leute im Zillertal, die eben von allen seinen Grundherrschaften der Brennerstraße am nächsten wohnten, beauftragt habe, gegen ihre eigenen Erzeugnisse, besonders in der Vieh- und Milchwirtschaft, den so geschätzten Bozner Wein selbst einzu handeln und als Zins dann abzuführen 190 . Über diese Frage war man sich bereits im 18. Jahrhundert, als jene Weinzinse schon lange in Geld umgewandelt waren, im Zweifel, man neigte aber damals zur Ansicht, daß jener Wein in der Haupt sache nicht im Zillertal
gebaut, sondern vom Etschlande durch die Zinsbauern her beigeführt worden ist 19 \ In diesem Sinne spricht auch der Umstand, daß in dem ältesten Urbar über die Zillertaler und Waidringer Güter des Erzstiftes Salzburg (aus dem 14. Jahrhundert) an mehreren Stellen, und zwar zusammenfassend, aus drücklich gesagt wird, daß sie „Bozner Wein“ zu zinsen haben. Damit kann wohl nur Wein gemeint gewesen sein, der in der Bozner Gegend und nicht im Zillertal oder in Waidring gewachsen war 192
. Diese Weinlieferung im Zillertal beruhte also auf demselben System, wie etwa von den Hausstellen im Markte Saalfelden dem Erzstifte je ein bis vier Saum Raber, d. i. steirischer Wein, zu zin sen war, oder von Gütern im Lungau und Ennstal Grazer Wein l83 . Güter des Stiftes Tegernsee, die in der Gegend von Innsbruck, zu Aldrans, Sistrans und Rinn gelegen waren, leisteten jenem im 13. Jahrhundert Weinzinse in Bozner oder Maiser Maß, ebenso Güter der Stifter Diessen in Sistrans, Patsch, Igls, Ellbogen und Schönberg