Lieder eines Tirolers in Amerika. Im Anhang: Kraut und Ruab'n von an Tiroler Buab'n
, Und starr' in die schweigende Nacht hinein. Durch's off'ne Fenster der Zugwind streicht, Und küßt mir Stirne und Wange leicht. Am fernen Himmel, in strahlender Pracht, Da halten die ewigen Sterne Wacht. Die Lokomotive schnaubt und stöhnt, Und grell ihr Pfiff die Nacht durchtönt. Wir fliegen dahin in rasender Eil', Wie ein dem Bogen entsandter Pfeil. Ich kann nicht schlafen, obwohl so müd', Weil stets der Gedanke mein Herz durchzieht: „Wie geht es daheim meiner Liebsten traut, Die selig verschwiegen
ich nenne Braut? Die liebend ich drücke ans Herze mein, Die bald wird für immer mein eigen sein? Nun hat mich doch der Schlaf übermannt, Denn als ich den Blick durch's Fenster gewandt, Da war die Nacht gewichen dem Tag, Ein leichter Reif auf den Fluren lag. Die Sonne erglänzte am Himmelsdom Und spiegelte sich in dem breiten Strom, Der nah' am Geleise vorüberfließt, O, Mississippi, sei mir gegrüßt!