mußten die Waffen strecken. Dieser Erfolg gab Hofer den weit hin leuchtenden Glorienschein, in hellen Haufen zogen ihm bewaffnete Bauern zu. An dein entscheidenden Hauptschlag bei Innsbruck, der die erste Befreiung Tirols zur Folge hatte, war indessen Hofer nicht betheiligt. Während er mit den Passeirern nach Südtirol zog, uni Bozen und Meran zum Anschluß an den Aufstand zu bewegen, gelang Speckbacher der verwegene Handstreich gegen Innsbruck, die Gefangennahme der bayerischen Besatzung
veranstaltet und der Doppeladler unter Hochrufen auf den Kaiser Franz wieder aufgepflanzt. Und als die Kunde kam, daß statt der erwarteten Oester- reicher ein starkes französisches Corps gegen Innsbruck anrücke, wurden die Siegestrunkenen nicht entmuthigtsondern sie ent brannten vor Begier, sich nun auch mit diesen Weltbestegern und Glaubensfeinden zu messen. Ihre Berge waren auch dießmal ihr. bester Bundesgenosse. Von den von allen Höhen herabschwärmenden Bauern umzingelt und durch deren Ungestüm
erschreckt, streckten die Franzosen, mehr als 3000 Mann, die Gewehre. Nun ging es hoch her in Innsbruck! Bei dem ersten Ein marsch hatten die Bauern nur über ein paar Trommeln und Schwegelpfeifen und einige Maultrommeln und Hafendeckel ver fügt; jetzt mußte schon die Musikbande des gefangenen Regiments den Einzug verherrlichen. Die Gefangenen, voran General Bisson, ein altes schmächtiges Männchen in reicher goldverbrämter Uniform, von einem kräftigen Burschen auf den Schultern getragen, wurden