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gemacht. Im Sommer 184z besuchte ihn L. Steub, der darüber im „Sängerkriegs berichtet; im Mai 1844 kamen Alois Meßmer und Jg. D. Zingerle, damals Theologen in Brixen, nach Bruneck und pflegten mit ihm regsamen und redsamen Umgang. Meßmer notierte: „Ein interessantes Gesicht, schwarze Locken, schwarzer Schnurrbart, dunkle Augen, groß -und immer in Be wegung^." Im Sommer besuchte ihn der jugendliche Adolf Pichler, der zuvor bei Dr. Schüler in Innsbruck die „Lieder eines Verschollenen" gesehen

hatte und Beiträge für ein jung- tirolisches Dichteralbum sammelte. Gilm ging auf diesen Ge danken freudig ein und steuerte ein Dutzend Gedichte bei, die den wertvollsten Teil der von Pichler herausgegebenen „Früh lieder aus Tirol" bildeten, darunter „Die Georgine", eine Perle deutscher Lyrik. Auf ein anderes Gedicht, „Bleib daheim", empfing Gilm eine ironische Antwort in Versen, wegen der er A. Meßmer in Verdacht zog, der mit ihm schon vorher einige „Liederpfeile" gewechselt hatte. Er war jedoch irrig

, und das Mißtraue« wurde bei einem Glase Wein in Mühlbach leicht beseitigt^. Wegen der „Frühlieder" hielt Gilm noch im Spät sommer einen „Kongreß" mit Pichler und Streiter in Brixen ab, und hier traf er im Dezember 1844 nochmals mit Steub zusammen, um mit ihm über die Herausgabe seiner Gedichte Rücksprache zu halten. Die „Augsburger Postzeitung" merkte schon am 13. September 1844 nach heftiger Verunglimpfung Streiters und seines Gastes (Stcub) „auf den kyklopischen Mauern der Belvedereterrasse" den „Kongreß

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, Sulpiz BoisserLe, Fallmerayer, Steub, auch Gilm und Adolf Pichler. Beda Weber verbrachte daselbst meist einen Teil seiner Ferien, hatte sein eigenes Zimmer und fühlte sich wohl in diesem Bozener Tusmlum. Th. Mommsen, der Germanist I. A. Schmeller, L. Tieck, D. Fr. Strauß, Hammer-Purgstall und Grillparzers gehörten zu Streiters Brieffreunden. In Bozen selbst pflegte jedoch Streiter keine Gesellschaften zu besuchen; den heißen Sommer verbrachte er in seinem Landhause zu Klobenstein am Ritten

in wunderlich verschnörkelten Bildern den lehrhaften Satz, daß Sinnengenuß nur Ekel bringt, die geistigen Güter aber die wahre Lebensquelle l ) A. Pichler, Grillparzer und Streiter, Wiener Zeitung 1891, Nr. 34, jetzt Gef. W. W. 12, 187 fg. Prem, kiieralurgkschichle. 9

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. Riederau i. WildschSnau 77. Riederstatter, Joh. B. 69,£137. Mfen, Gottfr. v. 28. Nuth, Franz Ani. 22. Oberammergau 74. Oberperfuh 31. Oberrauch, Herkulan 43. Qhtal 16. Othegravèn, Heinr. v. 73. Passeier 16. Patsch 74. Pembaur d. A., Jos. 148, 148. Pemble (Pemple), Jos., 8. 39. Periocha 19. Petter, Anton 154. Petter, Sophie 154. Petzer, Anton 59. Pfelders 16. Pichler, Adolf 123,129, 132/134,. 144, 146, 155. Pichler, Karoline 61, 62. Pillberg 33. Plattner, Ant. 112. Pèder, Franz 95. PolenschwZrmerei 151

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a. a. £)., S. 56 und 38 (G. G. = Giovanelli-Gerstburg?). Bgl. O. Schisset v. Fleschenberg, Zeitschrift des Ferdinandeums HL 53, 185 fg. z ) O. Schisse! v. Ueschenberg in der Zeitschrift des Ferdinandeums i!l. 50,480. Schlimmer wird die Sache, wenn gar Einheimische die litera rische Unfruchtbarkeit des Landes beklagen, wenn z. B. A. Wildgruber 1838 an Pichler schreibt, mit Senn habe Tirol nun einen Dichter, während es sonst ia bezug auf Literatur das „Böotien Deutschlands" sei; A. Pichler, Zu meiner Zeit, Ges. W. W. 1, 76. Noch Gilm sagt

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, Nr. 7 fg.) in 1, und 2. Aust, von A. Pichler, Innsbruck 1862. *) Österreichisches Archiv für Geschichte, Erdbeschreibung und Staaten kunde, Kunst und Literatur 1832. Prem, Llieraimgeschlchle. 10

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und schwer, so daß A. Pichler sagen konnte, seine Verse seien mit der Bären tatze skandiert. Mit Vorliebe handhabte er das romantische Sonett, das er eigentlich erst in Tirol einbürgerte; Gilm wurde hier fein fruchtbarer Nachfolger"). Im Gefühle ist Senn durchaus echt und wahr, in der Erfindung selbständig und kräftig, obwohl ihm die Gestaltungsgabe für größere Vorwürfe mangelte. In seiner unverfälschten Verbitterung haßte er alle Spielerei mit Weltschmerz und falscher Empfindsamkeit, daher sei

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~ 134 UvMLsjahr 186 entrollte. St reiter war ein sehr gewandter und scharfer Schriftsteller und schneidiger Politikers. Als solcher trat er besonders im Tiroler Landtag als Führer der Liberalen hervor. A. Pichler schrieb aus Innsbruck am 11. De zember 1866 an Stcub: „Streiter sitzt im Landtag und hält sich tapfer." Die Bozner hatten ihn 1861 auch zum Bürger meister gewählt und ihn noch ein zweitesmal mit dieser Würde und Bürde betraut. Er tat viel für seine rebengeschmückte Heimat und brachte

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den Legendendramen die Ritterschauspiele, die das Jnntal abwärts bis zum bayerischen Kiefersfelden die Bretter zu beherrschen begannen. Hier wirkte an der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert der Kohlenbrenner I 0 sep h S ch m al z (Schmälz, Schmelz?) aus Brixlegg, den Steub einen „Shakespeare des Jnntals" nannte*). Er schrieb das oft gegebene Stück „Almansor und Elvira" und ist vielleicht mit dem von A. Pichler genannten Dichter des Bruggener Le gendendramas „Heinrich und Eva" identisch ^). Unter seinen Dramen

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in der Pestzeit, die J ) Im höchsten Alter wollte er noch einen zweiten Band der „Grewel" schreiben; A. Pichler a. a. S. 62. Porträte Guarinouis finden flch in den „Greweln", in seiner Chylosophta (1648) und auf dem Altarbild von W. Schöpfer in der Franzisca Romana-Kapelle zu St. Karl bei Dolders.

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kinderlos. Seine Vor lesungen an der Universität eröffnete er am 13. November 1804 mit einem Dortrage über Paracelsus; im folgenden Jahre war er Dekan der Fakultät. Als akademischer Lehrer war er eifrig und gewissenhaft. Sonderbares wußte von ihm Hormayr zu berichten, der aus seiner Brunner Internierung am 25. Jän ner 1816 an Karoline Pichler schrieb^: „Er ist mein Landsmann, für bieder ausgefchrien, weil er herzlich grob ist, voll roher Talente und von sehr beschränkter Bildung... Cr sitzt

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angehörten und dann auch in die Zeitungs fehde anfangs der Bierzigerjahre eingriffen: Joseph und Guido Görres, Phillips, der Publizist Jarcke und der konfuse Pro fessor Strodl. Dazu kam noch die vtnstgauische Einsamkeit, die für ihn gefährlich war. Bedas Briefe an Streiter reden eine deutliche Sprache aus dieser Zeit der Gärung, worin viel von „stiftischem Verdruß" und von Verdauungsbeschwerden be richtet wird, die er sich durch andauernde Arbeit zugezogen hatte. Wenn Albert Jäger einmal zu Pichler

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123 und A. Pichler urteilte^: „Webers Muse ist krank im innersten Mark; weil sie sich nicht frei aufschwingen konnte, verkroch sie sich in die dunkeln Gänge der Mystik und sagte verstockt der schlichten Einfalt ab, indem sie narkotisiert im Opiumrausch schwelgte" und gegen alle Gesetze der Logik mit dem Verstände durchging. Von 1841 an setzte indessen Beda in Meran seine Arbeiten fort. Seine bedeutendste Leistung aus dieser Zeit bildet die Ausgabe der Gedichte Oswalds von Wolkenstein (Innsbruck

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an Pichler vom 29. Mai 1845 die Schuld am Eingehen der „Alpenblumen" bei. Für dièse schrieb Schuler — der manchmal mit „Ioh. I " zeichnet — drei Rovellen „Der Aebeswahnstnn", eine romantische Wertherei in Briefform, „Die Teufelsburg" und „Jakob SLainer", die sein motiviert, aber in der Form für heutige Begriffe und den modernen Geschmack zu umstLvdlich und alkvâterisch erscheinen. Die seinerzeit vielgerühmte Künstlernovelle „Jakob Stainer" be- arbeitete LH. Rabenalt als Schauspiel, das am 23. August 1830

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das orientalische Schauspiel „Alidarci und Selindae khönigclicher Lustgarten volkhummener Zu friedenheit, mit teiischen Reimen bepflanzet von Franz Adamen Grafen von Brandis" selbständigen Wert. In 8 Handlungen, mit Vor- und Nachspiel, stellt es den schweren Streit zwischen den Königen von Caramania und von Syria und den mit Hilfe der Men Götter erzielten Ausgleich desselben durch die glück liche Ehe ihrer Kinder Alidarcus und Selinda breit und in gereimten Alexandrinern dar. Adolf Pichler hat zuerst

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nach, wie sich A. Pichler ausdrüE). Zur Probe diene die erste Strophe: „Schändlicher, frecher Witzling! Dir irrender Flattergeist, Schwärmer! — Dir, der Gelehrten, der Priester, der Mönche Schmach und Schande! Dir — tönt die Harfe, Du bist mein Lied!" Güntherod gab sich in allem als Freigeist und Spötter. Auf einer Reise nach Wien, wo ihn Abt Rautenstrauch aus- I. Probst, Geschichte der Universität in Innsbruck, S. 220 fg. L. Rapp, Freimaurer in Tirol, historische Skizze, Innsbruck 1867, S. 104. *) Der Sammler

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haben denn auch den Anregungen willig Folge geleistet. Durch Vermittlung der Karoline Pichler kamen fünf Distichen Hormayrs in den Wiener Musenalmanach für 1805, Wolken-- steins idyllische Gedichte aber blieben m. W. ungedruckt. Auf der Rückreise aus dem Süden weilte Ende 1799 Matthisson noch mehrere Wochen in Innsbruck und kam auch im Frühling i8oZ hierher, als sich Hormayr bereits in Wien aufhielt. Seine außerordentlichen Fähigkeiten und seine geschichtlichen Arbeiten trugen ihm die Ehrenmitgliedschaft der bayerischen

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146 von seines allen Freunden Fischer Statthalter i» Oberösterreich, FenchLerÄeöev Staatssekretär und Doblhoff Minister wurde. Gegen Ende seines Lebens verstummte der Poet und Rufer im Streit; er hatte keine Tränen mehr und ergab sich in der Verzweiflung Wer sein unverdientes Geschick der sorgenstillen den Rumflafche — ein Opfer des Vormärz. Ab und zu ließ sich der knurrige Nanu herbei, den um ihn in einem Kaffee hause versammelten jungen Leuten: Gilm, A. Pichler, I. v. Schnell etwas zum besten

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, die sich durch zwei Jahre hinzog, wurden die Tiroler Literalen aus ihrer bisherigen BeschaulichkeiL ins öffentliche Leben gezerrt und zur Stellungnahme in den Tages- fragen gedrängt. Don nun an schieden sich die Geister scharf voneinander und A. Pichler setzt hier den Markstein für das / Aufkommen des Liberalismus in Tirol. Die ganze unerquick liche Geschichte behandelte L. Steub im „Sängerkrieg in Tirol" (Stuttgart, A. Bouz, 1882) und schob im Sinne Streiters alle Schuld au dem Bruche Beda Weber zu. Dagegen

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IZ2 Adolf Pichler und viele seiner Zeitgenoffen; denn gerade aus dew Streben nach Aufrichtung eines einigen Deuischen Reiches konnten sie tief mit unterdrückten Nationen Mitempfinden, die sich von der Fremdherrschaft freimachen wollten: erst die GriecheK, dann die Polen. Sogar sozial empfundene Arme- leutepoesie begegnet uns in jener Zeit bei Gilm („Arm und reich"). Die Hauptsache ist ihm aber sein Lebensglück an der Seite eines geliebten Weibes, um das er alles opfern wolle (Gremz- Reclam

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- fprechungen vor dieser Zeit. Anstatt erträumter Freiheit hatte mau sich MM eine neue Knechtschaft mit Blut erkauft. Der Widerstand gegen dieses System und seine wohlbekannten Stützen wurde allmählich stärker und ging auch für Tirol ganz eigentlich von dem Sitze der Reaktion, von Wien aus. Da *) Allg. d. Biogr. 14, 513 fg. *) A. Dreyer, Ludwig Steub, Oberbayer. Archiv 60, 1. Heft (1915). I. E. Wackernell, L. Steub, Ad. Pichler und der Tiroler Sängerkrieg (Sonderdruck aus den Forsch, u. Mitteilungen

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