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Freund! Du gehst einer riesigen Täuschung entgegen, so lange Du die blaue oder grüne lyrische Gcmüthlichkcits- brille trägst, d, h, so lange D» die Landschaft mit den Augen eines deutschen Pfiugst- oder Fcrien-Reisendeu betrachten willst. Wofür aber schwärmeir diese? O blicke in die vaterländische Lyrik, schlage ein Dutzend Commcrs- oder Volks- liedcrbüchcr und Mäunergesangssammluugen auf, wie heisst es da immer und immer? „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch dort droben

" deutschen Landschaft mit einem Zauberschlage der Phantasie alle Wälder, Felder und Wiesen heraus, entkleide die Berge ihres königlichen Schmuckes, laß die Bäche und Ströme über Nacht versiegen, die leuchtenden, gastliche» Ortschaften zu düsteren Ruinen verfallen, und laß durch die gleichzeitig entvölkerten Lande die Armseligkeit im Bcttlcrgcwandc schreiten, und Lied und Ton des Frohsinns in den ehernen Lüften Verhallen, Disteln und Dornen aus dem Boden sprieße» — ziehe

, weinerlicher Himmel würde die dergestalt verwüstete deutsche Landschaft noch viel elender und trauriger erscheinen lassen, während hier der leuchtende Himmel auch die Wüste in homerische Klarheit und Verklärung hebt. Ein ehernes Epos haben wir hier; die deutsche Wüste würde einer verschwommenen Matthissvnsichen Elegie zu vergleichen sei». Wer nun von deutschen Touristen sich nie um klassische Dichtung bekümmerte, wer sich au Odyssee und Zliade nicht erwärmen konnte, wer die süße Lyrik unter allen Umständen

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Geografia, guide

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 64 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

oder mit italienischer Wendung Slaperi; daß sich in dieses Wort ein herber ironischer Beiklang einschlich, war kaum zu ver meiden. Es ivar der uralte Gegensatz zwischen deutschem und wnlschem Geist, aber mit unbeugsamer Treue hielt das kleine Volk au diesem deutschen Geiste fest, so stürmisch auch die Lockung des Südens an seine Felsen pochte. Vor allen waren cs die Franc», die den Schatz der alten Ucberliefcrnng am treuesten bclvahrten, auch Kirche und Schule wirkte lange Zeit in diesem Sinne. Es durste

auf der Kanzel der sieben Gemeinden nur deutsch gesprochen ivcrdeu, und wenn die Heimnth keine Priester bot, so kamen sic von Schlesien und vom Rhein, ja fast bei den meisten steht im Kirchenbuch der Beisatz „cTAlemagna“. Bald aber schlug die Kurie andere Wege ein, denn so oft die Ge meinden um einen deutschen „Psaffen" baten (das Wort wird dort noch im alten guten Sinne gebraucht), sandten die Herren vom Domcapitcl einen Watschen, der cs den Kindern verbot, ihre Muttersprache zu reden, ja cs kam bald

so weit, daß man die Absolution verweigerte, wenn Einer zur deutschen Beichte kam. So fanden denn freilich die Forscher, die etwa vor dreißig Jahren in die Katta Coimmi kamen, nur noch verstreute, nur verlorene Laute der alten kräftigen Sprache; ans kargen Fragmenten, nicht ans der vollen gliltigcn Wirklichkeit, schöpften sie ihr Bild. Jni Uebrigcn stammt die Forschung über die Eigenart des wundersamen Lündchens und noch mehr über die BERGFESTE COVOLO.

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 60 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

ist jetzt das Venedische Gebirge, mit seiner kühnen Veste von Covolo und seinen langes- reichen Flüssen Brenta und Cordevvle, mit seiner trotzigen Cittadella, mit seinen duftigen Thälern Val- ^ stagna, Carpnnd und Val Sngana. Wie vergesse» liegt jetzt auf steilen Felsenhöhen jenes seltsame Eiland deutscher Sprache, das man mit den: Namen der Sette Comuni (b. h. der sieben Gemeiirden) bezeichnet, uralte germanische Siedelungen, die tvie eine Wacht des deutschen Reiches in Wälschland stehen. Früher, bevor

noch die Schienen den Pfad gewiesen, kam wohl bisiueilen ein emsiger Forscher in die einsamen Berggehvfte, und mit Entzücken lauschten ihre Bewohner den, verlvnndten Laut, den Grüßen, die das ferne Vaterland ihnen sandte. Fetzt aber ist es stille geworden auch hier, Vater und Söhne beugen sich dem fremden Wort und nur das alte Mütterlein singt noch bisweilen ein deutsches Lied an der Wiege der Enkel. Wer jetzt emporsteigt in die Felsendörfer der Sette Comuni, der tritt an das „Sterbebett der deutschen Sprache

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 327 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

DAS CERVARA-FEST DER DEUTSCHEN KUENSTLER IN ROM (1. MAI 1869).

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 84 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

an der Rialto-Briicke gelegen, loar das gastliche Haus, in welchem die deutschen Kanflente ihren Sammelpunkt und der deutsche Handel sein Centrum fanden; über Venedig ging der ganze Verkehr ans der Levante nach Norden. Und ebenso ivie die Deutschen hatten die Türken ihr nationales Haus am Canal grande, den Fondaco dei Turchi, auch er ward von der Republik erworben und der freien Gastfreundschaft übergeben, hier ward der Koran gelesen und Allah gepriesen, er ivar der Mittelpunkt orientalischer Sitte. Zivar

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 122 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

MONTE SALVATORE AM LUGANERSEE. wo eine einsame Bucht sich aufttjut, da schaut uns das Felsgestein so grau und trotzig an, als weilten wir fern an einem Bergsce der deutschen Alpen. Orangen und Mhrtheu, silbergrauc Oliven und goldene Reden blühen hier in verschwenderischer Fülle, aber hoch darüber sehen wir mächtige Wälder mit lühleni Tannenduft und dunklen Farben — es ist deutscher Wald unter italischem Himmel. Der See zieht sich schmal dahin in zahllosen Windungen

, der sich hier über die verschiedenen Arme des Sees erstreckt. Die bizarre Gliederung des schmalen Beckens läßt sich hier am besten übersehen, und ebenso wunderbar als die äußeren Formen sind auch die Verhältnisse seiner Tiefe. Während dieselbe an manchen Stellen, z. B. bei Oria, beinahe tausend Fuß erreicht und so den deutschen Bergseen fast gleichkommt, mißt sie hier, wo die Brücke von Bisjonc nach Melide führt, kaum einige Klafter, so daß noch viele der Meinung sind, der Luganersec sei früher nicht mehr als ein niederer Teich

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 232 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

Gestein, und verwildernde Villengarten aus der Renaissancczeit. Viterbo ist die Stadt der Päpste, die hier schon so oft Schutz fanden vor den deutschen Kaisern und dem ewig aufrührerischen Volke von Rom. Noch steht burgartig breit und bewehrt ihr hoher Palast, noch stehen die starken braunen Stadtmauern, an denen die deutschen Heere schon so oft höhnend vorübcrzogen, hinein in die römische Cam pagna, Kampf und Wunden, Sumpffieber und den traltrigsten Tod sich zu holen.

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 386 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

ihr vortrefflich. Der alten Zeiten, ja auch des Mittelalters tmd des deutschen Sccpters hat sie vollständig vergessen, und iväre nicht der Name und des Kaisers Adler geblieben, der noch hie und da mit lahmen Flügeln versteint an den Mauern hängt — Niemand würde ahnen, daß Aguila durch einen deutschen Herrscher gebaut wurde. Unser Friedrich II. ist der Stadt Gründer. Danials würden ncunundneunzig Gemeinden zu einem Grenzwall gegen Rom hin in Einem Ring vereinigt. Ncunundneunzig Brunnen rauschten vor der Stadt

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 234 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

Arnulf non Mailand, von Byzanz her iibcr's jonische Meer die griechische Kaiscrbraut herbeiführt. Aber cingeschlosscn in das kleine Castell von Patcrno am Fuße des Sornctc, blickt er jetzt sterbend hinüber über die tvcitc Cnmpogna »nd das ewige Rom, das im Aufruhr unter ihm liegt, — und von den Alpen her schallt ihm die Kunde, daß die Deutschen, von seinen Vätern zum ersten Volk der Erde gemacht, nun an der Stelle des Enkels einen deutscher gesinnten Fürsten zu krönen gedächten — und er stirbt

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 235 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

HAUS IN VITERBO. bestattet zu fern; ließ er ja doch dieses Kaisers Gruft erbrechen und sah ihn auf dem Stuhle sitzen, aufrecht und zvrnvoll, wie ein Gespenst. — Rastlos greifen die Italiener den Leichenzug an; mit dem Schwert in der Faust müssen die Deutschen, ihrem Herrn auch nach dem Tode noch treu, der Kaiserleiche die Bahn brechen. Wenn aber auf Erden irgend ein Anblick die Seele zu berauschen vermag und anzufüllen mit unsäglichen Hoffnungen, so ist es ein Blick vom Soracte herab. Zur Seite

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 29 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

unter die Feinde stürzten. Bei Gott, die Blntspnr von 1809 ist das Wahrzeichen dieses Weges. In Mittenwald, wo das einsame Posthans an der Straße steht, stecken noch in der Mauer die Kugeln: über tausend Mann eines deutschen Regiments wurden an jener Stelle erschlagen, die jetzt noch die „Sachscnklcmme" heißt; inan riß die Bäume von den Höhen und die Zacken vom Gestein, um sie hinabznstürzen auf die Bedränger; ivic in uralter Gcrnianenzeit kämpfte damals das ergrimmte Volk. Man hatte sic entwaffnet

und Erkern geschmückten Gassen, die sich dann plötzlich zu verschwenderischen Plätzen öffnen, wenn wir vor eine der vielen Kirchen kommen, die geistlichen Herren, die mit dem Brevier in der Hand sich durch den Schwarm der Kinder drängen, das sind die Wahrzeichen in unseren: schönen deutschen Tyrol. Vrixen ist eine geistliche Stadt und seit den Tagen der Ottonm ein fürstlicher Bischofssitz, das prägt sich bis in's Kleinste aus. Ueberall trifft inan Mönche und Nonnen, die Frömmigkeit lebt förmlich

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Giurisprudenza, politica

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1876

Handbuch der Gemeinde-Ordnung und Gemeinde-Wahlordnung für die gefürstete Grafschaft Tirol

Pagina 225 di 284

Autore: Hoflacher, Anton [Hrsg.] / erläutert, mit Entscheidungen, Verordnungen und Formularien versehen, dann durch einen Anhang einschlägiger Gesetze ergänzt von Anton Hoflacher

Luogo: Innsbruck

Editore: Wagner

Descrizione fisica: 277 S.

Soggetto: g.Tirol ; s.Gemeindeordnung ; f.Quelle

Segnatura: 668

ID interno: 166213

dieser AuSstell ìingen ist die Förderung der Rind viehzucht Im Allgemeinen und insbesondere die Erhaltung und Ver besserung der einheimischen Thierschlage. § 2. ES finden jährlich drei Dieh-Auöstellungen statt und zwar zwei davon im deutschen und eine im italienischen Thcile deS Landes, •) faafeiigtfei- vnd Verordnungsblatt 1814 Rr. 18 Leite 51.

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 61 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

£o weht e§ uns hier an, und dennoch stieg aus den Trümmern neues Leben auf. Da ist Fcltre mit seinen gcthürmtcn Mnnerzinnen, eng auf einen Hügel zusammen gedrängt, mit der alten Porta imperiale, die an die Römerznge der deutschen Kaiser mahnt, mit seiner Casa Guamiere, die ans der schönsten Gothik cmporwuchs und der kleinen byzantinischen Kirche, die drüben ans Miesna von den Kreuzfahrer» errichtet ward. Und fast ganz ähnlich ist Bclluno gelegen, auf reizendem Hügel, auch wie versteckt

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 189 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

sich die zahlreichen, vor den Kaffeehäusern stehenden Tischchen mit plaudcrnden Gestalten; man genießt Kaffee, Limonade oder Wasser mit Weichselkirschen, ein Genuß, schwer verständlich dem Süd deutschen. Sie sitzen so fröhlich beisammen, rauchen, sprechen und streiten, stets aber mit Maß und voll Anstand, bis plötzlich ein kalter Windstoß vom Arno herauf sie zerstäubt. Des Morgens ist Alles wieder im Cafö, mit Cigarren und gewaltigen Zeitungen; Kellner bringen noch dampfend geröstete Brötchen mit zerlaufender

umgebenen Land häuser in Flammen aufgehen, um dem Feind keine Deckung zu bieten. Damals besetzt und bescstigt Michelangelo den noch setzt stehenden Thurm bei San Miniato a.1 Monte und Hali ihn gegen segtichen Sturm. Aber schon gehen die Lebensmittel zur Neige, immer weitere Scharen von Spaniern und Deutschen verstärken das kaiserliche Heer; allein nicht zu beugen ist der Muth der Belagerten, und fern von der Stadt, von den khklopischcn Mauern des alten Voltcrra herab, känipst unbezwingbar der letzte

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 27 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

noch manche Neste birgt; es ivar ein Edclsitz der rauhen, deutschen Kaiscrzeit, tute uns die Mauern des niederen Schlosses sagen, dessen Thurm schweigsam heruutcrgrüßt und durch dessen felsigen Grund die Schiene führt. Jetzt ist es verwaist, die Fürsten von Auersperg, denen es nun zu eigen ist, weilen in weiter Ferne. Unter den Größen, die das stattliche Dorf beherbergt hat, war auch Pius VI., als er 1782 nach Deutsch land reiste, und ein Bäcker hatte damals den guten Einfall, für seine sümmtlichen Brodc

, ivundcrsamcn Namen seinen Zander abzulauschen. Die Spur zweier Jahr tausende birgt sich in diesem Worte; über den Brenner zogen die Legionen des Augustus und der Weltverkehr der deutschen Kaiscrzeit; hier scheiden sich die Ströme, die zur Adria und zum schwarzen Meere eilen. Aber die Gegend ist keinem Fremdling hold; die wenigen Häuser, aus denen der Ort besteht, sind eng zu- samniengerückt und bergen nur ein kümmerliches Leben; der kleine, grüne Sec, der die Höhen krönt, bleibt düster und regungslos

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 265 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

, als der der Absicht, der Erziehung. Dasselbe schöne Bild zeigen die römischen Franc». Sic sind der direkte Gegensatz non einem deutschen Gleichen, dessen blonde Zöpfe ein sanftes träumerisches Köpfchen ummindc», dessen blaue Augen auch bei Tage der milde dämmernde Mondschein erfüllt. Die Römerin repräscntirt die klare Entschiedenheit. In der Römerin tritt uns das ganze große, selbstbewußte Weib mit Ernst und

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 164 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

ist von Oliven und Myrthen bekränzt und aus dem grünen Schatten lugen schmuste Dörfer und Villen. Die erste größere Station, die uns auf der Riviera di Levante begegnet, heißt Nervi, eine kleine Stadt, die als Curort berühmt und im Winter viel von Deutschen besucht ist; ihre Gärten reichen dicht an's Meer und sind mit ewigem Grün gesegnet; hohe Berge schützen sie vor rauhem Wind. Fest geschlossen im mächtigen Halbkreis stehen dieselben vor uns, sobald wir nach Lavagna kommen; das glänzende tveiße Stüdtlcin

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 162 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

nicht, daß es mir allgeniach schwül ward, denn nun war der Streit von den „undankbaren" Italienern glücklich ans die siegreichen Deutschen hinübcrgespiclt, nun kani die Reihe an mich. Ich sah wohl den zornerglühten Blick, den mir mein Gegenüber zuwarf, als tvolllc er sagen: „auch dieser ist einer aus der Schaar des Galiläers". Ich hörte wie er absichtlich laut zn seinem Nachbar sprach, daß er auf diesem Blondkopf schon die unsichtbare Pickelhaube wittere n. dgl. mehr. IL6

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1876

Handbuch der Gemeinde-Ordnung und Gemeinde-Wahlordnung für die gefürstete Grafschaft Tirol

Pagina 43 di 284

Autore: Hoflacher, Anton [Hrsg.] / erläutert, mit Entscheidungen, Verordnungen und Formularien versehen, dann durch einen Anhang einschlägiger Gesetze ergänzt von Anton Hoflacher

Luogo: Innsbruck

Editore: Wagner

Descrizione fisica: 277 S.

Soggetto: g.Tirol ; s.Gemeindeordnung ; f.Quelle

Segnatura: 668

ID interno: 166213

. Hannover und in den meisten deutschen Staaten. Ws war beantragt, die hauptsächlichsten Gegenstände de- übertra- genen Wirkung-kreise- speciell aufzuzählen, man ist jedoch vielfachen Verzweigung der Gesetzgebung und den vielen wo d!e Mitwirkung der Gemeinden näthig ist, wieder davon gekommen. Da- provisorische Gemeindegesetz vom 7, u. MMl 184:1 Nr. 170 Seite 208) enthalt in eine AuWhlung bet Gelchäfte. Welche der Bürgermeister Srellvertret« im übertragenen Wirkungskreise au-zuüben hatte. Bei den Landtag

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 367 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...

DIE MAMELLEN BEI CIV1TELLA. Die Landschaft stimmt trübe, und ein Gefühl wie Heimweh überkommt uns. So ging es ja auch dem' Scheffcl'schcn Trompeter, den er hier unter einem trübsinnigen Ahorn trübsinnige Weisen summen läßt. Aber zur rechten Zeit noch erinnert er sich der „allerfcinstcn Schenke" und des „prcistvürdigcn Getränkes" in derselben, und so kommt er zu einem guten deutschen Abschlusic, er tvird oernünftig und singt in toller Zngcudlaune: „Der Ahorn und der Sptelnmnn Sind zwei verrückte

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1876

Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna

Pagina 49 di 526

Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...