Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
Nock zierenden Lilien den „allerchristlichsten König' kennzeichnet. Auch Arm- und Beinschienen und insbesonders das Schwert sind in glän zender Weise ausgestattet. Lösfler hatte sich, um in der Arbeit des ihm übertragenen Bildergusses nicht ausgehalten zu werden, wie wir sahen, schon früher, nämlich am 28. August 1548, an Ritter Wilhelm Schurs mit der Bitte gewendet, derselbe möge sich bei König Ferdinand dafür ver wenden, dass die nächstfolgende Arbeit bestimmt werde, run den Bild schnitzer
, wenn derselbe mit dem Bilde Chlodwigs fertig geworden, weiter beschäftigen zu können und ihn nicht zu verlieren. Es sei ihm daher nothwendig zu wissen, welche Bilder der König zunächst herstellen und „aus was Manier, küriß oder sonst' er sie gießen lassen wolle. Die Bitte Löfflers wurde König Ferdinand unterbreitet und dieser antwortete am 3. October 1543, wenn das Bild seiner Mutter, Königin Johanna von Spanien, noch nicht geschnitzt und gegossen sei, so solle Lösfler zuerst dieses Bild gießen und ausbereiten
; sonst solle zunächst das Bild „Carolus' nach der mitfolgenden Zeichnung gegossen werden. Die Regierung Zu Innsbruck schrieb nun demselben, das Bild der Königin Johanna sei bereits gegossen und stehe setzt bei den anderen Bildern zu Mühlau '). Sie habe daher Lösfler den Auftrag gegeben, Karl den Großen zu schnitzen und zu gießen. Das Bild Karls des Großen wurde von Gregor Löffler in der ^.hat, wenn auch erst nach längerer Zeit in Arbeit genommen. Er hatte, wie aus einem Berichte der Regierung zu Innsbruck
hergeholt sei, und meinte, im Hinblicke ans die großen Kosten, welche der Guss dieser Bilder verlange, sollte der König diesen vor der Hand einstellen und dafür die Bildnisse Kaisers ') In demselben Berichte vom 17. October (Jahrbuch, a. a. O. Reg. Nr. 6757) bemerkt die Regierung, Johannas Bild sei schon vorhin „ganz zierlich' gegossen worden, jedoch nicht durch Lösfler.*