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über alles, gleichviel, wie er ihn erringen mochte. Einmal versprach er zu Erkaufung der Geduld viele Wochen still zu bleiben, ein anderes Mal verwahrte er sich, um sich wichtig zumachen, gegen ein Einverständuiß mit den Minister», das ihm niemand schuld gab als er selbst. Für Logik uud Con sequent gebrach ihm alles und jedes Verständlich. Er rühmte sich seiner deutschen Gesinnung, die nicht weniger als den Beitritt „der Gesammtmacht Oesterreichs' mit den Ungarn, Croaten, Walachen, Pandnren

und Sereschanern zum „Reiche deutscher Nation' in Anspruch nahm,, die Frage über die Geltung der deutschen Reichsgesetze aber wollte er auf unbe stimmte Zeit vertagen. Später, am 23. Jänner 1849, dachte er nur mit Deutschösterreich im deutscheu Einheitsstaate Platz zu nehmen, und forderte die äußerste Linke mit der Devi sei „Das ganze Deutschland soll es sein! ' zum Beifall auf. Allen seinen Antrage!: und Abstimmungen diente nur eine Rücksicht zur Grundlage, die eoufeffionelle. Darum ver wahrte

er sich gegen das allgemeine Recht der Deutschen zu beliebiger Ansiedelung, darum sollte das katholische Gesammt- osterreich sein'^Schwert in die Wage legen, darum der Streit über die Giltigkeit der deutschen Gesetze, somit auch betreffs der Religionsfreiheit, so lange vertagt werden, bis sich in Wien die unermüdliche Camarilla festgesetzt. Als aber das Manifest des Kaisers Franz Joseph I. bei seiner Thronbestei gung namentlich auch die Cultusfreiheit bestätigte, da schien es ihm Zeit, mit dem confessionellen Hader

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Storia

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1862

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Dies galt dem fanatischen Klerus als eine Schule des Atheis mus, als das hereinbrechende Reich des Antichrists. Ein bigottes Volk zu bethören war eben nicht schwer. Der Kle rus legte den Brand zum Aufruhr, er schürte und unterhielt ihn. Freiheit, namentlich jene, die man sich in Deutschland dachte, war hier zu Lande ein unverstandenes Wort, ein Begriff, der den deutschen Basken von ihren Historikern und den Brüdern an der Nord - und Ostsee nur durch eine Dich tung unterschoben wurde. Eben

jene Abgeschlossenheit nach Außen, die Unkenntniß der deutschen Zustände, die kurzsich tige Selbstüberschätzung ließ das auferregte kleine Land, auf gegeben von seinem Kaiser, umzingelt vom Feinde, ohne Bundesgenossen und Kriegsbedarf, noch den Kampf wagen mit dem Gebieter nnübersehbarer Heerschaaren, und blutige Früchte erntete das theokratische Tirol von seiner politischen Unkunde, seiner blinden Aufopferung für die verletzten Leiter. Dank der väterlichen. Regierung, die ihre kindlichen Un tertanen

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Storia

Anno:

1862

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alles andere lag als die Wieder geburt des Vaterlandes und als Graf Golnchowsky durch die vier oben erwähnten Provinzialstatute den Unterschied der den ungarischen Ländern gewährten Rechte von jenen der deutschen noch deutlicher erkennen ließ, wuchs die Mißstim mung mit jedem Tage. Namentlich war es das Statut über die Landesvertretung von. Tirol, das am entschiedensten den Geist der alten Standesrechte verrieth, die „Ostdeutsche Post' bemerkte darüber: „Man glaubt in einer Landesordnnng Kaiser Maximilians

, der als bloßer Prior von Gries nicht stimmberechtigt war, und den! Landcomthur des deutschen Ordens, der in der guten alten Zeit weder beim großen noch kleinen Ausschuß son dern nur auf dem offenen Landtag erschien, durch einen aus ihrer Mitte besetzen. Die Wahlberechtigung und Wählbar keit der Adeligen war an ihre Eintragung in die Matrikel

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Storia

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1862

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in Verbindung mit den Ereignissen der Dogenstadt Sinn nud Bedeutung. Auch in Rovereto mochten die Nachrichterl aus Italien der deutschen Post zuvorgekommen sein. Haufenweise umstanden die dortigen Einwohner noch nach Einbrechen der Nacht das Postgebäude, den deutscheu Eilwagen erharrend, und ver kündeten nach dessen Eintreffen die freudige Botschaft mit lautem Jubel durch die Straßen der Stadt, die sich im Nu erleuchtete. Vou Trennungsgelüsteu veruahm in an aber we der im ersten Taumel der Freude noch beim

Feste des fol genden Tages irgend eine Regung, die Einimpfung derselben war an diesem bisher den Deutschen freundlichen Handels- orte erst einer spätern nachhaltiger» Einwirkung vorbehalten. In Ala stürmten die Baueru das Hans der Finanzwache und feierten ein Autodafé mit ihren Schriften. Nirgends im wälichen Süden fehlten aber auch jetzt schon Ooatiouen für ?ic> wo immer ein Hoch für die Eoustitution aus gebracht wurde; er hatte sich eiueu Altar in alleu Herzen erbaut, soweit die feurigen Laute

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Religione, teologia

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1862

Leben der heiligen Dienstmagd Nothburga von Rottenburg

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Autore: Schöpf, Johann Peter / aus Anlaß ihrer Heiligsprechung beschrieben von einem Seelsorger der Diözese Brixen

Luogo: Brixen [u.a.]

Editore: Weger

Descrizione fisica: XVI, 216 S.

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Soggetto: p.Notburga <Heilige>;f.Biographie

Segnatura: I 101.903 ; D I 101.903

ID interno: 133124

, die geforstete Grafschaft Tirol regierte Meinhard II. Der deutsche Königsthron stand damals leer, es war das siebzigjähre Zwi schenreich. die kaistrlose Zeit, in welcher kein Steuermann das Ruder des deutschen Reiches lenkte, und Willkühr und

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Storia

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1862

Pagina 241 di 433

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, die der deutschen Sprache kundig, bedacht zu sein, da die zu fassenden Beschlüsse mittel- oder unmittelbar auch auf den roveretaner Kreis einfließen. Franz Marsilli glaubte vor allen seine Anhänglichkeit an das österreichische Kaiser hans versichern zu müssen, und übertrug dessen Fürsten

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Storia

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1862

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legte, war sehr ungleich, denn während er jenem vorwarf, daß seine Beschlußfähigkeit „Tag für Tag vvu der zufälligen Anwesenheit von 3 — 4 Mitgliedern abhänge', entbehrte dieser der sämmtlichen Vertreter Wälschtirols, also fast der Hälfte der Bevölkerung des Landes. Dafür galten ihm die unter dem wühlerischen Einfluß des Klerus erkorenen deutschen Abgeordneten und Vertrauensmänner als „das aus der fràsteu Wahl hervorgegangene Organ des ganzen Volkes'. Doch derlei Verstöße kümmerten ihn wenig

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Storia

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1862

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rigen Metropoliten und Bischöfe, 19 an der Zahl, schon am 6. Mai eine Adresse an den Kaiser unterzeichnet hatten, die gleich im Eingang unter Beziehung auf den 16. Artikel der deutschen Bundesacte und die auf Grund desselben den Pro testanten in Oesterreich gewährte Gleichberechtigung und Freiheit der Bewegung eine ähnliche auch für die KathoMeu in Tirol begehrte; dem einstimmigen Wunsche eines getreuen biederen Volkes sollte wegen der eigeuthümlichen Verhältnisse bei Ausführung des Gesetzes

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Storia

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1862

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, eine Aufforderung des trienter Magistrats mit dem Erbieten, sie Zur Nachsendnng zu übernehmen. Die Liebe zum Vaterlande, sagten die Zuschriften, sei unter ihnen nicht erloschen, sondern neu angefacht durch die Constitution. Ende September wurde auch ein Flugblatt umhergereicht, das die Wälschtiroler vor dem Verrath der deutschen Amts vorsteher und jener Verbindung, mit Innsbruck warnte, wobei diesem der Löwenantheil zufalle. Sie möchten nicht dulden, daß man die schon zerbrochenen Ketten von neuem schmiede

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Storia

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1862

Pagina 228 di 433

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. Auf eine andere Frage, wie viele Kaiser von Oesterreich es gebe, erwiederte der volksthümliche Schullehrer, obschon m:r ein einziger bestehe, sei er doch in drei Personen getheilt, die Ferdinand, Metternich und Radetzky heißen, jedem derselben wurden sofort die schändlichsten Eigenschaften beigelegt. Von den Deutschen hieß es, daß sie halb Men schen und halb Bären, allesammt vber Thiere seien. Die revolutionären Druckschriften tauchten, eine nach der ande ren, immer in Trieut auf und wurden von dort aus ver breitet

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Storia

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1862

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Monarchie', wobei „wir nns das müßten gefallen lassen/ was die Mehrheit ausspricht. Dies ist gefährlich', meinte er, „denn wir haben ziemlich spe- cielle Interessen, Rechte, Bedürfnisse'. Nach seiner Ansicht sollten die deutschen Länder über das gemeinschaftlich bcra- then und selbst übereinkommen, „was das Bedürfnis jedes einzelnen Lances ist. Man könnte zwar glauben, daß selbst dies nicht sicher sei, aber da muß man vertrauen, und wenn wir nicht vertrauen, werden wir noch abgeschnitten von Oesterreich

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Storia

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1862

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des Landes verhöhnt werde'. Die deutschen Publicists schalt er „Dmnonen des Neides und der Zwietracht, von der Hölle ausgesandt, um alle Ordnung zu verrücken, und das Glück der Völker zu zerstören'. Ganz eines Sinnes mit ihm ver spottete Joseph Freiherr von Giovanelti, der Jesuitencoad- jutor, die Eisenbahnen als „Poesie', und rannte dann Zur Versammlung, wo man die Ermittlung der Kosten sür Stühle und Bettstellen im neugebauten, damals noch gänzlich leeren Jesuiteneonviet berieth. Als im Jahre

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1862

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schon mehrere Winter durch über Daguerreotype und Gal vanoplastik, Pflanzengeographie, Knallgas, Sonnenfinster nisse, Erdwärme und nrweltliche Flora, über die Waffen- thaten der Deutschen in Palästina und die charaktervollen Lebensstufen Kaiser Franzdaneben auch über die Eume- niden des Aischylos, die Antigone des Sophokles, ja so gar über deutsche Lyrik. Endlich gefiel es dem damaligen Gouverneur Clemens Grafen von Brandis, der schon nach kaum vollendeten Studien durch sein „Tirol

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1862

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aus gesprochen werden, sind so ungesetzlich wie diese selbst und daher wirkungslos; wollte man dergleichen Verwahrungen einlegen, stand nur der Weg parlamentarischen Kampfes offen. Waren die Walschtiroler wirklich die Verfechter wahrer Volks vertretung, konnte ihnen auch der Beitritt der Freisinnigen unter den Deutschen nicht fehlen, sie standen dann nicht mehr, wie sie behaupteten, 20 gegen 52, der Bund mit den Vorwärts- strebenden im Norden war geschlossen für immer, die Ehre des Landes gerettet

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1862

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es anfangs Oetober selbst einige angebliche innsbrucker Bürger. Die Entstehung des „Tiroler Wochenblattes' in Bozen, der Geißlerverein daselbst zum Schutze jenes deutschen Biedermanns, der Spuk mit Fäusten und Knütteln, so wie die Brandschriften, der immer in der dortigen Gegend aufflackerte, die Sendung großer Paqnete des „Hilfrufs', im Gewichte von mehr als einem Centner nach Bozen, Meran, Kaltern, Kastelruth und Al- gund Zeigen immerhin, daß das deutsche Etschland der Mit telpunkt dieser Umtriebe

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1862

Pagina 113 di 433

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aus den Zeiten der Landsknechte Kaiser Max I.) der für seine vielen Kriege zur Vergrößerung der habsburgischen Erblande die nöihigen Truppen vom deutschen Reich nicht erhalten konnte. Im Landlibell voi: 1511 hatte er den Tirolern alte und neue Freiheiten gegen die Ver pflichtung des Zuzuges mit dem Aufgebot iu Masse verbrieft, das nach Umständen 5-, 10- oder 20,MO Mann betrug. Ans den Kriegshelden entstanden im Frieden Steuerknechte, und um eine eingeübte Schaar zur Hand zn haben, bildete man später

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1862

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nicht Kirchthurmpolitik treiben, nicht die Sympathieen der deutschen Brüder verscherzen, worauf sich Oesterreich stützen müsse, kein Unparteiischer werde verkennen, daß nur politische Gründe der dringendsten Natur den Kaiser veranlaßt haben wenige Tage vor Eröffnung des Reichsraths das Gesetz vom 8. April zu erlassen. Er stellte daher den Ver-

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1862

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nicht gestattet war ihm die Flügel zu beschneiden. So beim Schillerfest im Spätherbst 1859. Ein allerhöchstes Handschreiben an den Polizeiminister gab kund, daß der Kaiser selbst das Andenken an den großen deutschen Dichter feiern wolle, und die Polizei, weltliche sowohl als geistliche, konnte nichts entgegen haben, wenn die Unterthanen dem Beispiele

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1862

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