¬Des¬ Stiftes Muri letzte Jahre und die Uebersiedlung nach Gries
Gries selber in Augenschein zu nehmen. Da die Behörden schon instruirt waren, wurde er nicht, bloss überall in freund lichster Weise aufgenorpmen, sondern erhielt auch bereitwiL ligst die erbetenen Aufschlüsse, sowohl von Seite des Herrn Statthalters, Grafen von Brandts, als des' Bezirkshauptmannes, Hammerer. Desgleichen erwiesen ihm der Propst von Bozen, Monsignor Eberle, und Baron Josef von Giovanelli, an wel chen er vom Grafen Branclis empfohlen wap alle mögliche Aufmerksamkeit
, ln Begleitung des Letzteren nahm er dann ■'auch am Morgen des 14, October das -Kloster und die Kirche in Gries, soweit ersteres ohne Aufsehen zugänglich war, in Augenschein. So schön die Kirche erschien, ebenso ver nachlässigt und verwahrlost zeigte sich das Klostergebäude, dessen eine Hälfte noch zur Unterbringung von Soldaten verwendet wurde. Das Chorherrnstift war nämlich schon 1805 aufgelöst und darnach auf die Gebäulichkeiten nichts mehr verwendet worden. Zwar bemühte sich der letzte Prälat, Augustin
Nagele, als Tirol wieder ari Oesterreich kam, um Herstellung des Stiftes, erreichte aber sein Ziel nicht und starb' 1815, Nun waren noch 5 Chorherrn, am Leben, von denen einer Pfarrer in Gries war, während die übrigen schon im vorgerückten Alter an verschiedenen Orten zerstreut für sich lebten. Die Güter des ehemaligen Stiftes hatte der Staat verpachtet; doch konnte Abt Adalbert über dieselben keine näheren Erkundigungen in Gries, ein- ■ ziehen, da er, um keinen Verdacht zu erregen, das strengste