sich allen Ernstes vom Himmel dazu ausersehen, das große apo kalyptische Thier zu stürzen. Das zweite Ereigniß war des Kaisers Franz Anerkennung und Belohnung seines treuen Hofer. Obgleich die Friedensunter handlungen schon dem Abschlüsse nahe warm, ließ Franz dem Haupte des Tiroler Ausstands eine goldene Ehrenkette und 300(1 Dukaten überbringen. In diesem Geschenk sah Hofer nicht blos überhaupt das höchste irdische Ehrenzeichen, sondern es schien ihm dadurch auch über jeden Zweifel erhaben
festgestellt, daß der Kaiser von der Wiedervereinigung Tirols mit seinen Landen nie und nimmer abstehen werde. Am 4. Oktober wurde er von allen Be hörden in festlichem Zug in die Hofkirche geleitet und nach einem feierlichen Dankamt hing ihm ein Prälat die Kette um den Hals. Der weichherzige Tiroler weinte ThrÜnen der Rührung, Jubel füllte die ganze Stadt, — aber schon am Abend des näm lichen Tages kam eine Hiobspost aus Südtirol, wo der Landsturm eine empfindliche Schlappe erlitten hatte. Hofers Adjutant
nicht auf halten. Verwirrung, Schrecken verbreiteten sich im Lande, und Eintracht fehlte gerade da, wo sie am notwendigsten, im Kriegs rath der Bauern. Die Kirchthurm -Jnteressen machten sich geltend, Hofers Plan, die gesammte tirolische Macht auf dem Berg Jsel zu vereinigen, wurde verworfen, der Landsturm vertheilte sich zur Bertheidigung der einzelnen Thaler, nur die Pafseirer blieben bei Hofer, der auf dem alten Schauplatz der Tiroler Siege die Feinde erwarten wollte. Mit leichter Mühe wurde der Widerstand
der einzelnen Schützencorps von den Feinden gebrochen, die nun schon an die Kampfweise der Tiroler gewöhnt waren und ihre Schwächen zu