Lehen des Hauses Andechs mit Ausnahme der Bistumsvogtei dank dem Eingreifen Kaiser Friedrichs II. wieder an einen Angehörigen jenes Geschlechtes, Herzog Otto I. von Meranien, gegeben werden. Daß dieser Fürst bald darauf (1234) starb, verbesserte die Lage des Hochstiftes Brixen nicht. Denn er hinterließ einen Sohn, der gleichfalls Otto Meß, hatte zu dessen Vormund Albert II. von Tirol bestellt, dieser mächtige Graf, dem Söhne fehlten, vermählte seine Tochter Elisabeth mit seinem Mündel und zwang