¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)
56 DaS Dekanat Schlanders. bürg, daß schon lange zwischen ihm und Gotfrid Niderhauser, dem Landkomtur und Heinrich Sengknecht, Pfarrer und Komtur zu Schlanders, der Streit wegen der bischöflichen Rechte über diese Psarre abgewaltet; Zur Vermeidung weiterer Verdrießlichkeiten for dere er nicht mehr als jährlich 20 Pf. B. als Vàsàtivum, und in einem Schaltjahre 30 Pf. B.; der jeweilige Landkomtur soll einen Pfarrer vorschlagen, der Bischof demselben die Seelsorge übertragen
, und der also Bestätigte soll aber wie jeder andere Pfarrer des Bischofs Befehle vollziehen. Wie ausrichtig der Bischof die Verständigung meinte, zeigt die sofortige Ernennung des Deutsch- Ordensbruders Kon rad Junge 0. an Stelle des 1438 ge storbenen Pfarrers Sengknecht. Durch Urkunde vom 10. Mai 1444 nehmen die Karthäuser in Schnals diesen Psarrer wegen seiner gegen sie besonderen Gunst in ihre geistliche Gemeinschaft auf.'>) Herrn Hansen Weiglm air, Komtur und Pfarrer von Schlanders, finden
wir bei einer Zinsüberlassung am Sonntag nach Kreuzerfindung 1481 erwähnt.^) Im unglücklichen Engadeiner-Kriege ließen die Feinde am 29. Juni des Jahres 1499 das Dorf Schlanders in Flammen aus gehen, wobei sehr wahrscheinlich auch die schöne Pfarrkirche samt dem Komende-Gebäude unter dem seit 1495 auftretenden Komtur (auch Pfarrer?) Walter von Stadion vom Feuer ergriffen wurdet) Von diesem großen Unglück scheint sich die Kommende lange nicht erholt zu haben, denn noch 1578 klagte der neue Kom tur Schöneich (auch Psarrer
?) in einem Schreiben an den Erz herzog Ferdinand, daß er zwar die Kommende Schlanders bereits seit einigen Monaten inne habe, allein ihm ein leeres Haus über geben und die Jahreseinkünfte schon vor seiner Ankunft (aus Not ?) eingezogen worden seiend) Unter dem Pfarrer GeorgFaber, am Beginn des 17. Jahr hunderts, begegnen wir der Einführung der „canonischen Bücher', nämlich im Jahre 1603. Vom Jahr 1750 ist eine Aufzeichnung einer neuen „Stolaordnung' noch vorhanden.^) Bei dem Streite mit der Gemeinde Kortsch (siehe
dieses) im Jahre 1756 scheint die Pfarre verweist gewesen zu sein, weil Anton Josef Markt, Deutschordens.-Novize und Pfarrkooperator zu Schlan- ders, in dieser Angelegenheit an den Landkomtur Bericht erstattet. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts brach ein mehrjähriger Streit der Gemeinde Schlanders mit dem Landkomtur Freiherrn v. Ulm aus. Die Veranlassung dazu gab „die von der Gemeinde verlangte Vergrößerung der Ortspfarrkirche', wozu auch der Deutsche Orden seine Zustimmung gab und auch 1500 fl. beizutragen