¬Das¬ staatliche Selbstbestimmungsrecht in der Geschichte Tirols : Vortrag, gehalten auf der Bundestagung des Andreas-Hoferbundes für Tirol am 21. Mai 1921
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Autore:
Stolz, Otto / von Otto Stolz
Luogo:
Innsbruck
Editore:
Verl. des Andreas-Hoferbundes für Tirol
Descrizione fisica:
16 S.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Aus: Innsbrucker Nachrichten ; Jubiläumsnr. 1854. - In Fraktur
Soggetto:
g.Tirol ; s.Selbstbestimmung
Segnatura:
II 64.466
ID interno:
218111
demselben auch gegen die Fürsten den inneren Frieden zu erzwingen. Und ihr Vorhaben gelang auch, Herzog Ernst mußte das Land räumen. Einen harten Widerstand setzte dann die Tiroler Land schaft dreißig Jahre später dem Plane des Kaiser? Fried rich III. entgegen, der den noch unmündigen Herzog Sig mund von Tirol zum dauernden Verzicht auf die selbstän dige Regierung bewegen und das Land mit dem übrigen Besitz des Hauses Habsburg unmittelbar vereinigen wollte. Die Landschaft wollte aber einen eigenen 'Landesfürsten für Tirol
Berichte erzählen von der ungeheuren Erregung im Lande, als die Kunde sich verbreitete, der Kaiser wolle die Tiroler mit Gewalt zur Raison bringen. Im geschworenen Rate, dem Vollzugsausschüsse des Land, tages, wurden die harten Worte bekannt und protokolliert, die der Kaiser gegen die Tiroler damals ausgestoßen hatte: «Wie er noch denen von der Etsch Strick an die Hälse legen wollt, daß sie für ihn niederknien müssen.' Aber diese Drohungen erreichten nur das Gegenteil ihrer Absicht. „Da sei Gott
vor, daß er uns erobere', war der allgemeine Ruf, mit dem sich der Landsturm erhob und in Wien sprach man von nichts anderem, als daß die Tiroler vom Schweizergeist angesteckt seien. Der Kaiser mußte schließlich gegenüber der einmütigen Haltung des Landes seine Absichten aufgeben. Unter der Regierung Kaiser Maximilian I. war die Macht der Stände nur noch im Wachsen. In dem wichtigsten Dcrfassungsgesetze, das damals zustande kam, dem Land- libell vom Jahre 1511, setzten sie sogar die Bestimmung d-rch