Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
aus einem Be richte des Hosbaumeisters Luchese hervor, nach welchem im Saale zu Ambras nicht einheimische, sondern fremde Maler sich bethätigten. Zudem liegt von Konrad Leitgeb eine Quittung vor, welche hin länglich beweist, dass er an den Fürstenbildern nicht gearbeitet hat. Seine Arbeiten beschränken sich nämlich auf Vergoldungen im Saale. In der Quittung, die er auf den Empfang von 76 fl. ausstellte (ver langt hatte er ursprünglich 84 sl.), erwähnt er ausdrücklich der Arbeit, die er im Saale vollbrachte
. Er sagt: „Aus Befelch ^des Hofpfennigmeisters^I Erhart Reutters zc. habe ich Conrad Leitgeb, Maler, in dem neuen großen Saal die Ramm um die Fenster, auch die zwo Thorennth, das lang Gesims umedum (ringsum) mit guetem feingold, so man mir darzue hat göben, mat verguldt piß an 3 Namen, do man jetzt aufbricht, und ist mein wolverdienter Lon selb dritt davon on (ohne) das gold von ferden (d. h. vom vorigen Jahre) und huir (Heuer) 84 sl. Und wie weit man setz aufbrachen hat, will ich auch darzue ausmachen
und vergulden.' In Ambras findet sich noch gegenwärtig ein Krug, welcher von Konrad Leitgeb bemalt wurde und der seiner merkwürdigen Form und der darauf angebrachten, die Zeit des derbsten Humors charak- terisirenden Malerei wegen noch seht viel Interesse erregt. Leitgeb war kein bedeutender Maler, aber ein vielseitig brauch barer Mann. Bei den im Juni 1584 veranstalteten Feierlichkeiten aus Anlass der fürstlichen Kindstaufe wurde über Auftrag des Erz herzogs unter Weyerburg „ein hülzen Schlüssel