einmal das Feuer von 1809 beseelte. Pichler, Zum Hauptmann erwählt, ging zum Erzherzog Johann und erwirkte Waffen für die academische Legion. Am 15. April erfolgte der Aus zug ; es gì eng über den Semmering nach Graz, wo die Tiroler Studenten mit der schwarz-roth-goldenen Fahne als „Deutsch lands Grenzsoldaten' mit ungeheurem Jubel empfangen wurden. Auf Leiterwagen fuhren sie dann durch Kärnten nach Tirol, wo sie sofort an die italienische Grenze marschierten. Am 12. Mai 1848 bestanden

sie bei ?0ià tsàsoo das erste Gefecht, am Grenzstein fiel der Legionär Dr. Friese, dessen Pichler noch im „Fra Serafico' weihevoll gedenkt. Haspinger segnete als Feld- Pater die Heldenleiche ein und Hielt eine ergreifende Ansprache. In einem Tagesbefehle des FML. v. Lichnowsky wurde das Be nehmen der Akademiker und besonders ihres Hauptmanns Dr. Pichler in ehrenden Worten hervorgehoben. Am 21. Mai kam es bei der Absicht der Oesterreicher, die welschen Befestigungen zu zer stören, bei Caffaro zu hitzigen

Kämpfen. Während dessen ver suchten die Feinde über den Berg her den Kaiserlichen den Rückzug abzuschneiden. Pichler übernahm es, sie im Verein mit den Kaiser jägern aufzuhalten, besetzte den Berg und hielt ihn mit nur 30 Mann solange, bis das Militär unten auf der Straße nach Demontierung der semdlichen Schanzen zurückgegangen und gesichert war. Pichler entfaltete große Energie; als die Schützen sich weigerten, über die Grenze zu gehen, drohte er seinen Säbel zu zerbrechen, worauf sie gingen

nach Tirol übertragen gewollt, für ihre Mannhaftigkeit vor nem Feinde wurden sie im Vaterlande selbst und von den hochgebornen Bureaukraten beschimpft — „es liebt die Welt das Strahlende zu schwärzen' —. In dem mit großer Objectivitat geschriebenen, Dr. Schuler gewidmeten Büchlein „A u s d em welsch tirolische n Kr i e g e. Von Dr. A. Pichler, Schützenhauptmann. Wien 1849' erzählt Pichler S. 50 daS Nähere. Er hat auch die Berichte an die Augsburger „Allg. Z.' über den tirol. Grenzkrieg geliefert

. Nach Pichler gibt eine Sage über den Herzog Friedrich Mit der leeren Tasche die erste dunkle Kunde davon, dass in Tirol überhaupt Schau spiele aufgeführt wurden. Herzog Friedrich, welcher vom Kaiser Sigismund geächtet und seiner Lande verlustig erklärt wurde, weil er bei der Kirehenversammlung zu Constanz zu - der Entweichung des Papstes Johann mitgewirkt hatte, kam nämlich flüchtig nach Landeck und beschloss, um die Gesinnung der Bewohner zu erfahren, ein Stück auf- suführeu, worin er darstellte

, wie ein ver bannter Fürst Noth und Elend leide. Die hefe Rührung des Volkes bewies ihm, dass sei n Andenken noch nicht erloschen sei und *) Bei der vorliegenden Besprechung des Tiroler Eauernspieles benützte ich dort, wo meine eigene Erfahrung nicht ausreichte, als Quellen folgende Bücher und Aufsätze: „lieber das Drama des Mittelalters in Tirol' von Adolf Pichler. (Inns bruck hei Wagner 1850.) — „Das Passionsspiel 2u Brixlegg 1868,“ geschildert von Wilhelm Pail- ^ er * (Innsbruck hei Wagner 1868

. So fand der bereits erwähnte Dichter und Literar-Historiker Adolf Pichler in den Papieren des Sterzinger Arehives ein voll ständiges Passionsspiel mit der Aufseln-ift: „Passion Christi, gehalten zu Sterzingen im Jahre 1496, auch 1503.“ Allein diese Pas sionsspiele wurden theils wegen der in sie eingelegten, die Leidensgeschichte profani- renden, burlesken Rollen, theils wegen ihrer Ausartung in Rohheit verboten und es blieb durch lange, lange Jahre als Ueberrest aus alter Zeit eigentlich

zusammenfassende Darstellung der tirolischen Litteratur versucht hat. Noch sind aber die zahlreichen Briefe nicht zugänglich,. deren Pichler allein gegen 1000 besitzt, und die anderweitigen tagebuchartigen Aufzeichnungen Pichlers, die nach mancher Seite hin Licht verbreiten und strittige Punkte beseitigen würden. II. Die Wiener Märzereignisse änderten alle politischen und bürger lichen Verhältnisse, der Taumel ergriff die Stadt der Phäaken und gestaltete sie zu einem lärmigen, höchst

sonderbaren Kriegs lager. In der Nacht zum 13. Marz 1848 ließ sich auch Pichler in die Studentenlegion einschreiben und nahm die Waffen. „Jene Nacht ist geweiht durch die ganze Weltgeschichte, und wenn ich ans etwas, so bin ich daraus stolz, daß ich mich da mals fest und entschlossen in die Reihen dieser Jünglinge stellte,' sagt er selbst in seiner überaus klar und historisch getreu ge schriebenen Schrift: „A us de n M ürz - u n d O k t o b e r t a g en zu Wien 1 84 8' (Innsbruck, 1850

auch ein Brief Gilms vom 16. März 1848, er nunmehr durch A. E. Sch imbach vollständig in Frauzos' deutscher Dichtung' (Juliheft 1889, S. 179) abgedruckt ist; inige Ueberschwenglichkeiten muß man indeß in Abrechnung ringen und auch den Aula-Redner „Prutz' oder Purtscher, wieder Herausgeher meint,inFranzP u tz verwandeln,der übrigens ohne Verwundung ans den Wiener Straßenkämpfen davonge kommen ist. Pichler, der sich kurz vorher den Doctorhut geholt, erhielt bald einen anderen Schauplatz der Thätigkeit. Auf vie

, die Philosophie, P. Valentin Spitaler die Mathematik und P. Leonhard Pichler die Physik lehrte. Der Weltpriester und nachmalige Regens des Priesterhauses zu Chur, Anton Tapfer, erhielt in den obersten Cursen die Religionslehre. Es läßt sich leicht denken, daß unter den gegebenen Umständen die Summe von 3000 fl., wenn auch unter mehreren Bedingungen, der Stadt Meran sehr erwünscht sein mußte. Der Bischof hatte schon früher erklärt, daß er der Stadt Meran die angeführte Summe zukommen lassen

er an seinen Freund von Pichler in Nemnarkt einen höchst merkwürdigen Brief, dessen Schluß lautete: „Ade, du schnöde Welt! So jeicht kommt mir das Sterben vor, daß mir nicht einmal die Augen naß werden.' Am 20. Februar sollte das blutige Urtheil an Hofer vollzogen werden. Um 11 Uhr vor Mittag stand Hofer in der Mitte eines im Vierecke ausgestellten Grenadierbataillons. Er betete hier mit dem beigegebenen Priester noch einige Zeit. Darauf reichte man ihm ein weißes Tuch, um sich die Augen zu verbinden; er lehnte