Speckbacher : Tiroler Volksschauspiel in 4 Acten und einem Vorspiel.- (Tiroler Volksschauspiele ; 1)
Alter Bauer: Herr, mir san koane Rebelln! mir Bauern mir habn insernKoaser g'schwuru und nit Entern, drum moan i Lefebvre (wüthend)- Was, widersprechen auch noch — da! (will ihn schlagen; junger Bauer tritt vor und stößt ihn: den Arm zurück.) Junger Bauer: Oho, Herr Marschall, mein Vätern thuast nöt schlogn! Lefebvre fin äußerster Wuth): Zu Hilfe, tätlicher Insult, ergreift ihn! (Soldaten ergreifen den Bauern, dieser wehrt sich, wird aber gebunden; auch die andern Bauern
Bauern in den Hof, 4 drängen die übrigen Zur Thüre hinaus, während die zwei letzten den alten Bauern zum Fenster schleppen.) Alter Bauer: Du mein Herrgott — o mein Herrgott, daschossn soll er wern, mit verbundneu Augn daschossn wia a Straßenräuber — und warum? weil er sein altn Vater gschützt hat gegn den Bluatmenschen! Na, i kau nit fassn! Aber Du wart. Du Tyrann! Du wirst no büaßn, Du wirst — — (man hört dumpfen Trommelwirbl) Jessas Maria, doscht bringens 'u (schaut gegen oben). Herrgott
! Wie Du oben ghängt bist am Kreuz, da hast gsagt: Herr vergib ihnen, denn sie wissen nit was sie thnan — mei' liaber Gott — i will ihna a vergebn — ja verzeihn will i' 's ihnen, was sie mir authuan wenn Du 's a kannst ! (In diesem Augenblick hört man eine Gewehrsalve, der alte Bauer sinkt ächzend in die Knie und bedeckt das Gesicht mit beiden Händen.) (Der Borhang fällt.)
