Vom Jahre 1850 bis zum Schlusse des Jahres 1859.- (Geschichte des Tiroler Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph ; T. 2)
lang, einen auf 500—600 Schritte entfernt haltenden feindlichen Stabsoffizier vom Pferde herabzuschiessen. Sein wirksames Feuer bis zum letzten Augen blicke fortsetzend, war Sehaller einer der Letzten, welche den Da mm ver liefen und gab sonaeh neuerlich rühmlichste Proben jener Entschlossenheit und Tapferkeit, wegen welcher er bereits in den Jahren 1848 und 1849, sowie beim bewaffneten Aufstande zu Parma im Jahre 1854 besonders be lobt und auch ausgezeichnet worden war, wie derselbe überhaupt
wurde, brachte ihn der Unterjäger Mayer mit vier Mann unter grosser An strengung aus dem feindlichen Feuer auf den Verbandplatz in Sicherheit, eilte sodann mit seinen Jägern auf den Kampfplatz zurück und nahm an dem ferneren Gefechte bis zum Einbrüche der Nacht rühmlichsten Antheil. Kadet-Oberjäger Hermann Ohnesorg der 9. Kompagnie hatte sich be reits wiederholt bei früheren feindlichen Gelegenheiten sehr tapfer und um sichtig benommen und schon im Gefechte an der Sesia am 23. Mai Proben
seiner Kaltblütigkeit und Kampflust gegeben, indem er sich mit einer Anzahl von Freiwilligen ganz nahe an den Feind herangeschlichen und die feind liche Batterie durch wohlgezieltes Feuer zum Rückzüge veranlasst hatte. — Auch beim Sturme auf Ponte di Magenta war Ohnesorg unter den Ersten auf den Damm vorgedrungen; nachdem aber das Bataillon dann, vom Feinde scharf bedrängt, zum Rückzüge gezwungen war, warf sich Kadet Ohnesorg mit sechs Mann in ein nahe der Strasse gelegenes Eisenbahn-Wächterhäuschen, sammelte
daselbst die in der Nähe befindlichen Jäger und Infanteristen, mit denen er das Wächter haus besetzte und auf den nachdrängenden Feind ein wohlgezieltes und wirksames Feuer eröffnete. Dieses tapfere und entschlossene Benehmen hielt den Feind auf diesem Punkte auf und ermöglichte auch das Abfahren von zwei schon sehr gefährdeten Geschützen; ebenso war dem standhaften Ausharren dieses Kadeten die Zurückschaffung mehrerer Ver wundeten zu danken, die ohne seine Bemühungen zweifellos in G efangenschaft