130 Zwei Gchwestern. er auf ihr Drängen stets antwortete: „Sacker lot, da hast du wieder 'mal recht!' Am Samstage nach Suntls Heimkehr war er jedoch aus freiem Antrieb zum Wässern der Wiesen gegangen. Sunti, die, wäre sie gesund gewesen, sicher das ganze Haus aus den Kops gestellt hätte, war auf die hölzerne Plattform geklettert, die das um den niederen, weißgetünchten Ofen gezogene und zum Trocknen für kleineres Wäschzeug benutzte Gestell krönte. Dort sang und jodelte sie, was ihr just einfiel
und warf, wie auf dem Podium in den Städten, nach jeder Strophe nach rechts und links Kußhände ins Leere. Weil aber Judith, die beim Fenster bügelte, schließlich bat, jetzt, wo der Kohlendampf des Bügeleisens ihr ohne hin den Kopf benehme, doch dem Lärmen ein mal ein Ende zu machen, setzte sie sich schließ lich droben verdrossen nieder. „Von dir bekam' 'ne Sängerin wenig zu lösen,' meinte sie spöttisch und schlug dann, eine Melodie pfeifend, im Takte mit den Absätzen der Schuhe gegens Ofengestell.