Österreichische Reichsgeschichte : Geschichte der Staatsbildung und des öffentlichen Rechts
mundschaft führte, wurde zunächst nur in Österreich als Herrscher aner kannt, in Ungarn und Böhmen aber erst 1452 ; als Kaiser Friedrich ge zwungen worden war, ihn aus der Vormundschaft zu entlassen. Aber auch er fand am 23. November 1457 ein frühes Ende, worauf die Ungarn den Matthias Hunyady (Corvinus), die Böhmen Georg von Podiebrad zum Könige wählten, sodass die Verbindung dieser Reiche mit Österreich sich wieder löste. Österreich selbst musste nach dem Erlöschen der albertmischen Linie
mit Ladislaus dem Kachgeborenen an die leopoldinische Linie fallen. Aber unter den Gliedern derselben entstand Streit darüber, ob, wie K. Friedrich III. meinte, der Älteste allein ein Recht darauf hätte, oder ob, wie dessen Bruder Albrecht V L und Sigismund von Tirol behaupteten, alle gleiche Ansprüche hätten. Nach den früheren Familien verträgen und dem 'Verlauf der Geschichte seit 1379 war unzweifelhaft letzteres die richtige Auffassung. Albrecht VI. setzte denn auch durch, dass
ihm das L a n d o b d e r E n n s überlassen wurde, während Friedrich nur Nie der Österreich erhielt. Sigismund hatte auf seine Ansprüche zu Gunsten Albrechts verzichtet, der ihm dafür die westlichen Vorlande zurückgab, welche Friedrich als Vormund Sigmunds 1446 seinem Bruder überlassen hatte. Bald verlor der Kaiser auch das Land unter der Enns, da die mit seiner Herrschaft unzufriedenen Adeligen und endlich auch die Wiener sieh gegen ihn erhoben und sein ehrgeiziger Bruder sich mit ihnen ver band. Im Frieden von Korneuburg (2. December
und schwacher Fürst, der mit den Tiroler Ständen vollständig zerfallen war, ließ sich bewegen, im März 1490 gegen eine jährliche Rente von 52.000 Gulden der Regierung Tirols und der 'Vorlande zu Gunsten seines Vetters Maximilian, des Sohnes des Kaisers, zu entsagen. Als am 19. August 1493 K. Friedrich III. starb, wurden (zum ersten male wieder seit 1395) alle österreichischen Länder in den-Händen seines einzigen Sohnes Maximilian vereinigt. Da dieser durch seine Vermählung mit Maria von Burgund, der Tochter