Beiträge zur Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte von Tirol : Festschrift zur Feier des 25jährigen Jubiläums der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft, 24. - 28. August 1894 in Innsbruck
romanische Namen im Laufe der Jahrhunderte und im Munde der Deutschen nicht selten unterlagen, ist die er schöpfende Klarlegung der dichten romanischen Namen schichte im Lande ein sehr schweres, sprachlich und sach lich für sich zwar recht anziehendes, äusserlich aber aus verschiedenen Gründen sehr undankbares Stück Arbeit, bis zu deren Vollendung noch geraume Zeit verfliessen wird. Ich habe oben von allerlei Zufälligkeiten gesprochen; diese Erscheinungen treten überall ein, wo Namen
auf früheres deutsches Oberleite d. i. obere Leite (Abhang) u. a. m. Die deutschen Namen im deutschen und die italieni schen im italienischen Landestheile sind, wie man zu sagen pflegt, selbstredend. Aber es scheint namentlich in Nord tirol eine nicht unerhebliche Zahl von Ortsnamen zu geben, für die man etwas gewaltsam romanische oder keltische Erklärung gesucht hat, während sie wahrschein lich als sogenannte genetivische oder elliptische Ortsnamen, in denen nachfolgendes -haus, -heim, -hof u. s. w. abge
fallen ist, auf alten deutschen Personen-Namen beruhen, wie Wittens, Dorf unterhalb Hall, auf Watto, Wato, Fritzens, älter Frucens, Frutyens, Dorf ebendortselbst, auf Fru^o—Frudi^o, Göthens nächst Innsbruck, auf Ge%o, Igels nächst Innsbruck auf Igüo u. s. w. Die bezüg lichen Forschungen näher durchzuführen wäre eigentlich