¬Die¬ ältesten Geschichtsschreiber, Geographen und Alterthumsforscher Tirols
. Die geschichtlichen Notizen beziehen sich auf die jeweiligen Inhaber des Gerichtes oder der Herrschaft; sie runden sich aber selten zu einem vollkommenen Ganzen ab, das uns in kleinem Rahmen ein vollständiges historisches Bild derselben gewährte; sie bleibew vielmehr meist vereinzelnte Angaben, zuweilen ergänzt durch Mittheilungen über dieses oder jenes merkwürdige Ereigniß, das sich innerhalb der Gränzen des betreffenden Gebietes zugetragen hatte. Die weitere topographische Schilderung ist nicht immer
wilden und zahmen Thiere und den aus ihnen zu ziehenden Gewinn. Seltener widniet er den Sitten und Gebräuchen, den Gewohnheiten und der Lebensweise, sowie den körperlichen und geistigen Eigenschaften der Bewohner einige Worte. Mau sieht aus dem Angeführten, daß sich Wollenstein bemüht hat, ei» möglichst vollkommenes Bild vor den Augen des Lesers zu entrollen, und gewiß wird jeder von der treuherzigen Darstellungsweise, von seiner Offenheit und schlichten Einfalt sich angezogen fühlen, so mangelhaft
sei damals ein völliges Eden gewesen nnd habe ein weit schöneres Bild geboten als in unfern Tagen. Ein anderes Bild war es allerdings in vielfacher Hinsicht. Wo jetzt kahle Felsen oder Gestrüppe unfern Augen begegnet und eine traurige Stille herrscht, da erhoben sich damals üppige Laubbäume, gewaltige Fichten- und Lärchenwaldungen, aus • denen zu allen Zeiten des Tages die Hörner der Jäger und das Bellen der Jagdhunde, wie das Geheul der Wölfe und das Brnmmen der Bären erschallten und zahlreiche