Johanna Maria vom Kreuze und ihre Zeit : ein Lebensgemälde aus dem siebzehnten Jahrhundert
in guten Werken, kein unseliges Ende zu fürchten habet.' Diese Bemerkung inachte um so tiefern Eindruck, je weniger man begreifen konnte, wie das ferne Weib die zu Grunde gegangenen Personen so genau habe durchschauen können. Bei dieser allgemeinen Verbreitung günstiger Urtheile für Giovanna darf man sich nicht wundern, daß ihr Tod in Deutschland die nachhältigste Wirkung hervorrief, ganz im Gegensatze zu der gewöhnlichen Erschein ung, daß man Nichts leichter vergißt, als die Todten. Man traf
, so hatte sie auch in Italien festen Fuß gefaßt. Die angesehensten Männer hielten sich an ihren Rath, besonders die ersten Lenker der Republik Venedig, die Prinli, die Vendramini, und andere. In Mantua war der herzogliche Hof für sie ganz eingenommen. Man sah die letzten Jahre ihres Lebens alle Wochen Pilger aus Italien anlangen in Roveredo, um sich mit ihr zu berathen, Geistliche, Weltliche, oft ganze Familien, die ihre Weisheit nicht genug rühmen konnten. Wir deuten diesen Einfluß auf Italien nur kurz an, und enthalten