Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
dieser als Befehlshaber des Landesaufgebotes, in der Türkennot des Jahres 1475 wurde auf dem vereinten Landtag zu Marburg ebenso wie für Steier und Krain auch für Kärnten ein Feldhauptmann bestellt, und ihm vier kärntner Adelige als „Zugegebene' beigestellt.^-s) 1485 wurde Reinprecht von Reichenburg von K. Friedrich III. zum Feldhauptmann in Steier, Kärnten nnd Krain ernannt fff); später begegnet wieder ein eigener Feldhanptmann in Kärnten.*-!-) Finanzverwaltung. Der Grundbesitz der Herzogs von Kärnten bestand
ein herzogliches Urbar in Kärnten, Krain und der Mark angelegt und in demselben namentlich der Eigenbesitz des Hauses Spanheim ver- zeichnet. Vgl. v. Jaksch in: MJSGF. XXIII, 240 s. §. 14. — 357 — Vertrage zu Judenburg von 1270 zufolge verlieh Erzbifchof Friedrich II. von Salzburg K. Ottokar II. von Böhmen als Herzog von Kärnten alle Lehen, welche die Herzoge Bernhard und Ulrich III. aus dem Haufe Spanheim innegehabt hatten, mit Ausnahme der Stadt S. Beit, der Veste und des Marktes Klagenfurt und der Beste
derselben nicht bekannt geworden.**) Derselbe Erzbifchof Friedrich II. verlieh 1277 zu Wien K. Rudolfs I. Söhnen, den Grafen Albrecht, Hartmann und Rudolf und deren männlichen Erben alle Lehen, welche nach dem Aussterben der Fürsten von Österreich, Steier, Kärnten, Krain und der Mark seiner Kirche heimgefallen waren; ausdrücklich wurden in diese Verleihung auch die von H. Ulrich zu Lehen aufgetragenen Güter (S. Veit, Klagenfurt, S. Georgen i. I.) inbegriffen, so daß ihnen der Charakter von Reichslehen nunmehr
, in welchem die Herzoge Albrecht und Otto bekennen, daß ihnen Erzbifchof Friedrich III. das Schenkenamt zu Österreich, das Marschallamt zu Steier und das Truchseffenamt zu Kärnten samt allem Zubehör verliehen ljcibe.f+t) Die Herzoge gaben diese Ämter Dienstmannengeschlechtern des Erzbifchofs zu Aftcrlehen, uud zwar das Schenkenamt denen von Turn, das Marschallamt den Kuchlern, nach deren Aussterben 1436 den Nnßdorfern, das Trnchfeffenamt denen von Weißeneck, nach deren Aussterben 1408 von den Herzogen die von Raben