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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Pagina 11 di 14
Autore: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Luogo: Breslau
Editore: Hirt
Descrizione fisica: S. [72] - 79
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Soggetto: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Segnatura: II A-6.040
ID interno: 176357
der deursckwstcrrciebischei^ Länder aus dcnr deutschen Bunde 1366 und die Erhebung Preußens an die Spitze des neuen deutschen Reiches 1870 haben den deutschen Gedanken in Tirol in eine politische Mitleidenschaft gezogen, die eine etwas nähere geschichtliche Erklärung erfordert. Die Mehrheit der Bevölkerung Tirols, insbesondere die bäuerliche, stand im Banne der katholisch-konservativen Partei, welche die Demütigung des .Kaisertums Österreich als der katholischen Vormacht in Deutschland und Europa nicht verschmerzen konnte

, die Führung Preußens in Deutsch land heftigst verurteilte und hierüber eine ähnliche Sprache führte wie dieselbe Partei etwa in Bauern vor» 1343—1871. Die liberale Richtung in Österreich und auch in Tirol, die im Bcamlcn- und Bürgerrum vorherrschte, hatte sich mit den Ereignissen von 1866 rasch abgcfundcn, ais sie sab, daß Bisnrark sehr viele der wichtigsten Forde rungen des Liberalismus in Preußen und im neuen Reich verwirklichte. 3m Innern Österreichs hatte die deurschliberalc Partei gerade infolge

kann man in den katholisch konservativen Feitungen Tirols deftige Ausfälle nicht nur gegen die preußische Führung im Deutschen Reiche, soirdcrn auch gegen die deutschnalionale Richtung in Österreich lesen. Es wäre aber demroch verfehlt daraus zu fchließeit, daß die Bevölkerungskreise, welche die konservative Partei irr Tirol trugen, sich in ihrer Wesensart nicht als Deutsche gefühlt hätten. Als die konservative Partei in ihrer Förderung der tschechischen An sprüche allzuweit ging — Spracbenvcrordnungen des Ministeriums

Baden! 1896 — hat sie sich auch in Tirol in den Kreisen ihrer bisherigen Anhänger erheblich geschadet. Ficht zuletzt war es die grundsätzliche Einstellung zur national-politischen Frage in Österreich, zur Pflicht der völkischen Gemeinbürgschaft, was das Hochkorninen der christlichsozialen Partei in Tirol und die Furückdrängung der konservativen aus ihrer bisherigen Mcbrbcirsslcllung im Lande im Jahrzehnt von 1897—1907 verursacht hatPo, 342—565). Tirol hatte aber auch auf seinem eigene»; Boden

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Libri
Anno:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Pagina 406 di 544
Descrizione fisica: XV, 488 S. : Ill.
Segnatura: III 5.595/1 ; III 7.266/1
ID interno: 82786
^). An die Überlieferungen, welche die Mehrheit der Tiroler Landschaft seit dem Landtage von 1790 unter der Bezeichnung „Provinzialismen' in ihrer Stellungnahme gegen den zentralistischen und Zugleich aufklärerischen Absolutismus der kaiserlichen Regierung betätigt hak, knüpft seit 1848 bzw. 1861 die katholisch-konservative Partei an, die über alle Riandate der Prälatenkurie und der Landgemeinden und einen Teil jener des Adels und demgemäß stets über die Mehrheit im Landtage verfügte. Diese Partei weigerte

Gesetzgebung und Verwaltung ausgeübt, der konstitutionelle Staat durfte sich mit gutem Grunde daher als geschichtlicher und rechtlicher Nachfolger des ab soluten betrachten. Die konservative Partei stellte sich aber auf den Standpunkt, daß die konstitu tionelle Verfassung nur an die alten Landesverfassungen, wie ste in den einzelnen Ländern -Öster reichs bis zum Einsetzen des Absolutismus bestanden hatten und von diesem verdrängt worden waren, anzuknüpfen sei und unter dieser Voraussetzung konnte

man eine weit größere Selb ständigkeit der Länder verlangen. So war die konservative Partei Tirols gegenüber dem Gesamt staat durchaus föderalistisch eingestellt, nicht allein aus Liebe zum Föderalismus, sondern weil ste bei einer solchen Verfassung auf die inneren Verhältnisse Tirols einen weit größeren Einfluß nehmen konnte als unter einer zentralistischen. Die Tiroler Konservativen haben auch zur Durch setzung dieser Absicht Verbindungen mit gleichen Bestrebungen in anderen Ländern und Nationen

Ästerreichs gesucht und unterhalten, so auch mit den Tschechen. Seit dem Ministerium Taaffe (1880) begann aber die konservative Partei Tirols ihre starre Ablehnung gegenüber der noch im mer in Geltung gebliebenen Verfassung von 1861 bzw. 1867 aufzugeben. Seit etwa i8go er wuchs ihr unter ihren bisherigen und auch weiterhin kirchlich ergebenen Anhängern Ablehnung und Gegnerschaft, weil ste den sozialen und demokratischen, zum Teil auch den nationalen Forde-

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Libri
Anno:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Pagina 407 di 544
Descrizione fisica: XV, 488 S. : Ill.
Segnatura: III 5.595/1 ; III 7.266/1
ID interno: 82786
rungen des Zeitgeistes zu wenig Rechnung trage und sie wurde schließlich von dieser Richtung, die sich an die österreichische chri st li ch-soziale Reichspartei angeschlossen hatte, aus ihrer Mehrheitsstellung im Landtage völlig verdrängt, entscheidend waren hiefür die Reichsrats- und Landtagswahlen von 1907. Auch die li b e r a l e Partei, die seit 1848 bzw. 1861 in Tirol in parlamentarische Erscheinung trat, knüpft in ihren ^Wurzeln an die vorerwähnte Epoche des Iosefmismus, nur eben

zu verteidigen, was ihr dank des Rückhaltes an der Vertretung und Regierung des Gesamtstaates praktisch auch bis zu einem ge wissen Grade gelungen ist. Wenn daher die liberale Partei Tirols politisch im zentralistischen Sinne gewirkt hat, so wäre doch andererseits leicht darzutun, daß auch unter ihren Anhängern eine sehr bewußte Wertschätzung der heimatlichen Besonderheiten Tirols lebendig gewesen ist. In folge einer Bewegung, die. von ganz ähnlichen allgemeinen Gesichtspunkten ausgegangen ist wie die innere

Umwandlung in den kirchlich bestimmten Parteien, ist auch die liberale Partei in Tirol seit etwa 1900 von einer jüngeren, mehr nationalen Richtung abgelöst worden, die nur die allgemein sreiheitlichen Anschauungen der ersteren übernommen hat, im übrigen die politische und wirtschaftliche Sicherung des deutschen Volkstums in Österreich und Tirol als ihr oberstes Ziel erklärte. Mut der Verbreiterung des Wahlrechtes seit i3gö und 1907 für den österreichischen Reichsrat kam dann in den Städten Tirols

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