Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
. Die von den in neren Tempelsäulen getragene Galerie gewährte von ihrer Höhe aus den schönsten Ueb erb lick des herrlichen Kunstwerkes, und eine über diese Galerie noch emporsteigende Zweite Säulenreihe trug das Tempeldach, welches, zur Festzeit geöffnet, das volle Sonnenlicht auf den Zeus Olympius niederströmen ließ. Dieses Werk des Phidias, in welchem er sein Letztes und Größtes geschaffen hatte, bestand aus dreiTheilen. Ein mächtiges Postament von etwa Zwölf Fuß Höhe war mit vergoldeten Ge stalten geschmückt
, welche die von Helios und Selene eingefaßte Reihe der olympischen Gottheiten darstellten. Auf diesem Postamente, dem Abbilde des Olympus, stand der Thronsessts, ein von Gold und Edelgestein, von Elfenbein und Eben holz schimmerndes, mit runden und halbrunden Figuren, mit Mosaik und Malerei bedecktes Werk. Seine Füße waren von tanzenden Siegesgöttinnen umgeben, und wo sie dem Sessel sich anschlössen, sah man in bildreichen Streifen strenge Gottesgerichte, die unter des Zeus Weltherrschaft verhängt waren, dargestellt