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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1928
Tirol unterm Beil
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Pagina 206 di 266
Autore: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: 244 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Segnatura: II 64.035
ID interno: 162545
Wenn eines Tages das italienische Volk für die Gewaltherrschaft des Faschismus büßen muß, so werden auch die Dichter und Den- ker dieses Landes „mea culpa' zu sagen haben. Die italienischen Schulen waren Stätten der Verbildung. Ihre Hauptaufgabe bestand scheinbar darin, unseren Kindern eine wahn- witzig übersteigerte Vorstellung von Italien und italienischem Wesen beizubringen. Mussolinis eigenes Blatt, der „Popolo d'Italia' gab als Richtlinie folgende „Unbestreitbare Leitsätze' zum besten

: 1. Italien ist das Land, das verdient, das größte und stärkste der Welt zu sein. 2. Italien wird das größte und stärkste Land der Welt werden. Z. Die italienischen Gesetze sind die vollkommensten der Welt. 4. Die Staatsmänner Italiens sind die besten, deshalb ist man ihnen Achtung und Gehorsam schuldig. Man kann den Aberwitz solcher Thesen nicht besser brandmarken, als dies Lombardo-Radice (allerdings gegen das deutsche Volk ge- richtet) getan hat: „Aufgeblasener Nationalstolz, Selbstüber- Hebung, dumme

Verachtung jeder anderen freien nationalen Größe sind in einer Nation das sicherste Zeichen des Niederganges und der Unfähigkeit zum Erziehen.' Die Lehrer und Lehrerinnen, welche Italien nach Südtirol schickte, bestätigten die Wahrheit dieses Urteils. Es schien manchmal, als habe das italienische Volk seinen Abschaum nach Südtirol herauf- gespieen, um unsere Jugend ja gewiß geistig und sittlich zu verderben. Mancher von ihnen hatte überhaupt keine Lehrerausbildung m halten, sondern kam aus irgend

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1928
Tirol unterm Beil
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Pagina 31 di 266
Autore: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: 244 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Segnatura: II 64.035
ID interno: 162545
Und bei einer Versammlung in der Hofkirche rief Bruder Will- ram, der Barde, aus der Menge, die sich ergriffenen Herzens um das Grab Andreas Hofers staute: „Glaubt Italien diesen Geist des Helden jemals Sannen zu können? Trotz seiner weltbekannten Gentilezza wird es dies nie und nimmer zustande bringen. Aus den Heldengrüften unserer Ahnen steigt dieser Geist und zieht durch das Land und irrt und geistert durch alle Täler Tirols, das Herz des Bürgers und Bauern ebenso wie die Seele

, das selbst vor dem Schafott von Versailles stand, gab uns neuen Mut. Unser Schrei gegen die drohende Verfechtung war nicht mehr zu überhören. Den Diplomaten der Entente war nicht recht wohl. In ihren eigenen Ländern regte sich schon Widerspruch. Der alte Lord Bryce, aus der Kriegszeit bekannt durch seine scharfe Deutschfeindlichkeit, bezeichnete die Absicht, das deutsche Südtirol Italien auszuliefern, als eine beschämende Ungerechtigkeit und protestierte öffentlich da- gegen. Mit mehreren angesehenen englischen Gelehrten

veröffentlichte er einen Aufruf, worin es hieß: „Als warme Freunde Italiens von jeher, möchten wir unsere ernste Hoffnung ausdrücken, daß bei nochmaliger Erwägung der Bedingungen des mit Hster-- reich zu schließenden Vertrages die Verbündeten jene Bestimmungen zurück-- Liehen oder abändern werden, durch welche Italien ein größerer Teil Mitteln kirols, zwischen Bozen und Brennerpaß eingeschlossen, das Vinschgau, das westliche Pustertal abgetreten werden, Bezirke, die von jeher nach Rasse und Sprache

von deutscher Bevölkerung bewohnt und niemals unter italienischer Herrschaft gewesen sind.' Auch Neutrale nahmen für uns Stellung, ja sogar in Italien stand ein unverdächtiger Jeuge für die Tiroler Sache auf, Leonida

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1928
Tirol unterm Beil
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Pagina 39 di 266
Autore: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: 244 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Segnatura: II 64.035
ID interno: 162545
des Friedensvertrages über die Gerechtigkeit der Brennergrenze hinzuweisen, aber vielleicht ist es nicht zwecklos, daß ich hier nur eine geschichtliche Tatsache feststelle, nämlich die, daß im Verlauft des letzten Krieges die ganze österreichisch-ungarische Wehrmacht dreimal versucht hat, die südwestliche Barriere zu durchstoßen und Italien so zu bedrohen, wie es die Entente in der Mantelnote darstellt. Es ist jedesmal mißlungen. Würden die Grenzen Tirols so gezogen, wie es Vernunft und Recht gebieten

, so würde Italien für die Verteidigung zu seiner letzten Barriere noch vier weitere unüberwindliche Zonen bekommen. Auch von diesem Gesichts-- punkte ist also alles widerlegt, was im Begleitschreiben zum Friedensvertrage enthalten ist. Der Tiroler Landesrat hat nun seinen Standpunkt zu diesem Friedensver- trage vor einigen Tagen in folgenden Worten niedergelegt: Entscheidend erscheint der Vertretung des Landes Tirol, daß kein Rechtsfriede, sondern ein Gewaltfriede vorliegt, auferlegt unter Bedingungen

, welche einen Mann beseelen, der in den Reihen der Tiroler Jäger gegen Italien gekämpft und sein Blut vergossen hak und nunmehr mit seinen Brüdern in die Knechtschaft wandert.

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1928
Tirol unterm Beil
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Pagina 260 di 266
Autore: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: 244 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Segnatura: II 64.035
ID interno: 162545
lichtes tröstend und Hoffnungserweckend bis zu den Gefangenen vor. Ihr Sein soll abgeschieden von der Welt, getrennt von der Sonnenwärme des nationalen Geisteslebens absterben und kein Laut ihres Jammers soll aus der Nacht des Kerkers ins Freie gelangen. Und weil die Welt es nun doch erfährt, was hinter den Festungs- mauern vor sich geht, so fordert Italien von den Gefangenen auch noch Wohlverhaltungszeugnisse, erpreßt und fälscht Kundgebungen vollster Zufriedenheit aus dem Lande des Schreckens

der Geschichte. Es ist nicht denkbar, daß Italien dem Volke von Tirol aus sich heraus eine Sühne für die Verbrechen geben kann, welche es in diesem Lande begangen hat. Mögen sich die Italiener auch selbst aus dem furchtbare» Banne des Faschismus lösen, niemals werden sie imstande sein, das Übermaß des Unrechtes in Tirol auszugleichen, das weit über jeden politischen Begriff hinausgeht. Die Qual dieser Zeit der Verfolgung, die Not der Vertriebenen, die Bedrängnis der Verbliebenen, die Zertrümmerung der guten

alten Einrichtungen, die Zersetzung der Volksgemeinschaft, die Vergiftung der Jugend, den Mißbrauch des Gebetes, die Schändung der Friedhöfe, dies alles kann auch ein freies Italien nie wieder gutmachen. Nur wir Tiroler können unser Leben in mühevoller Aufbauarbeit wiederherstellen, aus dem Schutte der Ruinen ein neues Haus für das Leben der zukünftigen Geschlechter errichten. Selbst wenn wir vergessen wollten, daß die Zerreißung Tirols auf Grund der For-- derungen eines Jahrtausends rückgängig

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