¬Die¬ Brixner Malerschulen des XV. und XVI. Jahrhunderts und ihr Verhältnis zu Michael Pacher
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Autore:
Semper, Hans / von Hans Semper
Luogo:
Innsbruck
Editore:
Wagner
Descrizione fisica:
138 S. : Ill.
Commenti:
Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums, 1891, III. Folge, 35. Heft
Soggetto:
p.Pacher, Michael ; g.Brixen ; s.Malerei ; z.Geschichte 1400-1600
Segnatura:
II A-3.500
ID interno:
83132
in Tirol mehrfach verfolgen zu können, So dürften die Schnitzereien an dem Flügel- altar.der linken Seitencapelle in der Fr anziscaner- kir che zu Bozen, welcher, laut Inschrift an der Rückseite, im Jahre 1500 zur Zeit des Pater Guardian, Ludwig Stolz, gestiftet wurde (siehe Mittheilung der k. k. C.-C. II. p. 62), von demselben Meister herstammen, wie diejenigen am Flügelaltar im Hational- niuseum au München und da auch dieser aus der Bozner Gegend (Tramin) stammt, so liegt der Schluss nahe, dass
der Meister beider Altäre ein Bozner gewesen sei. Das Schnitzbild im Schrein des Bozner Flügelaltars zeigt in der That sowohl in der Komposition und im Stil der Figuren, wie in den dieselben einrahmenden Ver zierungen eine überraschende Verwandtschaft mit dem,Schnitzhild im Schrein des Münchner Flügelaltars. Hier wie dort sehen wir im Vordergrund vor einer Mauer- brüstung Maria und Joseph in Anbetung vor dem Kind, welches auf dem weit am Boden ausgebreiteten knittrigen Mantelsaum Mariens auf dem Rücken
liegt. Die Engelkinder, welche am Münchner Altar um das Kind herum ktiieen, fehlen allerdings auf dem Bozner Altar, auch zeigt Joseph auf Letzterem, wo er Kerze und blühenden Strauch hält, einen etwas männlicheren Ausdruck als am Münchner Altar. Dagegen ist die Madonna . mit dem freundlichen, etwas breiten Gesicht in Stellung und Faltenwurf auf beiden Altären fast völlig gleich. Am Münchner Altar schauen ferner Ochs.und Esel über die Brüstung auf das Kind herab, am Bozner Altar strecken
sie ihre Köpfe durch eine Oeflhuüg in der Brüstung, lieber der Brüstung sind in München wie in Bozen die hl, drei Könige mit ihrem Gefolge zu Pferd in kleinerem Massstab (weit in der Ferne gedacht) mit grosser Feinheit und Kunstfertigkeit fast frei herausgeschnitzt. Doch sind sie am Bozner Altar nur auf beiden Seiten eines Mittelpfeilers sichtbar, welcher in München fehlt, indem dort vielmehr .zwei schlanke