Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
kirchen falle. (Bericht Stadions vom 3. Juli an Leopold über dessen Auftrag vom 19. Juni). Der Maler von Bologna, Guido Reni dagegen nahm, seinem Charakter entsprechend, die Sache nicht so ernstlich. Am Feste Bonaventura (14. Juli) war in der Kapuzinerkirche bereits der erste Gottesdienst abgehalten worden, doch fehlten die Altäre, von welchen am 4. September erst einer nahezu fertig war. Dagegen waren von Seite der Bildhauer die von ihnen verfertigten Bildnisse und der Tabernakels bereits
Geschäften verwendete: er habe bei feinem Aufenthalte in Italien mit einem Maler, genannt Guido Reni aus Bologna, verhandelt, dass er ihm für den Hauptaltar der Kapuzinerkirche in Breisach, der vornehmsten Stadt des Breisgaues, ein Bild male. Da der Maler vom Papste nach Rom berufen worden sei, fürchte er, es möchte die Arbeit unvollendet liegen ge blieben sein. In Kürze müsse er zur Einweihung der Kirche in jene Gegend reifen, und es wäre ihm höchst unangenehm, wenn diese Feierlichkeit durch das Fehlen
des Bildes so sehr beeinträchtigt würde. Savelli möge daher mit dem Papste sprechen, damit er dem Maler die nöthige Zeit lasse, die angefangene Arbeit zu vollenden, den Maler aber aus jede Weise drängen, allen Fleiß darauf zu ver- ') Als Vorfertiger des Tabernakels wird „der Bildhauer in Freiburg' bezeichnet und dürfte dies entweder Valentin Abt oder Johann Ruef sein, welch' letzterer 1628 von Erzherzog Leopold den Auftrag erhielt, für die öster reichische Kapelle im Dome zu Unser lieben Frau einen Altar