Ernst III. : Roman
fetzung befohlen. Als nun keiner der Herren vom Hofe an die gefallene Krone sich wagte, trat ein Soldat, Oberst von Hengst, zum König und meldete ihm gedämpft das Vor kommnis. Der junge Herrscher zögerte, dann geschah etwas, das die Gemüter noch lange beschäftigt hat: In der Er kenntnis, die Krone der Osterburger könne doch unmöglich gleich einem Pflaumenkern am Boden liegenbleiben, auch sich bewußt, daß keiner, nun der erste Augenblick einmal ver paßt, sich berechtigt fühlen würde, zuzugreifen
, sehen wir, während die Fürsten Platz nehmen, Ernst den Dritten selbst sich bücken und die Krone an ihre Stelle zurücklegen. Und sie funkelte und hielt. Keinem Auge war solch ungewöhnlicher, ja vielleicht be deutungsvoller Vorgang verborgen geblieben. Als nun der König, zum Kirchenschiff sich zurückwendend, den Raum hinten leer sah, während er doch eben noch beim Gang zur Schloßkirche die von der Feier abgesperrte gewaltige Menge draußen erblickt, muß ihm ein jäher Einfall gekommen fein