mit seinen kurzen, nebligen Tagen traurig vorüber. Die Weih nachtszeit war sein einziger Lichtpunkt, denn wir freuten uns an der Freude unseres Kindes. Als die ersten „linden Lüfte' spielten, stand eines Tages ein schmucker, junger Mann in militärischer Haltung in meinem Salon, der sich als tenente coà dài präsentierte: Vittorinas Bräutigam. Gr war selbst gekommen, um sich bei mir zu bedanken, daß ich seiner Brant das Leben gerettet, ihm aber das Lebensglück wiedergegeben habe „Und ist Ihre Brant ganz gesund
?' „Ganz ' . . Dabei kam ein reizender bausbackiger Backsisch lachend hinter der Portière Hervor nnd hing sich au den Arm ihres — Gemahls. Die „Schlangen'-Haare waren verschwunden; sie hatten sich in eine moderne Frisur zwängen lassen, „Hochzeitsreise!?' rief ich nnd meine in den Salon eilende Frau unisono freudig überrascht. „Ja', sagte Calmi lachend und weidete sich an meinem Erstaunen, den langen schwarzen Schnurrbart behaglich dreheud. Danu zog er mich in eine Ecke, nahm ans der Tasche
, um sich an den Rhein und später über den „historischeu' Gotthard nach Italien Zu begeben. Die saftigen Pfingsttage gläuzleu auf den Wiesen und iu den Gärteu, als wir Abschied nahmen und versprachen, baldmöglichst unseren Gegcnbcsnch abzu statten. Zu solcher Zeit sah es ganz anders in unserer Wohnnng ans. Die war immer leer, iiieniaiid bemühte sich um das Sophacckehen. Sobald ich loskam, klebte ich emei, Zettel mit dem Worte: „Verreist!' ans meine Thiire nnd wenn das auch nur Zum Zwecke war, um abends ruhig