Hat Italien ein geschichtliches Anrecht auf die Brennergrenze? : eine Entgegnung
und lehrt S. 585, § 265, daß die natürliche Grenze nicht ohneweiters gut sei. „Die Güte einer Grenze hängt ebensowohl von der Art des Landes und seinem Volke, als von seiner Lage ab.' Und in diesem Sinne ist die Grenze am Brenner schlecht, weil sie grundverschiedene Menschen züsammenkittet, zusammengehörige auseinanderreißt. Die Zentralkette der Alpen fällt bis zum Gotthard steil und rasch in die Ebene ab. Vom Gotthard an sind ihr Kalkberge vorgelagert, die Bergamasker und Trentiner Alpen, die ' weit
diese natürlichen Grenzenl Beab sichtigen sie nicht eine völlig mechanische Einschachtelung von Staaten und Völ kern, die von allem Geistigen absieht? Nicht die Natur kann die Grenze be stimmen, nur eine geschichtlich gewordene und ethnographische Grenze ist im Sinne Ratzels eine gute. Auch zur Statistik des Herrn Revelli einige Worte.' Es hat niemand geleug net, daß in Siidtirol die Italiener in der Mehrheit sind, auch wenn man von den krampfhaften, auf sehr zweifelhaften Annahmen aufgebauten Versuchen