Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
, weswegen diese Quadern an dem Schlosse lediglich als gewöhnliches Bausteinmateriale ver wendet wurden und da und dort vereinzelt eingemauert erscheinen. Dies beweist aber auch, dass man die von den Römern der Buckel quader gegebene Bestimmung und deren eigentlichen Wert in dieser Zeit nicht mehr gekannt hat und rechtfertigt die Annahme, dass diese Quader das verlässlichste Merkmal römischen Bauwerks ist. Wie sehr man sich aber täuschen kann, wenn man ein Bau werk ohne das Merkmal der Buckelquadern
als römisch bezeichnet, beweist die steinerne Brücke auf der Töll bei Meran. Dieses Bau werk wird allenthalben als römisch bezeichnet, ist es aber nicht. Die alte bis 1517 an dieser Stelle gestandene Brücke wurde nämlich, wie urkundlich nachgewiesen werden kann, im genannten Jahre durch ein Hochwasser vollständig zerstört. In dem Auftrage der Regierung von Innsbruck vom 26. Jänner und 26. April 1518 an den Kellner Vinzenz Santner von Tirol und Ulrich Usenwanger, Zöllner an der Töll, wird der Neubau
dieser Tollbrücke, welche durch den „Wasser guß ganz hingerissen worden', angeordnet, und zwar soll die neue Brücke „widerumb gewelbt' werden. Die jetzige gewölbte Steinbrücke ist somit urkundlich kein römisches Werk, sondern ein Werk des Jahres 1518. Tie Kuratiekirche in Laudeck. (1867) Diese Kirche gehört bekanntlich zu den schönsten kirchlichen Baudenkmalen, welche unser Vaterland besitzt. Über die Zeit, in welcher dieses herrliche Gotteshaus entstand, sagt Staffler in seinem in Volks- und Schützenzeitung