. Diesen außerordentlichen Reichtum entwickeln sie aber nur, um das nicht weniger reiche Portale würdig flankieren zu können. Überhaupt erscheint hier in jeder Beziehung schon das Bestreben, mehr durch anmutige als durch strenge und kraftige Form zu wirken. Reich sind auch die Strebepfeiler der „Salvatorskirche' in Hall. Indem, wie bereits weitläufig soeben erörtert worden ist, der Seitendruck der Gewölbe auf die Strebepfeiler übertragen wurde, ermöglichte man es, die Wand durch größere Lichtöffnungen oder Fenster
zu durchbrechen. Diese zerfallen wiederum wie iu der roma nischen Periode in zwei große Hauptgruppm, nämlich in Lang- und Rundfenster oder Fensterrosen. Von den ersteren kommt in vereinzelten Fällen eine noch sehr schmale, übermäßig schlanke Anlage vor, die nicht nur allein wie oben nach Frg.280 aus der Übergangszeit, sondern auch anderswo z. B. au der St. Antonskirche bei Pelugo im Rendenatal mit geraden Seitenflächen wiederkehrt und ohne Naseneinsatz an einem Fenster der St. Leonhardskirche zu Laatsch
vorkommt (Fig. 37k). Mit dem Wachsen der Lichtösfnungen tri't aber auch die Notwendigkeit ein, dieselben durch ein System von steinernen Pfosten zu gliedern, zwischen denen die eisernen Sprossen und zwischen diesen endlich die Verbleiung der einzelnen Glasstücke angebracht werden können. Die Vorstufen dieser Teilung und Belebung der Fenster oder des späteren „Maß werks' haben wir bereits oben >n der Übergangszeit (S. 284) kennen gelernt, vor anderem in Fig. 282; am murine von St. Peter auf Carnol
das Streben nach sehr schlanker Anlage vor. Uberschreitet die Breite ein gewisses Maß, ungefähr von 50 om, so daß ein Fenster etwas leer erscheint, wenn es keine Einteilung nnd Belebung erhalten würde, so wird es, wie bereits bemerkt, durch einen Pfosten in zwei gleiche >) Dies macht sich bei sehr ichmalen Fenstern geltend, so in St. Leonhard in Meran, in St. Bartolomäus bei dem Kloster Wilten und in doppelter Wiederholung an der Kirche zu Fleins bei Zterzing von 1397 (?)